Cayenne Turbo S

Porsche Cayenne Turbo S (Typ 92A): Die Speerspitze im neuen Facelift

Also wieder mal eine echte Wuchtbrumme, die uns Zuffenhausen im zweiten Quartal zuteil werden lassen möchte: Sie hört auf den Namen Porsche Cayenne Turbo S und darf sich ebenso wie die sonstigen Varianten über das geschärfte Facelift freuen. Dabei sieht die Speerspitze des Porsche-SUVs nicht nur besser aus, sie ist auch noch ein ganzes Stück flotter als bisher. Da durfte eine neue Bestzeit auf der Nordschleife selbstverständlich nicht fehlen.

Neuer V8-Biturbo für den Porsche Cayenne Turbo S

Porsche Cayenne Turbo S Hinterteil

Kein Weg zu weit: Dem Porsche Cayenne Turbo S schmecken auch Langstrecken, wirklich sparsam macht ihn das aber nicht.

Unter der Fronthaube, die man im Gegensatz zur 911er-Reihe auch Motorhaube nennen darf, werkelt ein überarbeiteter 4.8-Liter-V8-Biturbomotor mit neuerdings in den Abgaskrümmern integrierten Turboladern. Das macht sich hübscherweise im Ansprechverhalten des Gaspedals sowie beim Ampelstart bemerkbar: Der Porsche Cayenne Turbo S kommt so in 4,1 Sekunden auf 100 Km/h (zuvor: 4,5 Sekunden), dazu verhelfen ihm jetzt stattliche 570 PS (+20) und sagenhafte 800 Nm (+50) Drehmoment. Rekordverdächtig wird nun auch die Umrundung der kurvenreichen Nordschleife, die er so gerade in unter acht Minuten meistern konnte. Für die Freunde der gepflegten Vmax gibt’s ebenfalls leichten Zuwachs: Der Topspeed klettert auf 284 Km/h, also schon mal ein Ticket für die linke Spur buchen wenn einem die anzunehmenden 20 Liter Super Plus nicht zu teuer werden.

Mit dem Porsche Cayenne Turbo S durch die Prärie

Mit Allrad und Chassic-Control sicher unterwegs: Der Porsche Cayenne Turbo S kommt mit vielen Lebenslagen zurecht.

Das ganz Werk würde aber nicht so viel gute Laune verbreiten, wären da nicht die zahlreichen Stabilitätsassistenten. Wie man es von den Turbos nicht anders kennt, verfügt auch der neue Porsche Cayenne Turbo S über Allradantrieb. Primär rotieren zwar die Hinterräder, durch die vollvariable Kraftzuteilung wird die Vorderachse aber ebenso mit in die Pflicht genommen – alles im Rahmen des Porsche Traction Management (PTM). Für eine stabile Fahrdynamik sorgt indes die Torque Vectoring-Funktion, mit der gezielte Bremseingriffe am jeweiligen Hinterrad erfolgen. Gebremst wird natürlich nur vom feinsten: Porsche Composite Ceramik Brakes (PCCB) kommen selbst auf dem Track kaum ins Schwitzen, mit 420- bzw. 370-Millimeter-Scheiben sowie Zehn- bzw. Vierkolben-Sätteln macht der Porsche Cayenne Turbo S kurzen Prozess mit der Negativbeschleunigung.

Video: Porsche Cayenne Turbo S in Bewegung

Umfangreiche Ausstattung und eine muskulöse Optik

Der Porsche Cayenne Turbo S verzichtet auch nicht auf hochwertige Innenausstattung.

Die Creme-Farbe des Innenraums schmeckt sicher nicht jedem, wirkt aber angemessen wertig.

Doch obwohl es den Anschein hat, dass die Kurvenhatz im Cayenne die größte Freude ist (was dank der Wankstabilisierung PDCC ja auch stimmt), ist und bleibt das SUV ein Luxustraum. Die neu gewonnenen Proportionen wirken bulliger als in der Erst-Ausführung der zweiten Generation, dennoch ist er nach wie vor dynamisch anzusehen – die klobige Optik aus dem ersten Wurf ist und bleibt Schnee von gestern. Gelungene 21-Zöller mit 911er Turbo-Design auf 295/35 R21-Pneus machen mit ihren schwarz lackierten Flanken ebenso eine gute Figur wie die neuen LED-Scheinwerfer samt Vier-Punkt-Tagfahrlichtern. Dachspoiler und Radlaufblenden des Porsche Cayenne Turbo S sind in Wagenfarbe lackiert, die Inlays der vorderen Lufteinlässe und Unterseiten der Außenspiegel dagegen in Hochglanzschwarz gehalten.

Der Innenraum punktet mit einer Vollleder-Ausstattung, Carbon-Zierleisten sowie einem Porsche-Wappen auf jeder Kopfstütze. Die Farbgebung à la schwarz-creme wirkt edel, ist aber sicherlich nicht jedermanns Sache. Wer etwas mehr Klang in der Fahrgastzelle verträgt, kann gegen Aufpreis mit einer Sportabgasanlage sowie einem Soundsymposer das dumpfe V8-Bollern in vollen Zügen genießen. Etwas Geduld ist dennoch geboten, der Porsche Cayenne Turbo S wird erst im zweiten Quartal diesen Jahres an die Kundschaft übergeben – wohlgemerkt zu einem stattlichen Preis von 167.000 Euro.

Fotocredit: Porsche

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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