Die Legende der Dodge Viper ACR kehrt zurück

Er ist zurück: Der American Club Racer steht als Modelljahr 2016 bereits in den Startlöchern, durch keine geringere verkörpert als die Dodge Viper ACR. Warum die Schlange eher ein Tracktool mit Straßenzulassung denn ein Alltagsbuddy mit Renncharakter ist, verrät die technische Raffinesse hinter der dritten ACR-Generation.

Der Inbegriff von Trackpower: Die Dodge Viper ACR für 2016.

Der Inbegriff von Trackpower: Die Dodge Viper ACR für 2016.

Ultimative V10-Power für die Dodge Viper ACR

Inspiriert durch schier unendliche Kräfte, darf ab dem dritten Quartal 2015 die Dodge Viper ACR vom Band rollen. Oder besser gesagt: Die Manufaktur von Chrysler-Fiat-Automobiles in Detroit verlassen. Für solch ein Schmuckstück sind sich nämlich selbst die Amis nicht zu fein, Handarbeit walten zu lassen. Bei der ebenso endlosen Möglichkeit an Extras eigentlich keine Überraschung, insgesamt soll die Viper in über 25 Millionen Kombinationen geordert werden können. Maßgeblich für diese Vielfalt sind vor allem mehr als 8.000 Farbtöne für das Exterieur sowie rund 24.000 weitere individuelle Farbstreifen. Bei so vielen Sonderwünschen könnte ein äußerst wichtiges Bauteil beinahe aus dem Fokus geraten: Das Triebwerk.

Keineswegs zu wenig Power: Das V10-Triebwerk liefert 654 PS.

Keineswegs zu wenig Power: Das V10-Triebwerk liefert 654 PS.

Dabei setzt die Dodge Viper ACR doch weiterhin auf das altbekannte 8.4-Liter V10-Aggregat, handgefertigt und vollständig aus Aluminium bestehend. Zutage bringt der Block bis zu 654 PS sowie 813 Nm an Drehmoment, welches gänzlich der Hinterachse gewidmet wird. In puncto Leistung ist die ACR-Version gegenüber der SRT-Serie nur leicht modifiziert, doch die Bestandteile des Extreme Aero Package sorgen auf der Rennstrecke für eine grandiose Performance. Für einen Kickstart auf die Marke von 100 Km/h wird es zwar nicht viel weniger als die bisherigen 3,5 Sekunden dauern, dafür sind Grip und Heckstabilität umso ausgeprägter. Besonders beachtlich: Durch den massiven zweiteiligen Heckflügel generiert die Schlange beim 285 Km/h Topspeed einen Anpressdruck von einer Tonne.

Video: Dodge Viper ACR kommt 2016

Feinfühlig im Wind und auf dem Track

Gebt der Dodge Viper ACR eine Rennstrecke – und sie wird glücklich. Auch wenn ihr eine Straßenzulassung versprochen wurde, zu Hause ist diese Rakete eigentlich nur in der abgesperrten Zone. Dafür sorgt nicht alleine ihr guter Ruf, der bereits seit ihrer Geburt 1999 besteht, sondern ebenfalls die besonderen ACR-Updates. Nebst einem mächtigen Heckspoiler und abschließender Lippe zeichnen vor allem eine modifizierte Motorhaube, Air-Intakes in der neuen Frontschürze und ein Heckdiffusor für Performance und Stabilität verantwortlich. Die abnehmbare Frontspoilerlippe dient für ebenbürtigen Anpressdruck an der Lenkachse, Sideflaps vor den Kotflügeln lassen Zugluft über die Karosserie hinwegströmen. Die wuchtigen Proportionen an Bug und Heck werden zudem durch weniger auffällige Seitenschweller dezent konterkariert.

Pure Aerodynamik: Die Dodge Viper ACR bekommt ein extremes Paket geschnürt.

Pure Aerodynamik: Die Dodge Viper ACR bekommt ein extremes Paket geschnürt.

Für einen phänomenalen Grip sollen zudem neue Kumho-Pneus sorgen, die dank ihres abgeschwächten Profils ordentlich Reibung im Angebot haben. Die Vorderachse wird in der Dimension 295/25 R19 besohlt, zum Antrieb gibt es mit 355/30 R19-Exemplaren sogar extrabreite Sohlen an der Hinterachse. Auf der Hausstrecke von FCA wurden allein durch die Kumho-Reifen Rundenzeiten gefahren, die 1,5 Sekunden unter der bisherigen Marke liegen. Dank des Radsturzes von 1,4° geht die Dodge Viper ACR zudem besonders heikle Kurvengeschwindigkeiten an, die sogar mit einer Querbeschleunigung von 1,5 g möglich werden. Parallel dazu arbeiten ABS und ESC weiterhin mit, letzteres sogar in fünf einstellbaren Modi (Full-on, Sport, Track, Rain und Full-off).

2016 Dodge Viper ACR

Dodge Viper ACR verspricht perfektes Handling

Wer es schnell mag, muss zwischenzeitlich auch mal scharf in die Eisen gehen können. Dodge löst bei seiner Viper das Problem mit nicht gerade gering dimensionierten Carbon-Keramik-Bremsen à la Brembo. Vorn arbeiten 390-Millimeter-Discs auf 6-Kolben-Sätteln, die Hinterachse ist mit 360er-Scheiben ebenfalls gut bedient. Geschaltet wird bei der Dodge Viper ACR übrigens klassisch mit der freien Hand, verbaut wird hierfür ein Tremec TR6060 6-Gang-Schaltgetriebe. Wer auch zum Handling manuell etwas beitragen möchte, hat dank des Bilstein-Gewindefahrwerks einige Verstelloptionen zur Wahl: Zug- und Druckstufe lassen sich im 10-Wege-System getrennt adjustieren, zudem ist die Karosserie um 75 Millimeter in ihrer Höhe verstellbar.

2016 Dodge Viper ACR

So genussvoll und exklusiv die Dodge Viper ACR auf den ersten Blick klingt, so zahlungskräftig sollten auch ihre Kunden sein. Auf dem Preisschild von FCA steht ein nettes Sümmchen von gut 117.000 US-Dollar, das sich je nach Extrawünschen gerne nochmal aufstocken lässt. Die Produktion läuft im dritten Quartal in Detroit an, ein offizieller Export nach Deutschland ist bisweilen nicht bekannt.

Fotocredit: Dodge / FCA

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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