Der neue Volkswagen Golf R Variant

VW Golf 7 R Variant: Powerkombi für Kind und Kegel

19. November 2014
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Der neue Volkswagen Golf R Variant

Volkswagen wagt den ultimativen Schritt beim Mittelklasse-Kombi: Der VW Golf 7 R Variant gibt derzeit auf der Los Angeles Autoshow sein Debüt und wird ab Frühjahr 2015 im deutschen Markt erhältlich sein. Verfechter des Audi S3 Sportbacks haben somit eine neue Option, ihre 300 PS mit größerem Raumangebot zu verbinden.

VW Golf 7 R Variant hat ebenfalls 300 PS aus dem 2.0 TSI

Voran auf allen Vieren: Der VW Golf 7 R Variant mit serienmäßigem 4MOTION

Voran auf allen Vieren: Der VW Golf 7 R Variant mit serienmäßigem 4MOTION

Bislang waren die Sportversionen im Hause VW stets den Kompakten vorbehalten, einem Golf oder Passat Variant gönnte man zuletzt höchstens mal ein R-Line-Update. Zwar stellte bis vor nicht allzu langer Zeit auch der VW Passat R36 eine Alternative mit reichlich Power dar, jedoch lag man dort preislich schon wieder nahe am Audi A6 Avant – wohl etwas zu nahe für eine Bestandsgarantie des flotten Familienautos. Nun setzt Volkswagen auf den neuen VW Golf 7 R Variant, der ähnlich wie seine kompakte Basis mit dem gezüchteten 2.0-TSI-Benziner arbeitet. Stolze 300 PS sind drin, das maximale Drehmoment von 380 Nm steht zwischen 1.800 und 5.500 U/Min  zur Verfügung. Somit geht es aus dem Stand in nur 5,1 Sekunden auf Tempo 100 – dank serienmäßigem 4MOTION.

R-Charakter Vs. Sparfimmel: Der VW Golf 7 R Variant soll mit 7 Litern auskommen

R-Charakter Vs. Sparfimmel: Der VW Golf 7 R Variant soll mit 7 Litern auskommen

Auch für den Kombi gehen die Wolfsburger kein “Risiko” ein, der VW Golf 7 R Variant soll ebenso ein Alltagssportler werden wie das Hothatch. Für ein Stück weit mehr Komfort sorgt das obligatorische 6-Stufen-DSG, das bei der Limousine extra bestellt werden muss. Wer es drauf anlegt, kommt auch so in den Genuss eines Topspeeds von 250 Km/h, die jedoch elektronisch bedingt das Ende der Fahnenstange bilden. Wer es dagegen genügsam mit dem VW Golf 7 R Variant angehen lässt, soll laut NEFZ mit nur 7 Litern Superbenzin über die Runden kommen. Gleichzeitig bietet dieser als Kombi natürlich genügend Ladefläche für familiäre oder Urlaubszwecke, mit umgeklappter Fondbank stehen bis zu 1.620 Liter Stauraum parat.

Video: VW Golf 7 R Variant Vs. Limousine

Der VW Golf 7 R Variant bleibt extrem dynamisch

Renommierte Gesichtszüge beim VW Golf 7 R Variant

Renommierte Gesichtszüge beim VW Golf 7 R Variant

icherlich herrscht rein physikalisch etwas mehr Trägheit beim VW Golf 7 R Variant vor, die er aufgrund der längeren Karosserie nicht gänzlich abstreiten kann. Dennoch scheint Volkswagen alles für ein agiles und dynamisches Handling des Variant-Zuwachses zu tun. Neben dem 4MOTION-Allrad mit elektro-hydraulisch gesteuerter Haldex 5-Kupplung kommt serienmäßig auch die Vierrad-EDS-Differenzialsperre als Ergänzung zum Stabilitätsprogramm ESC zum Einsatz. Somit verfügt der VW Golf 7 R Variant neben einer Längs- auch über Quersperren für beide Antriebsachsen, die obendrein mit XDS+ versehen sind und in zügiger Kurvenfahrt die inneren Räder abbremsen können. Wer es hier noch agiler mag, hat beim ESC ergänzend eine Sport-Stufe mit später einsetzender Ansprache sowie die Option zum gänzlichen Deaktivieren.

Die 19-Zöller im Pretoria-Design stehen dem VW Golf 7 R Variant bestens

Die 19-Zöller im Pretoria-Design stehen dem VW Golf 7 R Variant bestens

Das Sportfahrwerk legt den VW Golf 7 R Variant per se um 20 Millimeter tiefer als die Serie. Optional hält der Konzern auch ein adaptives System namens DCC (Dynamic Chassis Control) bereit, mit dem zwischen “Comfort”, “Normal” und “Sport” die Dämpfung bestimmt werden kann. Optional, mit dem DCC jedoch obligatorisch, ist eine Auswahl an Fahrprofilen verfügbar, die abermals die Dämpfer sowie das Ansprechverhalten von TSI-Motor und DSG-Getriebe beeinflussen. Der Fahrer hat die Wahl zwischen den Modi “Eco, “Normal”, “Individual”, “Race” und “Comfort” (nur bei Mitbestellung des DCC), um wahlweise sparsam und genügsam inklusive Segelfunktion zu cruisen oder aber spritzig mit direkterer Gasannahme sowie späteren Schaltzeitpunkten zu flitzen.

Das Design – wieder typisch Golf R

Dezenter Abschluss: Spoiler und Schürze markieren ein "R", tragen aber nicht dicker auf als beim Hothatch

Dezenter Abschluss: Spoiler und Schürze markieren ein “R”, tragen aber nicht dicker auf als beim Hothatch

Optisch erkennt man den VW Golf 7 R Variant direkt wieder, es gibt wenige Unterschiede zum kompakten Vorreiter. Ein dezenter Heckspoiler an der Dachkante bekommt zusätzliche Aeroflaps links und rechts der Heckscheibe, die zwei Doppelendrohre sind wieder dort platziert wo man sie erwartet. Die Seitenschweller sind dezent aber gut erkennbar, Außenspiegel in mattem Chrom-Look setzen sich von der Basislackierung ab. Die sportiv designten Leichtmetallräder des VW Golf 7 R Variant machen noch einmal deutlich mehr her: Serienmäßig rollt der Kombi mit 18-Zoll-Cadiz-Felgen vom Band, alternativ bekommt man diese auch in 19-Zoll-Dimension oder gar das abgebildete Pretoria-Design als motorsportliches Flowforming-Rad – wahlweise in Grau Metallic oder Schwarz.

Im Innenraum begrüßen den Fahrer eine bis Tempo 320 ausschlagende Tachonadel, ein großes R-Logo im Touchscreen, auf dem Sportlederlenkrad sowie auf den bequemen Sportsitzen. Letztere werden mit Stoff-Alcantara sowie im Race-Design bezogen, die Innenseiten mit Alcantara sowie kristall-grauen Ziernähten. Optional bietet der VW Golf 7 R Variant auch ein Nappa-Carbon-Lederpaket an, welches auf den Wangeninnenseiten sowie den Kopfstützen zum Einsatz kommt.

Der VW Golf 7 R Variant wird aktuell auf der Los Angeles Autoshow noch bis zum 30. November präsentiert. Seine Markteinführung in Europa beginnt Anfang Februar 2015 zu einem Preis ab 42.925 Euro.

Fotocredit: Volkswagen

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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