Mercedes CLS 63 AMG (C218) – langes Gesicht mit spritzigen Eigenschaften

10. Februar 2011
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Der CLS 63 AMG folgt kurz auf die Serienausführung des Coupés
Mit dem neuen Zeitalter kommt auch mehr Sportlichkeit in die Riege der Mercedes-Modelle, wovon nicht zuletzt auch der hauseigene Mercedes-Tuner AMG profitiert. Die Modifikationen bleiben natürlich das Markenzeichen von AMG, dennoch ergibt die mittlerweile engere Zusammenarbeit zwischen beiden neue Möglichkeiten in technischer und optischer Hinsicht. Und davon profitiert letztendlich der Fahrzeugkunde – sein Geldbeutel leider weniger. Auf den sechsstelligen Kaufpreis der ‘Basisversion’ des Mercedes CLS 63 AMG sollte man sich schon einmal gefasst machen. So viel Luxus und Sportlichkeit in einer Coupé-Limousine will nunmal bezahlt werden.

AMG optimiert die Linienführung beim neuen Mercedes CLS 63 AMG
Die Schnauze des neuen Mercedes CLS 63 AMG hebt sich nun deutlich vom Vorgänger ab. Besonders der mittlere Teil samt Kühlergrill und Mercedesstern ähnelt (erneut) sehr der Frontpartie vom Unikatträger Mercedes SLS AMG. Für die knackigere Optik sorgt indes ein neues Scheinwerferpaar, durchsetzt von LED-Leuchtmitteln und Xenonlinsen. Die Form selbiger entfernt sich nach wie vor vom klassischen Benzdesign, etwas kantiger und straffer gezogen präsentiert sich uns die Silhouette des neuen Mercedes CLS 63 AMG. Spitze Ecken der Scheinwerfergläser zeigen in Richtung der leicht gekrümmten Nase, die Frontpartie des Mercedes CLS 63 AMG wirkt durch den kurzen Überhang derweil langgezogen. Von einem Roadster sprechen wir hier natürlich nicht, aus gegebenem Blickwinkel ist die Vermutung dennoch nicht ganz abwegig. Insgesamt stellt die Schnauze des Mercedes CLS 63 AMG ein Zusammenspiel aus insgesamt leicht rundlichem Verlauf zu den Flanken und knackigem Charakter samt prägnantem Kühlergrill dar. Dabei liegen die Scheinwerfergläser optisch leicht zurückgezogen von der eigentlichen Front des Mercedes CLS 63 AMG. Auch die Rückleuchten ziehen sich mächtig in die Länge und zieren bereits die Seitenwände der Heckpartie.

Aerodynamische Feinheiten bringen das Viertürer-Coupé zügig ins Rollen
In der Heckansicht überragt optisch deutlich die breite Spur des Mercedes CLS 63 AMG. Selbst der Kofferraum fällt im Vergleich zur gesamten Karosseriebreite eher schmächtig aus, trägt jedoch eine dezente Heckspoilerkante für zusätzlichen Abtrieb auf der Antriebsachse. Neben den markanten Rückleuchten im klassischen Rot-Weiss-Stil zieren vor allem vier eckige Endrohre die Heckpartie des Mercedes CLS 63 AMG. Der Unterboden hebt sich nach hinten hin leicht an. Die Front vom Mercedes CLS 63 AMG liegt im Vergleich zu tief zu Boden, was Luftverwirbelungen und ungewolltem Auftrieb an der Vorderachse entgegenwirken soll. Ein dezenter Heckdiffusor verrichtet übrige Arbeit, dürfte bei dem ewig langen Radstand und festem Asphaltstand aber nicht unabkömmlich sein. Darüber hinaus wurde der neue Mercedes CLS 63 AMG recht flach gehalten, in der Seitenansicht hebt sich die Dachlinie wenig von der Motorhaube ab. Das zeugt von Windschnitt und ökologischem Fortschritt im Verbrauch, verschenkt durch die weit geneigte Windschutzscheibe jedoch etwas Platz an der Fahrgastzellenfront. Zudem reduziert sich beim Mercedes CLS 63 AMG dadurch der Ausblick nach vorn, was letztendlich aber auch Geschmackssache ist.

