Skoda Fabia RS – das Polo-Pendant folgt seinem GTI-Bruder

29. Juli 2010
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Als Nachzügler im VW-Konzern gibt’s für den Skoda Fabia nun endlich das sportliche RS-Update: Am 04. September geht der neue Skoda Fabia RS offiziell in den Verkauf. Wie zu erwarten trägt er zwar ein eigenes Gewand, technisch geht der Skoda Fabia RS aber zahlreiche Syngerien mit dem derzeitigen VW Polo GTI (seit Juni 2009 verfügbar) ein. Die Leistungswerte zeigen sich als nahezu identisch, wenn auch der VW Polo GTI ein wenig windschnittiger und aerodynamischer dasteht. Und auch der Preis unterscheidet sich kaum, der Skoda Fabia RS rollt minimal günstiger vom Fließband.

Er sieht eigentlich zu brav aus, um ein wahrer RS zu sein. Der wenig freche Blick der Xenonlichter sowie eine etwas steil angesetzte Frontscheibe machen den Skoda Fabia RS etwas weniger sportlich als sein Konzernbruder, zudem stecken in seinem Design wohl ein paar Mini Cooper-Gene – die äußere Form lässt zumindest darauf schließen. Dafür wird der Skoda Fabia RS von markanten VRS-Emblemen an Front- und Heckpartie geziert, was beim VW Polo GTI weniger ins Gewicht fällt. Dadurch zeigt sich vor allem der Wiedererkennungswert gegenüber dem Vorgänger des Skoda Fabia RS. Auch ein dezenter aber auffälliger Heckspoiler dient dem Skoda Fabia RS als Dachverlängerung am Heck.

Die Motorisierung darf sich durchaus sehen lassen: genau wie beim VW Polo GTI arbeitet unter der Haube ein 1.4-TSI-Triebwerk, welches dank Turbo- und Kompressoraufladung satte 180 PS und 250 Newtonmeter leistet. Die Beschleunigung bringt den Skoda Fabia RS in nur 7,3 Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt für den Skoda-Flitzer immerhin 224 Km/h, und das bei gerademal 6,2 Liter Benzinverbrauch im Schnitt. Gegenüber seinem Vorgänger, welcher nur als 1.9-TDI mit 136 PS verkauft wurde, besitzt der neue Skoda Fabia RS einen spritziger Benziner in der Brust. Für Motorleistung ist im neuen Skoda Fabia RS also ausreichend gesorgt, der Komfort könnte jedoch etwas ausgefallener sein.

Das RS-Fahrwerk legt den Skoda Fabia RS um 14 Millimeter tiefer und ermöglicht eine ausgezeichnete Spurlage. Jedoch weicht der sportlichen Bodenfreiheit die zuvor angenehmere Federung, welche besonders bei unsanftem Asphalt und Betonschwellen fällig würde. VW-typisch fährt auch der Skoda Fabia RS mit reinem Frontantrieb und bekommt daher wie der Polo die moderne elektronische Querdifferenzialsperre XDS. Dadurch wird bei zu geringer Belastung des kurveninneren Vorderreifens selbiger abgebremst, um das äußere Rad mit ausreichend Antriebsmoment zu versorgen und ungewolltes Untersteuern zu vermeiden. Die äußerst griffige Lenkung mit wenig Spiel und festem Halt ergänzt das technisch ausgefeilte Konzept im Skoda Fabia RS.

Neben den üppig angelegten 17″-Alufelgen und den roten Bremsbacken zeigt sich der Skoda Fabia RS äußerlich dennoch etwas zart besaitet, wennauch seine getönten Scheiben einiges wett machen mögen. Im Inneren dagegen gibt sich der Skoda Fabia RS sehr hochwertig mit zusätzlichen RS-Emblemen und Ledernähten. Insbesondere Schaltknauf, das Dreispeichenlenkrad sowie die Handbremse sind mit Leder bezogen. Das Lenkrad gibt es für den Skoda Fabia RS auch mit Schaltwippen und Multifunktionsbedienung (Aufpreis 160 €), damit das Sieben-Gang-DSG auch zügig bedient werden kann. Letzteres bietet für die ganz sportlichen Skoda Fabia RS-Fahrer einen speziellen Sportmodus, welcher die sieben Gänge voll ausreizt.

Wer die bereits getönten Scheiben im Skoda Fabia RS noch dunkler haben möchte, zahlt 150 € extra. Das Dach hält Skoda optional auch in Kontrastfarbe zur Grundlackierung bereit, zur Auswahl stehen schwarz, weiss und silber (270 €). Die Klimaautomatik sowie Xenonlichter, adaptives Kurvenlicht, Tagfahrleuchten, Tempomat und zusätzliche Kopf- und Seitenairbags sind beim Skoda Fabia RS Serie. Ein Navigationssystem hält Skoda ebenfalls bereit (890 €), ebenso gibt es für 260 € Aufpreis auch die angenehme Park-Distance-Control-Funktion. Letztere bietet sich vor allem beim nach hinten wenig übersichtlichen Skoda Fabia Combi RS an.

Insgesamt ist der Skoda Fabia RS ein durchaus leistungsstarker Kompaktwagen, dessen Kaufpreis bei 21.890 € liegt. Mit 4,10 Metern Länge bietet er genügend Platz im Fond, Serie sind beim Skoda Fabia RS (im Gegensatz zum VW Polo GTI) zudem auch fünf Türen. Die Combi-Variante schluckt im Bestfall sogar 1163 Liter Gepäckvolumen, was jungen Familienvätern durch aus gefallen wird. Als Alternative gibt es aus gleichem Hause (wie bereits erwähnt) den VW Polo GTI, welcher leicht höher liegt im Basispreis, und den Seat Ibiza FR bzw. Seat Ibiza Cupra. Bei dem Preis-Leistungs-Verhältnis des Skoda Fabia RS aber ist ab dem 04. September in jedem Fall eine Probefahrt drin!

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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