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Mini John Cooper Works (F56): Ein durchtrainierter Brite jagt den GTI

15. Dezember 2014
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So wesentlich wird auch in der F56-Generation des Mini John Cooper Works keine große Veränderung sichtbar. Ein Blick auf die Leistungsdaten zeigt aber, dass die BMW-Tochter ordentlich am (neuen) Vierzylinder-Triebwerk zugange war und jetzt immerhin 20 PS mehr unter der Haube des JCW arbeiten dürfen. Sparsamer ist der Mini John Cooper Works indes auch noch geworden, wohl nicht zuletzt aufgrund des relativ geringen Eigengewichts…

Neuer 2.0-TwinTurbo-Motor im Mini John Cooper Works

Vorderachse des Mini John Cooper Works

Auf zu neuen Ufern: Der Mini John Cooper Works hat jetzt 231 PS im Angebot

Was bei den Serienmodellen mittlerweile Gang und Gäbe ist, muss beim Mini John Cooper Works noch längst nicht zutreffen: Alle Ausprägungen der F56-Baureihe sind ab sofort mit einem Dreizylinder-Turbo versehen, ausgenommen lediglich Mini Cooper S und JCW. Letztere durften ganz im Gegenteil sogar ein Upsizing durchmachen, sodass nunmehr vollwertige 2.0-Liter-Maschinen unter der Haube arbeiten. Das fortbestehende Topmodell namens Mini John Cooper Works bekommt nun 231 PS (+20) sowie 320 Nm Drehmoment (+60) verpasst, letzteres liegt sogar schon bei 1.250 U/Min an (beim Vorgänger dauerte es bis 1.850 Touren). Damit darf der mittlerweile recht groß gewachsene Mini in 6,3 Sekunden (-0,2) per Handschaltung auf Tempo 100 schnellen, mit der neuen 6-Gang Steptronic sind es sogar nur 6,1 Sekunden (-0,6).

Heck des Mini John Cooper Works

Wirkt jetzt weniger klobig: Die F56-Baureihe des Mini John Cooper Works

In der Spitze werden vom Mini John Cooper Works bis zu 246 Km/h erreicht (+8), der Verbrauch sinkt dezent auf theoretische Werte von 6,7 (Handschalter) bzw. 5,7 Litern (Automatik). Soweit die Kraftkur des JCW, doch kommt das auch hinreichend auf die Räder? Mini verspricht großes: Mit einer Bereifung von 205/45 R17-Pneus und sportlichen Race Spoke-Leichtmetallrädern sollen die Momente über die Vorderräder hinreichend verarbeitet werden. Behilflich sind dem Briten dabei die Stabilitätskontrolle (DSC), Traktionskontrolle (DTC) sowie ein elektronisches Sperrdifferenzial (EDLC), vor allem letzteres wird spätestens beim nächsten Trackday und den Kurvenausgängen eine große Bedeutung erfahren. Neue Brembo-Sportbremsen sorgen derweil für Negativbeschleunigung, ein serienmäßiges Sportfahrwerk hält die Karosserie in Balance (optional gibt es auch adaptive Dämpfer für den F56).

Rundlicher Look für den neuen Mini John Cooper Works

Frontpartie des Mini John Cooper Works

Neue Linienführung am Kühlergrill des Mini John Cooper Works

Der neue ist optisch ohne große Mühen wieder zu erkennen, sein Design behält er sich auch als F56er weiterhin bei. Auffällig werden beim Mini John Cooper Works nun aber die immer rundlicheren Konturen an Frontpartie, Scheinwerfern und Karosseriestrukturen. Der Kühlergrill wirkt durch seine abgrenzende Linienführung nun deutlich großzügiger und offener, das dezente Powerdome in der Motorhaube bekommt jedoch nur noch einen kleinen Schlitz zugesprochen. Die Wabenstruktur in den unteren und seitlichen Lufteinlässen wirkt derweil sportlicher als zuvor, insgesamt erscheint die Schnauze des Mini John Cooper Works jetzt weniger wulstig, dafür etwas schlanker und dynamischer.

Heckspoiler des Mini John Cooper Works

Update für die Aerodynamik am Heck: Der Dachkantenspoiler ist in seiner Form geschwungen

Ähnlich ergeht es dem Hinterteil des Minis, das zwar optisch etwas steiler abfallend aber doch ansehnlicher geworden ist. Die Heckschürze setzt die Wabengitter-Optik der Frontpartie fort, zudem hebt sie sich vom Kofferraumdeckel klar durch Falzen und Kanten ab. Die Rückleuchten sind etwas rundlicher ausgeprägt (zuvor glichen sie eher einem Trapez) und lassen das Heck durch die dafür notwendige Formgebung insgesamt breiter erscheinen. Der Dachkantenspoiler des Mini John Cooper Works wurde mit einer geschwungen Form versehen und wirkt entsprechend aerodynamischer als beim Vorgängermodell – sicherlich ein kleiner Pluspunkt wenn’s um die Vmax geht.

Video: Mini John Cooper Works auf dem Track

Sportives Interieur und ein paar Extras gegen Aufpreis

Interieur des Mini John Cooper Works

Gut aufgehoben ist man im Mini John Cooper Works auch serienmäßig

Die Basis des Mini John Cooper Works liegt mit 29.900 Euro preislich nicht gerade im Keller, kann aber mit dem einen oder anderen Extra noch aufgehübscht werden. Der Innenraum gestaltet sich dennoch (also auch ohne Updates) betont sportlich, ganz im Glanz eines typischen JCW-Designs. Sportsitze mit Dinamica-Stoff-Bezug (Leder gegen Aufpreis) sowie integrierten Kopfstützen bieten dem Fahrer hinreichenden Seitenhalt, der Schalt- bzw. Gangwahlhebel ist bekanntermaßen gut zugänglich und mit auffälliger Kontur platziert. Das Alcantara-Multifunktionslenkrad ist bei der Automatik-Version mit Schaltpaddles versehen, die Cockpit-Anzeigen im runden Design geben Infos zur Geschwindigkeit, Drehzahl und relevanten Fahrzeugdaten. Die Pedalerie des Mini John Cooper Works wird serienmäßig mit Edelstahl bezogen, selbiges gilt für die Fußstütze.

Optional gibt es für den neuen JCW auch 18-Zoll-Räder sowie auffällige Motorhaubenstreifen. Die exklusive Lackierungen Chili Red und Rebel Green können für Dach und Außenspiegelkappen zusätzlich geordert werden. Ebenfalls gibt es ein Mini-Navigationssystem mit großem 8,8-Zoll-Display sowie ein Mini Head-Up-Display auf Wunsch dazu. Die Mini John Cooper Works-typische Begrüßung fällt aber so oder so gelungen aus: Die Einstiegsleisten sind bereits mit dem JCW-Schriftzug versehen, die spezifischen Endrohre untermahlen beim Anlassen des TwinTurbos die Begrüßung auch akustisch. Fehlen eigentlich nur noch zwei Updates: Einsteigen und losfahren…

Fotocredit: Mini

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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