Viele träumen davon, doch nicht jeder weiß wie man das eigene Tuningprojekt am besten angeht. Auf welchem Wege man ein Auto kaufen sollte, was die beliebtesten Autotuning-Maßnahmen sind und wo die rechtlichen Grenzen lauern, stellen wir Euch hier vor.
Tipp #1: Auch ein Gebrauchtwagen lässt sich tunen
Autos sind nicht gerade ein günstiges Unterfangen, das nachgelagerte Autotuning erst recht nicht. Je spezieller die Vorstellung für das Auto, umso eher landet man beim individuell bestellbaren Neuwagen. Vorausgesetzt, es handelt sich um ein noch aktuelles Modell des jeweiligen Herstellers.
Wer nicht gleich Nägel mit Köpfen machen will und finanziell lieber Schritt für Schritt vorgeht, sollte primär nach einem Gebrauchtwagen Ausschau halten. Das spart nicht nur Geld, sondern vereinfacht so manchem auch die Entscheidung für das richtige Tuninggefährt.
Ob man sich dazu lieber in der beheimateten Region umsieht oder gleich bundesweit auf die Suche geht, ist meist eine Frage der Zeit und des persönlichen Ehrgeizes. Ein konventioneller VW Golf 6 findet sich fast überall, was für lokale und regionale Zeitungsannoncen spricht.
Die Golf GTI Edition 35 dagegen ist schon deutlich schwieriger aufzutreiben, was renommierte Online-Portale wie Autoscout24 und mobile.de in den Vordergrund rückt. Diese eignen sich sowohl für eine Recherche nach jüngeren wie auch nach älteren Gebrauchtwagen.
Tipp #2: Kein Autotuning ohne das richtige Schuhwerk
Es braucht nicht mal einen konkreten Anlass zum Tunen des Fahrzeugs: Die Felgen sind per se das wichtigste Aushängeschild in Sachen Optik. Kein Hersteller bewirbt seine neuen Modelle mit Radkappen an den Achsen. Folglich rollen die meisten Autos heutzutage bereits ab Werk auf Alurädern.
Doch was die großen Marken in aufwendiger Arbeit designen lassen, trifft nicht jedermanns Geschmack. Dafür bieten sich bei Alufelgen Möglichkeiten der Individualisierung soweit das Auge reicht. Nicht nur Design und Farbspektrum sind weit gestreut, auch bei den Größen ist die Auswahl immens.
Bevor man sich beim Autotuning für ein Felgenmodell entscheidet, lohnt sich eine aufwendige Recherche. Schließlich soll beim Rad nicht nur die Qualität stimmen, sondern auch das Design zum restlichen Auto sowie zu den weiteren Tuningplänen passen.
Zudem benötigt man – je nach Motorleistung und Einsatzgebiet des Fahrzeugs – auch eine adäquate Bereifung. Hier sollte die Wahl ebenfalls auf ein Markenprodukt mit hinreichender Qualität fallen. Allerdings kann die Reifenauswahl durch einen besonderen Geschmack bei der Felgengröße (bspw. oberhalb von 19 Zoll) auch stark eingeschränkt sein.
Tipp #3: Leistungstuning – aber mit Bedacht
Auf den ersten Blick unscheinbar, doch im Betrieb ein wesentlicher Faktor für den Fahrspaß: Die Motorleistung. Was für kleine Alltagsaggregate noch keinen Hype bringt, ist bei den größeren Turbo-Vierzylindern in aller Munde. Nicht umsonst bringt mancher Tuner den rund 200 PS starken Golf GTI auf gut und gerne 300 Pferde oder sogar mehr.
Das Tuning am Motor besteht oftmals nur aus einer Optimierung der Steuerungssoftware. In den sogenannten Kennfeldern lassen sich Ladedruck des Turbos, Einspritzmenge und –zeitpunkt des Kraftstoffs sowie die Zündzeitpunkte der Kerzen festlegen. Eine höhere Leistung erreicht man zudem auch durch Aufrüstung auf leistungsstarke Motorkomponenten.
Je nach avisiertem Leistungsziel, kann Autotuning allein mehrere Tausend Euro kosten. Jeder, der solche Arbeiten an seinem Auto vornehmen lässt, sollte jedoch bedenken: Je höher die Beanspruchung des Motors, desto höher i. d. R. der Verschleiß und umso kürzer die Wartungsintervalle.
Tipp #4: Die Abgasanlage sorgt für neues Klangerlebnis
Nicht jeder Motor bietet emotionalen Sound. Doch mit der richtigen Sportabgasanlage lässt sich hier fast immer nachhelfen. Viele Tuner bieten dazu spezielle Anfertigungen, die einen dumpferen oder auch grelleren Klang ermöglichen.
Um die Lautstärke zu regulieren, wird oftmals eine Klappensteuerung mit verbaut. Zudem kann eine neue Abgasanlage zur Optik des Fahrzeughecks beitragen, die mitunter sehr entscheidend für das gesamte Erscheinungsbild ist.
Tipp #5: Obacht bei Gutachten und der Versicherung
Zwei Sachen sollte man beim Autotuning nie außer Acht lassen: Die rechtlichen Vorgaben und den Versicherungsschutz. Sämtliche vom Hersteller angebotene Fahrzeugteile haben im Normalfall eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE). Für andere Ausrüster am Markt muss das nicht gelten, hier besteht dann die Pflicht zur Eintragung über einen Sachverständigen.
Wer sich dem entzieht, macht sich bei einer Polizeikontrolle leider wenig Freunde. Eine Kontrolle ist mit einem auffälligen Tuningauto zudem wahrscheinlicher als bei einem konventionellen Gefährt. Jegliches Vorhaben im Bereich Autotuning sollte im Vorfeld daher der Kfz-Versicherung gemeldet werden.
Mehr Leistung bedeutet möglicherweise auch ein höheres Unfallrisiko, was schlimmstenfalls zu Regressforderungen in der Haftpflicht führen kann. Steigt durch Tuning zudem der Wert eines Autos, wird ein fremdverursachter Schaden ggf. nicht von der Kasko-Versicherung übernommen.
Fotocredit: Volkswagen