Porsche 911 GT3 R Hybrid – mehr Effizienz für den Rennsport

26. März 2010
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Eigentlich kennt man die Hybrid-Technologie eher aus dem Endkundensegment von Fahrzeugen. Und von daher denkt auch eigentlich kaum jemand an die neumodische Effizienz in Motor- und Rennsport, abgesehen von Porsche. Der Sportwagenhersteller hat nämlich bereits vor 110 Jahren einen Hybridwagen parat – und jetzt soll der Porsche 911 GT3 R Hybrid die Rennstrecke aufmischen…

Einst war es der Lohner Porsche Semper Vivus, den Ferdinand Porsche vor exakt 110 Jahren auf die Beine stellte. Lange Zeit galt die Hybridtechnologie als eher visionäres Antriebskonzept, doch nun soll auch im seriennahen GT-Rennsport dieses zum Einsatz kommen – mit dem Porsche 911 GT3 R Hybrid! Auf dem Genfer Autosalon war bereits am 4. März Premiere des Porsche 911 GT3 R Hybrid, alsbald wird er auch auf der Rennstrecke zu sehen sein. Das Highlight der Erprobungsrunden für den Porsche 911 GT3 R Hybrid wird mitunter beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring am 15. und 16. Mai stattfinden. Hier wird sich letztendlich zeigen, was der Porsche 911 GT3 R Hybrid wirklich leistet!

Wenn man in Verbindung mit dem Porsche 911 GT3 R Hybrid von Hybridtechnologie spricht, sollte man diese nicht schlichtweg mit der von konventionellen Autos gleichsetzen. Die Antriebstechnik im Porsche 911 GT3 R Hybrid wurde speziell für den Rennsport entwickelt und bietet somit deutlich mehr Potenzial als herkömmliche Hybridsystemen. Im eigentlich klassisch heckangetriebenen Porsche 911 GT3 R wird nun an der Vorderachse ein Antrieb mit zwei 60 kW-starken Elektromotoren zum Einsatz kommen, sie werden den bereits 480 PS starken 4-Liter-V6 Boxermotor bei seiner sportlichen Arbeit unterstützen. Im Porsche 911 GT3 R Hybrid werden jedoch nicht wie so oft üblich Batterien genutzt, sondern ein dynamischer elektrischer Schwungradspeicher.

Der Schwungradspeicher arbeitet einerseits als Elektromaschine mit Rotor und bis zu 40.000 Umdrehungen pro Minute. Die während der Bremsvorgängen entstehende Rotationsenergie wird beim Porsche 911 GT3 R Hybrid mechanisch gespeichert. Dazu kehren die Elektromaschinen an der Vorderachse ihre Funktion zu Generatoren um und laden den Schwungradspeicher auf. Die gespeicherte Energie steht bei Bedarf dem Fahrer des Porsche 911 GT3 R Hybrid für akkute Beschleunigung aus Kurven und für Überholvorgänge zur Verfügung. Dafür wird das Schwungrad im Generatorbetrieb elektromagnetisch abgebremst und aus seiner Bewegungsenergie werden bis zu 120 kW zusätzlicher Energie an die Elektromotoren geliefert. Damit kann der Porsche 911 GT3 R Hybrid etwa 6 bis 8 Sekunden arbeiten und somit bislang ungenutzte Bremsenergie wieder in den Antrieb einspeisen. Anstatt zusätzlicher PS-Schübe lassen sich durch die Hybridtechnologie auch Tankgewicht reduzieren, sowie Boxenstopps hinauszögern.

Laut Porsche kommt mit dem Porsche 911 GT3 R Hybrid endlich wieder frischer Wind in die Szene des Rennsports. Hier erwartet man bislang aber keineswegs einen zwanghaften Sieg des neuen Porsche 911 GT3 R Hybrid, vielmehr soll sein Praxiseinsatz getestet und genau unter die Lupe genommen werden. Der Porsche 911 GT3 R Hybrid dient dabei sozusagen als Rennlabor und soll Erkenntnisse für die zukünftige Anwendung der Hybridtechnik liefern. Zudem zeigt der Porsche 911 GT3 R Hybrid einmal mehr, was in der Porschephilosophie steckt: mehr Leistung, mehr Effizienz und geringere CO2-Emissionen durch niedrigeren Verbrauch!

Wir freuen uns aber erstmal auf die entscheidenden Testtage auf dem Nürburgring, wo der Porsche 911 GT3 R Hybrid sein Können unter Beweis stellen muss. Genauere Infos zur Basisversion Porsche 911 GT3 R findet ihr in unserem Artikelarchiv!

Für den Vorgeschmack gibt’s auch noch ein Video und Fotos:

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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