Mercedes CLS – im Januar 2011 kommt der Nachfolger

9. November 2010
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Die Heckpartie des neuen Mercedes CLS wirkt stämmig und dennoch schlank, dank der angeschrägten Reling. Sowohl das knackige Hinterteil wie auch die abfallende Dachlinie und die markant ausgestellten hinteren Kotflügel erbt der Mercedes CLS von der aktuellen Mercedes E-Klasse. Der Trend von Daimler geht somit auch beim Mercedes CLS zur scharfkantigeren Optik, wogegen sein Vorgänger eher etwas rundliche Züge trug. Dennoch schlug auch mit dem ersten Mercedes CLS ein voller Erfolg durch die Automobilbranche. Mit dem Markteintritt 2004 begann durch den Mercedes CLS erst die Ära der sauber geschnittenen Viertürer-Coupés, der Erfolg beruhte nicht zuletzt auf unzulänglicher bis non-existenter Konkurrenz.

Beim Mercedes CLS gilt nahezu das Motto “Tradition trifft Moderne”. Ähnlich wie beim Mercedes SLK, der bis heute die Nase des Motorsportmobils Mercedes SLR tragen muss, darf bei den derzeitigen Modellen ein Hauch Mercedes SLS nicht fehlen. Nebst klassischer Züge finden sich im Mercedes CLS aber umso mehr E-Klasse-Proportionen, die insbesondere den Radstand von 2,87 Metern definieren. Pfalzen und Kanten in Motorhaube und Seitenlinie wirken klassisch und zeitgemäßg zugleich, das flach veranlagte Dach des Mercedes CLS jedoch zeigt klar, dass es sich hier um eine versportlichte Variante der E-Klasse-Limousine handelt. Etwas unsportlich hingegen zeigt sich nachwievor die Schnauze des künftigen Mercedes CLS, hier wäre – je nach geschmacklicher Absicht – etwas knackigere Form angesagt. Auf bestem Wege, das konservative Image vom “Auto für den älteren Herrn” abzulegen, begibt sich Daimler jetzt einen dezenten Schritt zurück – wo der Mercedes CLS doch gerne etwas sportlichen Biss mit sich führen darf als Coupé, der sogar dem Serienmodell der Mercedes E-Klasse gebührt…

Indes hat die Konkurrenz bei den chicen Viertürer-Coupés keineswegs geschlafen, allen voran laufen der Porsche Panamera sowie der Audi A7 Sportback dem Mercedes CLS den Rang ab. Beide zeigen sich von vorn wie von hinten eher bissiger und sportlich verliebter als der Mercedes CLS. Dennoch wird der Tag nicht vor dem Abend verteufelt, letztendlich gibt sich der Mercedes CLS durchaus konkurrenzfähig und zeigt besonders bei der Motorenpalette etliche neue Gesichter. Mit seinen nahezu strammen fünf Metern Fahrzeuglänge darf bei den Kraftstoffaggregaten gerne mal zugelangt werden, dennoch hält sich Daimler bei der Zahl der Zylinder zunächst zurück: Mit dem Marktstart sind für den Mercedes CLS zwei V6-Modelle als Mercedes CLS 350 verfügar, wahlweise mit Diesel- (CLS 350 CDI, 265 PS, 620 Newtonmeter) oder Benzinerbetrieb (neuer 3,5-V6 mit 306 PS).

Kurze Zeit später, genauer gesagt im März 2011, will Mercedes auch hier mit dem aus der E-Klasse renommierten Vierzylinder-Motor punkten. Als Mercedes CLS 250 CDI geht somit der starke 2,2-Liter-Dieselmotor mit 204 PS und üppigen 500 Newtonmeter Drehmoment an den Start. Mit ihm kommt auch ein neuer Niedrigverbrauch in die sonst dekadente Coupé-Klasse, lediglich 5,5 Liter soll sich der Mercedes CLS 250 CDI genehmigen. Ganz zu schweigen von folgenden Hubraumstärken: Als Mercedes CLS 500 kommt ebenfalls ein neues Aggregat auf den Markt, hier ein 4,7-Liter-V8 mit Turboaufladung, welches 435 PS und 700 Nm leistet. On top gibt es später dann nur noch den Mercedes CLS 63 von AMG, der sogar 544 PS und 800 Newtonmeter auf die Räder bringt. Ebenso nachzüglerisch sind die 4Matic-Versionen des 350 CDI und 500er-CLS.

Überraschungen lässt sich Daimler weder optisch noch finanziell beim Mercedes CLS ankreiden. Als solides Basismodell werden für den Mercedes CLS 350 rund 64.000 Euro fällig, im Vergleich zum Audi A7 Sportback (als V6-TFSI mit 300 PS) immerhin 5.400 Euro Aufpreis. Deutlich darüber jedoch bewegt sich der V6-betriebene Porsche Panamera, der mit 76.000 Euro weitaus stärker zu Buche schlägt. Wem das filigran angepasste Design des Mercedes CLS-Interieurs zusagt, sollte sich daher nicht unbedingt für den schlankeren Audi A7 entscheiden. Neben den vier Einzelsitzen für höchsten Komfort bietet Daimler zum Mercedes CLS noch fünf Farbvarianten für den Innenraum, ebenso fünf verschiedene Ausführung für die Zierteile und drei unterschiedliche Ledersorten für Sitze und Türverkleidungen.

Bisherige Premiere vom Mercedes CLS war Anfang Oktober bereits auf dem Pariser Autosalon, im Januar 2011 ist er denn endlich zu kaufen. Vorab ein Erlkönig-Video der baldigen AMG-Version:

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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