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Roding Roadster R1 als dÄHLer competition line: BMWs Biturbo im Maßgewand

Kleinserienhersteller sind gesegnet und verflucht zugleich: Trifft man die richtige Nische mit der gut betuchten Kundschaft, rollt der Rubel auch bei einem Underdog. Verfehlt man diese um ein Haar, kann es einem schnell so ergehen wie zuletzt dem westfälischen Sportwagenbauer Wiesmann – der mittlerweile durch Investoren wiederbelebt wurde.

Die Oberpfälzer aus Roding haben dagegen mit ihrem Roding Roadster R1 per Kooperation erneut von sich Reden gemacht. Tuner Dähler aus der Schweiz durfte mit seiner dÄHLer competition line sowohl optisch wie auch technisch zum Leichtbauflitzer beitragen. Das klingt nicht zuletzt deswegen gut, weil sich die Jungs bestens mit BMW-Triebwerken auskennen.

Über die neue Dähler-Optik des Roding Roadster R1 lässt sich leider streiten.

Über die neue Dähler-Optik des Roding Roadster R1 lässt sich leider streiten.

Das Exterieur bleibt leider Geschmackssache

Wirft man nochmals einen Blick auf die Serienausführung des Roding Roadster R1, fallen einem besonders die Änderungen an Front- und Heckpartie auf. Aus der bisherigen Lamellenoptik ist nun eine mehrteilige Wabenstruktur entstanden. Doch insbesondere vorn fehlt es der Schürze leider etwas an Passgenauigkeit. Dafür greift die dreigliedrige Aufteilung die Formgebung von Fronthaube und Hauptscheinwerfern deutlich präziser auf als zuvor.

Das Heck des Roding Roadster R1 wirkt zwar knackiger, aber weniger aggressiv als zuvor.

Das Heck des Roding Roadster R1 wirkt zwar knackiger, aber weniger aggressiv als zuvor.

Das Hinterteil des von Tuner Dähler aufbereiten Roding Roadster R1 weist ähnliche Züge auf. Statt durch Lamellen kommt die Abluft des Heckmittelmotors hier ebenfalls durch Wabengitter geströmt. Die trapezförmigen Endrohrblenden weichen zugunsten eines kompakteren und mittig platzierten Exemplars, das stark an die Renault Mégane R.S.-Modelle erinnert. Insgesamt wirkt der Roding Roadster R1 so knackiger und enger gebaut, dafür durfte man am Heck vorher den aggressiven Hauch eines Audi R8 wahrnehmen.

Satter Stand im Radhaus: Die Kombi aus Felgen und Pneus ist den Jungs von Dähler bestens gelungen.

Satter Stand im Radhaus: Die Kombi aus Felgen und Pneus ist den Jungs von Dähler bestens gelungen.

Leistungsplus im Roding Roadster R1 mit altem Triebwerk?

Doch nicht nur die Optik wurde in der dÄHLer competition line unter die Lupe genommen, auch Fahrwerk und die Rad-Reifen-Kombi sind nun für eine höhere Pferdezahl ausgelegt. Mit neuer 6-Kolben-Bremsanlage lässt es sich vor der Kurve noch länger schnell fahren, breitere Pneus sorgen im Roding Roadster R1 zudem für mehr Halt auf trockener Straße. Bereits “ab Werk” hält der Oberpfälzer einer Querbeschleunigung von bis zu 1,4 g stand.

Nase vorn: Mit einer knappen Tonne Eigengewicht gehört der Roding Roadster zu den Geheimwaffen dieser Nation.

Nase vorn: Mit einer knappen Tonne Eigengewicht gehört der Roding Roadster zu den Geheimwaffen dieser Nation.

Serienmäßig ist im Leichtbaugenossen ein R6-Biturbo-Motor von BMW aus der Baureihe N55 platziert. Mit 340 PS und 450 Nm ist der Roding Roadster R1 damit ebenso gut bestückt wie ein aktueller BMW M135i, aber eben deutlich schneller auf Tempo 100. Sollte jemandem der Kavalierstart binnen 3,9 Sekunden nicht genügen, kann in der Stage 1 bereits auf 408 PS und 540 Nm Drehmoment korrigiert werden. Die Vmax reicht so nun bis auf knackige 300 Km/h heran.

Lädt ein zum Durchstarten: Das Cockpit des Roding Roadster R1.

Lädt ein zum Durchstarten: Das Cockpit des Roding Roadster R1.

Etwas mehr Aufwand betreibt die Dähler-Truppe hingegen bei der zweiten Stufe: Hier setzt man auf ein altbewährteres Mittel: Das N54-Triebwerk aus dem BMW 1er M E82. Warum? So genau wissen das wohl nur die Jungs selbst. Fest steht aber: Diese Vorgängergeneration ist bereits kampferprobt und durch ALPINA-Fabrikate auf bis zu 400 Pferde getrimmt worden. Im Roding Roadster R1 entlockt man dem Biturbo nun sogar satte 450 PS und ebenso mächtige 620 Nm.

Die Leistungsdaten immer im Blick: Die Abdeckung des R1-Triebwerks von BMW spricht für sich.

Die Leistungsdaten immer im Blick: Die Abdeckung des R1-Triebwerks von BMW spricht für sich.

Der Fahrspaß soll wohl kein Ende nehmen

Motorleistung hin oder her, beim Roding Roadster R1 entscheidet glücklicherweise vielmehr das Leistungsgewicht. Und das liegt in der Ausbaustufe 2 bei nur 2,21 Kg pro PS – ein Wert, der auf Augenhöhe mit dem Lamborghini Aventador liegt. Folglich wächst der Topspeed nun sogar auf Tempo 310, der Sprint aus dem Stand dürfte zudem nicht weit der Drei-Sekunden-Marke liegen.

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Dank des geringfügigen (995 Kg) und gut balancierten Fahrzeuggewichts (in der Serie 40:60 zwischen Vorder- und Hinterachse), betont der Roding Roadster R1 ordnungsgemäß die angetriebenen Hinterräder. Über die in der dÄHLer competition line neu gewonnene Kurvenstabilität spricht man zwar leider nicht, doch man wird große Stücke auf das Projekt zwischen Dähler und Roding Automobile halten dürfen.

Fotocredit: J. Miranda

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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