Die Bezeichnung Mercedes CLS 63 AMG ist weiterhin Programm
Auch wenn – wie bei vielen anderen – ebenso im Hause Mercedes und AMG der Downsizing-Gedanke Einzug erhalten hat, möchte man die nostalgische “63” nicht mehr hergeben. Dennoch brummt unter der Haube des Mercedes CLS 63 AMG in Wirklichkeit ein 5.5-Liter-V8 mit Biturbo-Einsatz und stattlichen 525 PS. Das mit 700 Newtonmetern kräftig veranlagte Drehmoment entwickelt bei 5.000 U/Min seine volle Kraft. Der Mercedes CLS 63 AMG wird mit seinem Leergewicht von (nur) 1.870 Kg damit in zügigen 4,3 Sekunden auf Tempo 100 bewegt, bei den obligatorischen 250 Km/h ist jedoch Schluss. Wem der Geschwindigkeitsrausch am Herzen liegt, für den hält AMG das optionale Drivers Package inkl. Fahrertraining bereit – dann rennt der Mercedes CLS 63 AMG auch gut und gerne bis zu 300 Km/h. Der überarbeitete V8-Biturbo-Motor von Mercedes und AMG arbeitet im Mercedes CLS 63 AMG mit einer sehr präzisen elektronischen Direkteinspritzung des Benzins (Ladedruck bis zu 200 Bar), der Turbolader füllt Luft mit bis zu 1,3 Bar in die Brennräume. Gleichzeitig beweist der Mercedes CLS 63 AMG Spritsparcharakter, indem eine Start-Stopp-Automatik an Board arbeitet und in aller Regel im zweiten Gang angefahren wird. Damit soll ein niedriger Verbrauch von 9,9 Litern möglich sein – solange man nicht im Sportmodus fährt.

Trade-Off von sportlichem Handling und komfortabler Langstrecke in der Technik
Der Mercedes CLS 63 AMG rollt zwar auf der Ökoschiene mit, steckt bei technischen Rafinessen jedoch nicht zurück. Auf der Vorderachse kommt eine neue Dreilenker-Konstruktion zum Einsatz, die das Eingreifen ins Lenkrad noch direkter in die Tat umsetzen soll. Für eine präzise Spurlage und gleichbleibende Verhältnisse in Sachen Bodenfreiheit, hat man dem Mercedes CLS 63 AMG eine Luftfederung für die hintere Dämpfung verpasst. Die insgesamt elektronisch gesteuerte Dämpfung des Mercedes CLS 63 AMG lässt sich wahlweise in den Stufen Comfort, Sport und Sport Plus ausleben. Damit soll ein ausgewogener Kompromiss zwischen geschmeidigem Komfort und trockenem sportlichen Ansprechverhalten geboten werden. Wer gleich aufs Ganze gehen will, um jegliches Aufschaukeln außer Kraft zu setzen, wählt Sport Plus – die Längsdynamik bestimmt sich bei einem Radstand von 2,88 Metern von selbst. Auch in Sachen Schaltzeit lassen sich am Charakter des Mercedes CLS 63 AMG Einstellungen vornehmen: Im C-Modus rollt der Mercedes CLS 63 AMG mit Siebengang-Automatik und nasser Anfahrkupplung geschmeidig im zweiten Gang los und schaltet bereits bei 60 Km/h in die sechste Stufe. Die Wechsel zwischen den Gängen verlaufen dabei ebenso sanft wie die Comfort-Federung. Wem das sportliche lieber ist, wird der S-Modus geboten, bei dem um 25% schneller geschaltet wird. On top ist auch der Modus S+ im Programm, sodass in nur 0,1 Sekunden der nächste Gang anliegt und eingekuppelt ist. Grundsätzlich sportlich verhält sich das Getriebe des Mercedes CLS 63 AMG bereits beim Kickdown, sodass mehrere Gänge nach unten hin übersprungen werden. Darüber hinaus ist auch ein Manualmodus verfügbar, der mit den Schaltwippen am Lenkrad sportlich gelebt werden darf.

Highend-Leistungen fordern den hohen Kaufpreis
Selbst in der Basisvariante ist der Mercedes CLS 63 AMG erst ab 115.846 Euro zu haben. Dafür bekommt man zwar 525 PS und 700 Newtonmeter, aber leider noch nicht den kompletten Fahrspaß. AMG bietet für den Mercedes CLS 63 AMG ein zusätzliches Performance Paket an, welches die Motordaten auf 557 PS und 800 Newtonmeter Drehmoment trimmt. Aufpreis: 7.735 Euro. Weiterhin ist ein sportlicheres Performance-Fahrwerk für den Mercedes CLS 63 AMG verfügbar. Das dreistufige ESP-System ist dagegen Serie, es lässt dem Fahrer die Wahl zwischen Standard (volle Unterbindung von Ausbrechern), Sport (unruhigeres Heck) und Off (sehr sportlich und direkt).

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

1 Comments

  1. Der Mercedes CLS 63 AMG ist wirklich ein Schmuckstück, ich bevorzuge jedoch den neuen C 63 AMG Coupé – das ist eher was für junge Menschen – kompakt, sportlich und mächtig Dampf wie man es von AMG gewohnt ist.

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