Ein eigenständiges Spoilerwerk unterscheidet den S optisch von seinen Brüdern.

Sportiver A4: 2016er Audi S4 stellt sich vor

26. Oktober 2015
11.202 Views

Der Audi A4 mit der werksinternen Kennung B9 steht grade am Anfang seines Produktzyklusses, da wird auch schon die dazugehörige Sportversion S4 auf die bundesdeutschen Autobahnen geschickt um gegen die ewigen Konkurrenten BMW 335i und Mercedes C-350 zu bestehen.

Natürlich kann zum jetzigen Zeitpunkt noch kein wirklicher Vergleich angestellt werden, Daten und Design des weiter geschärften Audianers lassen aber auf ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen hoffen.

Trägt die Schärfe schon im Blick: Erstmals beim A4/S4 erhältliche LED-Scheinwerfer dominieren die Frontpartie.

Trägt die Schärfe schon im Blick: Erstmals beim A4/S4 erhältliche LED-Scheinwerfer dominieren die Frontpartie.

Aus Erfahrung gut

Audi hat mehr als 20 Jahre Entwicklungskompetenz für die sportlichen S-Modelle“, sagt Professor Dr. Ulrich Hackenberg, Audi-Vorstand für Technische Entwicklung. „Unsere Erfolgsformel von Beginn an: Eine Kombination aus souveräner quattro-Performance, dezentem Design und neuester Technik in Sachen Antrieb, Fahrwerk und Infotainment. Der neue Audi S4 und der S4 Avant setzen diese sportliche Tradition überzeugend fort.

Genug der bloßen Zitiererei. Kümmern wir uns um das, was sich hinter der Aussage des werten Professors verbirgt.

Bereits bekannt aus dem Vorgänger ist der zur Anwendung kommende 3.0 TFSI. Der jüngst erstarkte, entgegen der offiziellen Bezeichnung, von einem Kompressor zwangsbeatmete Benziner verteilt seine nun 260 kW (354 PS) und 500 Nm über die neue 8-stufige Tiptronic auf alle vier Räder. Für eine optimale Verwaltung der Antriebskraft sorgt der intelligente Quattro-Antrieb, der je nach Notwendigkeit 70 Prozent der Kraft auf die Vorderachse oder bis zu 85 Prozent nach hinten delegiert. Der Verbrauch soll dabei sogar im Schnitt auf 7,4 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer gesunken sein. Für den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h werden 4,7 Sekunden veranschlagt.

Schwung in die Kiste

Wer dem Bayern noch einen Hauch mehr Dynamik einhauchen möchte, der ordert das optional erhältliche Sportdifferenzial. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Es herrscht Bestellpflicht! Wie das Differenzial das kurvenäußere Rad im Fall der Fälle zusätzlich mit Kraft versorgt, um den süddeutschen – Entschuldigung – “Arsch” um die Kurven zu schwingen, ist eine wahre Freude und sollte eigentlich zur Serienausstattung gehören – gefühlt macht es Limousine und Avant um 100 Kg leichter.

Dynamischer Auftritt: sportliches und gefälliges Design aus jedem Blickwinkel.

Dynamischer Auftritt: sportliches und gefälliges Design aus jedem Blickwinkel.

S wie “Sport” steckt auch im Fahrwerk

Von Haus aus steht der Audi S4 auf einem ihm eigenen und im Vergleich zu seiner zivilen Basisversion um 23mm abgesenkten Sportfahrwerk. Die Abstimmung wird sich aller Erfahrung nach auch im B9 als durchaus straff bezeichnen lassen können.

Wie bereits im Vorgänger ist auch beim jüngsten Sprößling gegen Aufpreis ein Fahrwerk mit aktiver Dämpferregelung zu haben. Im Zusammenspiel mit der ebenso aufpreispflichtigen Dynamiklenkung lässt sich der Charakter des Ingolstädters über das Driveselect-System ganz nach dem persönlichen Gusto des Piloten abstimmen.

Außen hui, innen auch

Im Innenraum des S4 lassen sich einige Design-Anleihen vom aktuellen A3 und TT finden.

Im Innenraum des S4 lassen sich einige Design-Anleihen vom aktuellen A3 und TT finden.

Ebenso viele Neuerungen finden sich im Innenraum wieder, das grundlegende Design ist bereits aus dem Audi A3 und dem sportlicheren TT der dritten Generation bekannt.

Erstmals erhätlich in dieser Klasse bei Audi ist das Head-up-Display, welches zusammen mit dem Audi virtual cockpit ein fortschrittlich modernes Ambiente zaubert. “Alte Audi-Hasen” finden sich dank der bewährten MMI-Bedienlogik schnell in den auf dem hochauflösendem 12,3″ Display dargestellten Menüs von Navi, Audi connect und Co. zurecht.

Ein Beitrag zur Sicherheit sind die ebenfalls optional erhältlichen Assistenzsysteme wie der Audi active lane assist und die adaptive cruise control. Hier unterscheidet sich der Primus nicht von seinen kleiner motorisierten Geschwistern.

Moderne Schaltzentrale: das Cockpit des Audi S4. Optischer Wärmespender: das Ambientelicht in Türen und Armaturenbrett.

Moderne Schaltzentrale: das Cockpit des Audi S4. Optischer Wärmespender: das Ambientelicht in Türen und Armaturenbrett.

Audi wirkt der technischen Kälte und Nüchternheit im neuen S4 mit einer schön anzusehenden Auflockerung durch rotes Ambiente-Licht in Türen, Armaturenbrett und Mittelkonsole entgegen und schafft so ein angenehmes Raumgefühl.

Einem Konzertsaal gleich kommt der S4 übrigens mit dem Highlight des erhätlichen Infotainment-Programms: das Bang & Olufsen Sound System soll vor allem durch seinen neuartigen 3D-Klang und eine glasklare Darstellung sämtlicher Frequenzen glänzen.

Summa Summarum

Was hier geliefert wird ist sicherlich nicht als Revolution zu bezeichnen (eine solche hat ja bekanntlich auch nicht ausschließlich ihre Liebhaber), jedoch hat Audi mit dem neuen S4 vielmehr eine konsequente Evolution geschaffen, der seine Fans unserer Meinung nach sicher sind.

Wir freuen uns auf erste Vergleichstests!

Fotocredit: Audi

Gebürtiger Münsteraner, 30 Jahre jung, Freund großer & absolut unvernünftiger Limousinen, Fließheck-Fan und Vintage-bekennender Downsizing-Gegner.

Leave A Comment