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BMW M4 MotoGP Safety Car: Leistungsputsch für den Track

19. Februar 2015
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Der neue M4 scheint für BMW so erfolgreich, dass man sich zwecks Safety Car-Einsatz in der MotoGP nochmals tiefgründige Gedanken um die Ausbeute des Reihensechszylinders gemacht hat. Im BMW M4 MotoGP Safety Car soll das TwinPower-Turboaggregat daher mehr Leistung und Drehmoment abwerfen, der Trick liegt in einer zusätzlichen Ansaugluftkühlung durch zugeführten Wasserstaub.

Sicht auf die Hinterteil des BMW M4 MotoGP Safety Car

Von hinten sieht der BMW M4 MotoGP Safety Car besonders scharf aus.

Das Wasser als Wundermittel im R6-Motor

Schwach auf der Brust ist der BMW M4 nicht gerade. Seine 431 PS, die der 3.0-Liter-R6-Biturbo über die Wellen auf die Hinterachse schaufelt, bringen das Sportcoupé in nur 4,1 Sekunden auf Tempo 100. Das volle Drehmoment von sage und schreibe 550 Newtonmetern entfaltet sich dabei über ein großes Drehzahlband, was den M4 besonders im Teillastbereich zu einem zuverlässigen Beschleuniger macht.

In der DTM kommt er bereits als Safety Car zum Einsatz, nun will man das Gefährt ebenso für Motorradrennen fit machen, BMW baut ja schließlich auch Zweiräder – was läge da näher als ein Familientreffen auf dem Track? Es schlägt alsbald also die Stunde des BMW M4 MotoGP Safety Car. Doch die Grenzen der thermischen Belastung wollen effektiv genutzt werden, die MotoGP-Räder machen das bereits durch ihre horrenden Drehzahlen wett. Im Sechsender setzt man daher jetzt auf Wasserstaub als zusätzlichen Kühler.

Neue Wasserkühlung am Turbomotor des BMW M4 MotoGP Safety Car

Das BMW M4 MotoGP Safety Car soll einen kühlen Zylinder bewahren, dazu braucht es Wasserdampf.

Das Prinzip des Kühleffekts gestaltet sich wie folgt: In den Sammler des Saugmoduls wird das Wasser als feiner Sprühnebel eingespritzt, um bei Verdampfung die Ansaugluft des Motors zusätzlich abzukühlen. Nebst der indirekten Ladeluftkühlung, die für die vom Turbolader gelieferte Ansaugluft bestimmt ist, soll per Wasserzufuhr die Temperatur nochmals abgesenkt werden. Da bei höherer Verdichtung der Ladeluft diese entsprechend wärmer wird, kann folglich bei gleich hoher Verdichtung eine geringere Endtemperatur erzielt werden.

Der Turbo darf also mit höherem Ladedruck und der Motor mit einem früheren Zündzeitpunkt arbeiten. Oder um es etwas pauschaler auszudrücken: Das Triebwerk ermöglicht bei gleicher thermischer Belastung eine höhere Leistungsausbeute – eben genau das, was beim BMW M4 MotoGP Safety Car und seiner “alternativen” Wasserkühlung Entwicklungsziel war. Genaue Infos zu PS und Drehmoment nennt BMW aber leider nicht.

Video: Die BMW M4 MotoGP Safety Car-Wasserkühlung in der Simulation

 

Vom BMW M4 MotoGP Safety Car in die Serie

Alternativ kann man den Spieß natürlich auch umdrehen: Da bei steigenden Umgebungstemperaturen in den Brennräumen spürbare Leistungsverluste die Folge sein können, kann man diese durch vorherige kühlende Wasserspritzer kompensieren und mehr Leistung aus selbigem Aufwand schöpfen. Gleichzeitig lässt sich selbige Leistungsausbeute aber auch mit weniger Aufwand bewerkstelligen, was wiederum den Verbrauch mindert (ebenso die Emissionswerte).

Schöne Bemalung des BMW M4 MotoGP Safety Car

Sieht schwer nach Sicherheitsmobil aus: Das BMW M4 MotoGP Safety Car muss sich mit Motorrädern messen können.

Denkbar ist das Konzept des zusätzlichen direkten Wasserkühlung also nicht nur im BMW M4 MotoGP Safety Car, es könnte auch in der Serie des M4 und anderen R6-Biturbo-betriebenen BMW-Modellen eingesetzt werden. Soweit hat man in der Entwicklungsabteilung bereits mitgedacht, sogar der logischerweise zusätzliche Wartungsaufwand wurde schon beziffert – dieser fällt aber beinahe gar nicht ins Gewicht.

Im Kofferraum wird für die Kühlzwecke ein 5-Liter-Wassertank platziert, aus dem die notwendige Flüssigkeitsmenge für die insgesamt drei Einspritzventile (eines je zwei Zylinder) geschöpft wird. Abhängig von Motorlast, Drehzahl und Temperatur der Ansaugluft wird die Zufuhr möglichst gering gehalten. Im Trackbetrieb benötigt das BMW M4 MotoGP Safety Car so je Tankfüllung des Kraftstoffes ein erneutes Auffüllen des Wassers, bei geschmeidiger Langstreckenfahrt reichen die fünf Liter bis zu fünf Tankfüllungen lang.

Frontansicht des BMW M4 MotoGP Safety Car

Attacke: Mit reichlich Beleuchtung sorgt das BMW M4 MotoGP Safety Car für Sicherheit.

Und sollte das Wasser einmal zuneige gehen, greift ein Sicherheitsmechanismus der Motorelektronik: Ladedruck und Zündzeitpunkt werden dann einem reduzierten Leistungsziel entsprechend angepasst. Das sich in den Leitungen befindliche Wasser wird nach Abschalten des Motors zurück geführt, um Frostschäden im Winter zu vermeiden.

Auch dieser Leckerbissen eines BMW M4 MotoGP Safety Car wird auf dem diesjährigen Genfer Autosalon Anfang März zu bewundern sein. Startschuss für die Messe in der Schweiz ist der 5. März 2015, der letzte Öffnungstag ist am 15. März.

Fotocredit: BMW

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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