Audi RS 7 Sportback

Audi RS7 Sportback – das Flaggschiff mit 560 PS und Rennsport-Genen

26. August 2013
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Audi RS 7 Sportback

Der Audi A7 gilt bereits als der große Konkurrent zu Porsche Panamera und Mercedes CLS, neben der sportlich-flachen Coupé-Form bietet er genügend Platz für Insassen und Gepäck. Um dem Porsche Panamera aber auch im oberen Leistungssegment entgegen treten zu können, setzt Audi nach dem S7 nun mit dem RS7 Sportback noch einen drauf – stolze 560 PS aus dem 4.0-V8-Maschinchen stehen dort zum Abruf bereit!

Auffallend protzig – bewusst sportlich
Audi RS 7 SportbackNicht weniger Blickfänger als sein verbrüderter Powerkombi ist auch der Audi RS7 im Sportback-Design. Selbige Motorleistung, reichlich optische wie technische Extras und an Sportlichkeit in diesem Segment selten erreicht. Mit den ebenbürtigen 560 PS sowie stolzen 700 Newtonmeter maximalem Drehmoment bewegt sich der Audi RS7 in weniger als 4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Zeitgleich soll die auch im Monster-Coupé fortgesetzte Downsizing-Strategie weiterhin für Durchschnittsdurst unterhalb der 10-Liter-Marke sorgen – in der Theorie ein gern gesehener Wert, in der Praxis aber doch eher belächelt. Jenseits der ökologischen Bedenken bereitet der Audi RS7 Sportback aber sichtlich Fahrspaß: Zwei Twinscroll-Turbolader betanken den V8-TFSI mit bis zu 1,2 Bar an Ladedruck, zusätzliche Ladeluftkühler sowie kurze Gaslaufwege sorgen für knackiges Ansprechverhalten des Gaspedals – obendrein brummt der Achtender verstärkt durch eine Klappensteuerung in der Abgasanlage (optional gibt es gar eine Sport-Abgasanlage für den Audi RS7 Sportback).

Für die weniger Preisbewussten aber dennoch Spritsparer unter uns sei erwähnt: Der Audi RS7 Sportback erreicht seine niedrigen Verbrauchswerte mitunter durch die cylinder on demand-Technologie (COD), welche es bei geringfügiger Leistungsabgabe vier der acht Zylinder erlaubt, eine Verschnaufpause einzulegen. Das Gute daran: Schon bei geringer Betätigung des Gaspedals spricht das Luxus-Coupé innerhalb weniger Hunderstel Sekunden wieder alle Zylinder an. Um die gewohnte Laufruhe des V8-Aggregats auch beim Sparen aufrecht zu erhalten, setzen bedarfsweise phasenversetzte Gegenschwingungen an der Reduzierung der Motorvibrationen.

Straffer Durchzug dank quattro-Antrieb und Heck-Differenzial
Audi RS 7 SportbackWie es die RS-Modelle so hergeben, setzt Audi auch beim RS7 Sportback wieder alle Hebel in Bewegung, um einen perfekten An- und Vortrieb zu garantieren. Serienmäßig wird im RS7 die achtstufige tiptronic-Automatik installiert, welche neben ihrer zahlreichen Stufen über die Modi D, S sowie Manualschaltung verfügt. Letzteres kann der Fahrer des Audi RS7 Sportback wahlweise über den RS-spezifischen Wählhebel oder die am Sportlenkrad angebrachten Schaltwippen steuern. Die unteren Gänge der tiptronic-Schaltung sind bewusst kurz übersetzt und somit sportlich-eng gestaffelt – damit gelingt dem Audi RS7 Sportback nicht zuletzt der knackige Sprint auf 100 Km/h (3,9 Sekunden). Im oberen Bereich dagegen bieten der siebte und achte Gang viel Raum für den “Overdrive”, was wiederum in niedrig-tourigem Fahren und somit sparsamem Verhalten resultiert.

