Audi RS6 (C7) – denkbares Konzept des künftigen Topmodells

3. Mai 2012
8.684 Views

Im Frühjahr 2011 war es bereits soweit: Der neue Audi A6 C7 kam mit neuem Gesicht und gezieltem Leichtbau nun in vierter Generation auf Deutschlands Straßen. Luxus und Komfort werden im neuen Modell der oberen Mittelklasse weiterhin groß geschrieben, ebenso deutliche Effizienzsteigerungen in der Technologie. Wie es bei den Audis so üblich ist, ging die Limousine des Audi A6 C7 erstmal voran. Das Avant-Modell folgte wenige Zeit später, die Hybridversion des Audi A6 C7 steht ebenfalls in den Startlöchern. Die wesentlich spannendere Frage ist jedoch: Wann erwartet uns der Supersportler namens Audi RS6?

Neues innovatives Design des Audi A6 C7 soll sich in sportlicher Form fortsetzen
Die neue Optik im Audi A6 C7 wird natürlich auch bei den Sportwagen Audi S6 und Audi RS6 Einzug erhalten. Die markanten optischen Merkmale dieser zeigen sich bekanntermaßen in den ausgestellten Radkästen, Chrom-Außenspiegeln und auffälligen Endrohren der Abgasanlage. Das breite Maul an der Front des Audi A6 C7 wird bei den Supersportlern noch breiter wirken. Hier sollen wie gewohnt größere Lufteinlässe zum Einsatz kommen. Der abgewandelte Singleframe-Grill mit leichter Wölbung der oberen Linie unterstreicht das brüstige Aussehen von Audi S6 und Audi RS6. Am Heck kommt zudem sicherlich wieder ein markanter Heckdiffusor sowie eine gänzlich versportlichte Heckschürze empor (zumindest für den Audi RS6 C7).

Karosserie-Leichtbau wird auch beim Audi S6 und RS6 konsequent verfolgt
Die neue Leichtbaustrategie, welche der Ingolstädter Autohersteller zuerst beim Audi A8 deutlich zum Vorschein brachte, wird nicht nur beim Serienmodell Audi A6 C7 eingesetzt. Auch die Sportmodelle Audi S6 und RS6 sollen von den hochwertigen und dennoch verwindungssteifen Materialien profitieren. So kommt bereits viel Aluminium zum Einsatz, welches die Karosserie des Audi A6 C7 leichter und damit das Fahren sparsamer macht. Gerade im Topmodell Audi RS6 C7 wäre eine Verwendung von hochfesten kohlefaser-verstärkten Kunststoffen – also Karbon – denkbar. Für Sportsitze im Audi RS6 könnte Audi zudem auf das glasfaser-verstärkte Equipment aus dem Audi R8 GT zurückgreifen. Neben Teilen des Exterieurs, für die sich Aluminium und Karbon anbieten, fällt vor allem bei Leichtmetallrädern unschönes Gewicht an. Dies wird bei Felgen höheren Durchmessers (also besonders für den Audi RS6 interessant) besonders ins Gewicht, da ungefederte Massen mit trägerer Kurvendynamik und höherem Energiebedarf einhergehen.

Motorisierung fällt höchstwahrscheinlich der Downsizingstrategie zum Opfer
Im letzteren Modell, dem Audi RS6 C6, kam noch ein hoch-potenter Zehnzylinder-Motor mit doppelter Turboaufladung zum Einsatz. Das 5.0-V10-Triebwerk leistet hier stolze 580 PS und 650 Newtonmeter maximales Drehmoment. Damit wurde der Audi RS6 bisweilen in nur 4,5 Sekunden auf Tempo 100 katapultiert. Jedoch ist auch in der Welt der hochklassifizierten Sportwagen der Spuk von großem Hubraum längst vorüber. Die Konzernstrategie von Volkswagen wird wohl auch das Topmodell der A6-Baureihe leicht in die Knie zwingen. Damit wäre, ähnlich wie im neuen BMW M5 F10, ein üppig aufgeladenes V8-Aggregat denkbar. Der 4.4-V8-Motor, der im BMW M5 F10 zum Einsatz kommt, leistet bisweilen immerhin 560 PS. In Anbetracht der Tatsache, dass dem Audi RS6 C7 noch ein paar Jahre Zeit bleiben bis zu seiner Markteinführung, besteht reichlich Forschungspotenzial im Hause Audi. Im Ergebnis wird sich Ingolstadt aber wohl kaum mit weniger als den bisherigen 580 PS im Audi RS6 zufrieden geben. Sollte ein bereits existenter Achtzylindermotor zum Einsatz kommen, wird dies wohl der bisherige 4.2-V8-Block aus dem alten Audi S4 bzw. dem Audi R8 4.2 sein. Der direkteinspritzende 4.2-V8-Motor besitzt bereits 420 PS ohne Aufladung und ist für hohe Drehzahlen veranlagt. Damit würde der Audi RS6 auch einen Schuss in Richtung BMW wagen: Dort sind die klassische M-Motoren mit Hochdrehzahlkonzept bereits zugunsten der Effizienz vom Aussterben bedroht.

Markteinführung der Sportmodelle Audi S6 und RS6
Im letzten Jahr kamen zunächst die Serienmodelle Audi A6 C7 Limousine und Avant auf den Markt kommen, der Audi S6 ist kürzlich erschienen. Je nach Konzernplanung für den Lebenszyklus der C7-Baureihe könnte auch der Audi RS6 C7 bereits 2013 vor der Tür stehen. Für die Preisdebatte wäre es jetzt wohl noch etwas zu früh – der Kaufpreis für das RS-Modell wird aber sicher über der Marke von 100.000 Euro liegen. Ebenso dürfte die RS6-Limousine, die ja seit dem C6-Modell erst als RS verfügbar wurde, etwas preisgünstiger ausfallen als das Avant-Pendant.

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

Leave A Comment