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Nissan GT-R Nismo (R 35) – Marktstart für das Pistenmonster mit 600 PS

22. Oktober 2014
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Nissan als renommierter Hersteller, ein GT-R als vielseitiges Sportgefährt und die gewisse Portion Nismo, das im Übrigen für Nissan Motorsport steht. Wer den Nissan GT-R Nismo probiert, lernt ihn lieben. Seit September ist die Neuauflage auch in Kontinentaleuropa wieder käuflich, der Nismo-Zusatz will jedoch fürstlich entlohnt werden.

Eine Legende kehrt zurück: Der Nissan GT-R Nismo

Üppig geladener V6-Biturbo: Der Nissan GT-R Nismo weiß zu überzeugen

Üppig geladener V6-Biturbo: Der Nissan GT-R Nismo weiß zu überzeugen

Bereits der Nissan GT-R ist sichtlich kein Kind von Traurigkeit: Seitdem im Modelljahr 2012 seine Leistung schon auf stattliche 549 PS angehoben wurde, die zu Skyline-Zeiten noch bei 485 Pferden lag, hat sich der GT-R verstärkt als echter Supersportler etabliert. Trotz des nicht zu geringen Eigengewichts und einer wuchtigen Außenform, konnte er sich schon in erster Generation in weit unter 4 Sekunden auf Tempo 100 bringen. Der Nissan GT-R Nismo macht den Sack an der Stelle nun endgültig zu, wohlgemerkt mit GT3-Turboladern und satten 600 PS.

Prächtiges Heck: Der Kohlefaser-Flügel hält die Stellung beim Nissan GT-R Nismo

Prächtiges Heck: Der Kohlefaser-Flügel hält die Stellung beim Nissan GT-R Nismo

Ausgestattet mit einem 3.8-Liter-V6-BiTurbo, der gegenüber dem Basismodell jedoch Motorsport-Gene in sich trägt, will der Nissan GT-R Nismo wohl neue Rekorde ansteuern: Die sagenhafte Nordschleifen-Rundenzeit von 7:08 Minuten zeugen von sattem Leistungsband, das mit 600 PS sowie 652 Nm ab 3.600 Touren nochmal 50 respektive 20 Zähler üppiger ausfällt als beim Nissan GT-R. Trotz der gut 80 Kg Einsparungen in der Basisausstattung des Nissan GT-R Nismo, halten sich die Zeiten des Kavaliersprints auf gleichem Level: Die 2,7 Sekunden braucht auch der Nismo für Tempo 100, beide erreichen zudem 315 Km/h in der Spitze.

Neue Aerodynamik und Motorsportoptik für den Nissan GT-R Nismo

Straff geführt: Je nach Fahrprogramm agiert der Nissan GT-R Nismo von zart bis knallhart

Straff geführt: Je nach Fahrprogramm agiert der Nissan GT-R Nismo von zart bis knallhart

Ähnlich wie auch beim Facelift des Nissan 370Z Nismo, kann sich der Nissan GT-R Nismo über Updates der Aerodynamik freuen. Getreu dem Motto “form follows function”, hat der Nismo-Geplagte nicht nur ein muskulöseres Erscheinungsbild sondern gleich auch einen deutlich verbesserten Abtrieb im Programm – was spürbar bei hohem Tempo und in kurvigen Lagen seine Vorteile ausspielt. Der modifizierte Frontstoßfänger, eine neue Unterbodenverkleidung sowie ein Kohlefaser-Heckspoiler senken Gewicht und Masseschwerpunkt des Nissan GT-R Nismo. Gleichzeitig bleibt durch die schnittige Formgebung aber der cW-Wert mit 0,26 auf gleichem Wert wie beim Nissan GT-R.

Gang wechsel dich: Beim Nissan GT-R Nismo wird auch mit Paddles geschaltet

Gang wechsel dich: Beim Nissan GT-R Nismo wird auch mit Paddles geschaltet

Ferner kann der Nissan GT-R Nismo seine Karten beim Abtrieb ausspielen: Ab Tempo 300 wirken so satte 100 Kg mehr an der “Downforce” auf die Karosserie, was ein präziseres Handling und damit gute Rundenzeiten auf Tracks ermöglicht. Sein Federwerk sowie die Bilstein DampTronic-Dämpfer wirken Wankungen bei Kurven und damit verbundener Querbeschleunigung kompensierend entgegen, die breiten Dunlop-Pneus können mit 255/40 ZRF20 vorn sowie 285/35 ZRF20 auf der Hinterachse hinreichenden Grip unter Beweis stellen und die Allradkräfte unter sich aufteilen.

Durch die bessere Verteilung des Abtriebs kann der neue Nissan GT-R Nismo auch mit ruhigerem Händchen sauber in der Spur gehalten werden. Zusätzliche Fahrprogramme Comfort, Normal und Racing lassen den Fahrer zudem Handlingeigenschaften des Nismos mitbestimmen, mit letzterer Stufe ebenso für den Einsatz im eigentlichen Zuhause des Übersportlers: Der Rennstrecke!

Gewohnt mit Allradantrieb und Transaxle-Bauweise

Klare Bekenntnisse: Der Nismo-Schriftzug sagt alles beim Nissan GT-R

Klare Bekenntnisse: Der Nismo-Schriftzug sagt alles beim Nissan GT-R

Und nicht nur der Abtrieb steht beim neuen Nissan GT-R Nismo in Balance, auch das Eigengewicht des Japaners verteilt sich gewohntermaßen gut. Das vorn längs eingebaute V6-Triebwerk samt Doppelaufladung belastet die Vorderachse hinreichend, am Heck sorgt das Transaxle-Gehäuse mit 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Antriebsstrang und Kupplung für das nötige Gegengewicht. Dieses Prinzip, was bei Allrad-Modellen eher untypisch ist, macht den Nissan GT-R Nismo aber gerade so agil: Trotz der über 1.700 Kg Eigengewicht, kommt er in 2,7 Sekunden auf Tempo 100.

Sprintstark: In nur 2,7 Sekunden ist der Nissan GT-R Nismo auf 100 Km/h

Sprintstark: In nur 2,7 Sekunden ist der Nissan GT-R Nismo auf 100 Km/h

Verglichen mit einem Audi RS 6 Avant, der zwar etwas mehr wiegt, dafür aber deutlich mehr Drehmoment aus seinem V8-BiTurbo holt, ist der Nissan GT-R Nismo sogar über eine Sekunde schneller im 0-100-Sprint. Dafür wird sich der Nismo auch gerne 2 Liter mehr je 100 Km genehmigen, auch wenn es mit zwei Zylindern weniger zur Sache geht. Der Preis legt im Vergleich zum Nissan GT-R übrigens noch einmal um gut 50 Prozent nach: Statt der gut 97.000 Euro für die Serien-Edition, verlangt man beim Nissan GT-R Nismo schon 149.900 Euro ohne Extras.

 

Fotos: Nissan

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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