Lamborghini Aventador für 2013

Lamborghini Aventador LP 700-4 – das Allrad-Monster kommt in Sparlaune

Auch beim italienischen (wenn auch von Volkswagen einverleibten) Sportwagenhersteller Lamborghini hat man wieder mal sie Zeichen der Zeit erkannt: Der Lamborghini Aventador soll bei gleichbleibender Motorenstärke etwas sparsame Unterstützung erfahren. Dazu entschied sich die Konzernführung beim Lamborghini Aventador für den Ampel-Abwürger sowie die von Audi kürzlich eingeführte partielle Zylinderabschaltung. Fragt sich bloß, wen die nicht einmal 10 Prozent durchschnittlicher Kraftstoffeinsparung bei einem V12-Geschoss interessieren?

Lamborghini verspricht bis zu 20 Prozent Verbrauchsreduzierung beim Aventador LP 700-4
Es klingt fast schon etwas spöttisch, wenn man bei einem 6.5-Liter-V12-Motor mit 700 PS Spitenleistung von wegweisendem Spritsparen spricht. Dennoch befand die Führungsriege um Stephan Winkelmann die Spartechnologien für sinnvoll und ließ sie dem Lamborghini Aventador LP 700-4 zu Teil werden. Dabei wurde es aber kein 0815-Kram von der Stange, sondern etwas modifiziert für reinrassige Sportwagencharaktere. Beim Start-Stopp-System des Lamborghini Aventador wurde daher auf eine kaum spürbare Verzögerung des Wiederanlassens vom V12-Motor geachtet. Hochkapazitive Kondensatoren (Supercaps genannt) tragen folglich Sorge dafür, dass beim vom Fahrer gewünschten Anfahren nach Ampelhalt der Lamborghini Aventador und sein V12-Aggregat in nur 180 Millisekunden wieder einsatzbereit sind. Im Gegenzug kann durch die leichten und leistungsstarken Kondensatoren eine kleinere Batterie zum Einsatz kommen, welche weitere 3 Kilogramm gegenüber einer konventionellen an Gewicht einspart und somit der Leichtbaustrategie des Lamborghini Aventador zuarbeitet (Leergewicht insgesamt: 1.575 Kilogramm).

Der zweite Weg zur neuen Effizienz im Lamborghini Aventador wird durch die partielle Zylinderabschaltung geebnet. Wie es bereits bei neuen Audi-Modellen oder dem VW Polo BlueGT zum Einsatz kommt, darf das hier als CDS (Cylinder Deactivation System) bezeichnete Konzept den Lamborghini Aventador vorübergehend zum Reihen-Sechszylinder degradieren. Sofern eine geringe Last für das V12-Hubraummonster bzw. die Geschwindigkeit nicht die Marke von 135 Km/h übertrifft, wird eine Zylinderbank komplett deaktiviert – es arbeiten nur die andere, mit 6 in Reihe geschalteten Zylindern. Jeglicher erhöhter Druck auf das Gaspedal des Lamborghini Aventador bewirkt ein erneutes Aufwecken des Motors, sodass mit nicht spürbarer Verzögerung wieder volle 700 PS und 690 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung stehen. Mithilfe der zwei Systeme gibt Lamborghini beim Aventador einen um 7 Prozent reduzierten Normverbrauch an, bei kontinuierlicher Autobahnrichtgeschwindigkeit von Tempo 130 sollen sogar 20 Prozent Ersparnis beim Kraftstoff drin sitzen.

Das Kraftpaket verliert erneut an Gewicht und gewinnt an Sportlichkeit
Nebst der Effizienz-Maßnahmen hat Lamborghini beim Aventador ferner Fahrwerk, Anbauteile und Räderwerk überarbeitet. Bei der erneuten Abstimmung des Sportfahrwerks stand messerscharfes Handling klar im Fokus. Dazu wurden neue Federn mit höherer Steifigkeit sowie optimierte Dämpfer verbaut, um sowohl spürbar verbesserten Fahrkomfort und eine zusätzliche Kurvendynamik zu gewinnen. Die neu geschmiedeten Leichtmetallräder im Dione-Design überzeugen beim Lamborghini Aventador ferner durch ihre Leichtigkeit, ebenso weiterhin das CFK-Monocoque aus hochfester und besonders leichter Kohlefaser. Im Rahmen der Aufwertung des Lamborghini Aventador bietet der italienische Sportwagenhersteller nun weitere optionale CFK-Bauteile für den Supersportler an: Dazu zählen der Frontspoiler, die Lufteinlässe an der Frontpartie, die Motorabdeckung und Triebwerksverkleidung sowie dezente Applikationen im Interieur, welche allesamt aus Kohlefaser gefertigt werden.

Unverändert bleiben beim Lamborghini Aventador allerdings das einzigartige Fahrerlebnis und die nahezu brutale Beschleunigung des 6.5-Liter-V12-Motors. Mit seinen 700 PS Spitzenleistung und bis zu 690 Newtonmeter Drehmoment kann er durch permanenten Allradantrieb und einer Haldex-Kupplung der vierten Generation seine Kräfte auf Räder und Asphalt bringen. Das Ergebnis: Eine grandiose Sprintzeit von 0 auf Tempo 100 in nur 2,9 Sekunden und ein Topspeed von sagenhaften 350 Km/h. Durch das automatisierte 7-Gang-ISR-Getriebe mit einzelnen Schaltstangen werden funktioniert der Gangwechsel ebenso blitzschnell wie das Start-Stopp-System mit Supercaps. Für einen ungetrübten Fahrspaß liegt der Verbrauch allerdings entsprechend weit oben, im Durchschnitt werden 17,2 Liter Superplus-Benzin veranschlagt – realistischer sind aber wohl eher durstige 20 bis 25 Liter.

Der Lamborghini Aventador mit seinen modifizierten Anbauten und zusätzlichen Systemen wird im Modelljahr 2013 erhältlich sein. Bis dato lohnt sich aber sicher ein Blick auf das dachlose Konzept des Lamborghini Aventador J.

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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