Passend zum Antrieb bekommt der Audi RS7 Sportback – wie sollte es auch anders sein – die quattrologie spendiert. Über ein Mittendifferenzial verteilt der Sportsgarant seine Antriebskräfte standesgemäß mit einem 60:40-Verhältnis zwischen Hinter- und Vorderachse (was schon sehr dem Audi R8-Prinzip ähnelt, obgleich hier kein Mittelmotor zum Einsatz kommt). Ergänzend zum quattro-Prinzip arbeitet im Audi RS7 Sportback zusätzlich die radselektive Momentensteuerung (zum gezielten Abbremsen der entlasteten Räder bei Kurvenlage) sowie ein Sportdifferenzial an der Hinterachse, welches die dort wirkenden Kräfte in zwei Stufen zwischen linkem und rechtem Rad balanciert. Letztes ist im Übrigen als 20-Zoll-Schmiederad als Leichtbau (Sieben-Doppelspeichen-Design) serienmäßig aufgezogen, optional sind auch 21-Zoll-Gussräder in verschiedenen Ausführungen für den Audi RS7 Sportback verfügbar.

Dynamische Kurvenlage und reichlich Komfort
Audi RS 7 SportbackDoch nicht allein Antrieb und Leistung bestimmen das Tagesgeschehen um den Audi RS7 Sportback, ebenso die technische Raffinesse mit der der Supersportler die Straße betritt. Die Wave-Design-Stahlbremsscheiben arbeiten bei 390-Millimeter-Durchmesser an einer adäquaten Verzögerung der 560 Pferde, optional geschieht dies auch durch 420-Millimeter-Scheiben aus einem Kohlefaser-Keramik-Mix. Bei Kurvenlage wirkt zudem auch noch die Elektronische Stabilisierungskontrolle (ESC) mit, welche nebst Sportmodus auch gänzlich deaktiviert werden kann. Passend dazu verfügt der Audi RS7 Sportback auch rundum über eine Luftfederung, die sich noch leichter als zuvor den Fahrerwünschen und Straßenverhältnissen anpassen lässt. Die sogenannte adaptive air suspension legt die Karossiere des RS7 per se um 20 Millimeter tiefer, gleichzeitig orientiert sie sich am Zustand der Straße. Das zugehörige Fahrdynamiksystem Audi drive select bietet on top auch die Möglichkeit, an der Federung beteiligte Komponenten dem Fahrstil des Fahrers anzupassen. Wem die innovative Federung per Luftdruck weniger zusagt, hat beim Audi RS7 Sportback auch weiterhin die Option auf das mit Stahlfedern arbeitende Sportfahrwerk plus inklusive Dynamic Ride Control und dreistufiger Dämpfung.

Nebst ordentlicher RS-Technologie bietet der Audi RS7 Sportback auch die obligatorische Optik zu seinem Namen. Als besonders beliebte Außenfarben gelten hier das Nardograu und Daytonagrau Matteffekt, welche sich geschickt mit den Optikpaketen Aluminium matt und Carbon ergänzen lassen. Letzteres bringt bei Frontsplitter und Diffusor eine deutlichere Ausprägung mit sich, dazu gibt es ebenfalls Sichtcarbon für die Außenspiegel sowie optionale Voll-LED-Scheinwerfer (die Serie bietet immerhin moderne Xenon plus-Brenner). Im Interieur zeugen RS-betonte Armaturen von Geschmack und Stil: Das Tachometer präsentiert sich mit schwarzen Ziffernblättern, weißen Skalen und Audi-typischen roten Zeigern (RS7-Schriftzug nicht zu vergessen). Ein abgeflachtes Dreispeichen-Lenkrad sowie leuchtende Einstiegsleisten sind durch ein auffälliges RS-Badge geprägt, selbiges gilt für Schlüssel, MMI und das Fahrerinformationssystem (FIS). Ein Blick auf die Sitze bietet sportliche Körperhaltung mit unterstützenden Seitenwangen, ebenso Serie sind die integrierten Kopfstützen und der RS7-Schriftzug. Der Sitzbezug besteht aus schwarer Leder-Alcantara-Kombination inklusive Rautensteppung. Optional setzt Audi auch hier wieder einen drauf: Das Alcantara kann gegen exklusives Valcona-Leder in schwarz und mondsilber getauscht werden, dabei sogar mit Wabensteppung bezogen.

Der Auslieferungszeitraum für den Audi RS7 Sportback beginnt im Herbst 2013, der Basispreis des PS-Boliden liegt bereits bei stolzen 113.000 Euro.

Fotos: Audi MediaServices

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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