Die eigene Autowerkstatt: Diese 6 Punkte solltet Ihr beachten

29. August 2016
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Es gibt sie in unterschiedlicher Ausprägung: Die Autowerkstatt. Neben der oft markengebundenen Vertragswerkstatt bieten sich für Dienste am Kfz auch freie Werkstätten an. Wer sich auf dem Gebiet der Kfz und PKWs auskennt und lieber selbst Hand anlegt, kann auch über eine ganze eigene Werkstatt nachdenken. Im Vorfeld solltet Ihr jedoch ein paar Punkte beachten.

Für wen macht eine eigene Werkstatt Sinn?

Diese Frage lässt sich nicht allein rational beantworten. Klar ist: Wer zum Auto ein eher professionelles und weniger enges Verhältnis pflegt, ist mit einer Vertragswerkstatt beim Händler des Vertrauens wohl am besten aufgehoben. Ohne Lust, Leidenschaft und grundlegende Kfz-Kenntnisse dürfte wohl auch niemand auf die Idee einer eigenen Autowerkstatt kommen.

Je teurer das eigene Schätzchen, umso besser sollte es auch in der eigenen Autowerkstatt aufgehoben sein.

Je teurer das eigene Schätzchen, umso besser sollte es auch in der eigenen Autowerkstatt aufgehoben sein. © stock.tookapic.com

Wer am liebsten aber alles selbst an Wartung und Reparaturen erledigt oder gar ein passionierter Autotuner ist, der kommt auf die eigene Autowerkstatt gar nicht herum. Je mehr man mit einer gut ausgestatteten Schrauberhalle anfangen kann und je häufiger man dort gerne Zeit verbringen möchte, desto lohnenswerter ist dieses Investment.

Welche Vorschriften gelten für Autowerkstätten?

Bei einer eigenen Werkstatt ist grundsätzlich zu beachten, ob diese gewerblich oder rein privat genutzt werden soll. Für gewerbliche Zwecke gelten Vorschriften und Verordnungen, die vor allem den Schutz von Angestellten betreffen. Wird die Autowerkstatt nur zum eigenen Bedarf oder für Freunde genutzt, fallen juristische Vorgaben weniger ins Gewicht.

Feste Vorgaben erwarten Euch bei der Einrichtung zwar nicht, aber brenzlig sollte es dennoch nicht werden.

Feste Vorgaben erwarten Euch bei der Einrichtung zwar nicht, aber brenzlig sollte es dennoch nicht werden. © Lisa Fotios

Zur eigenen Sicherheit sollte man bei der Einrichtung und bei den Arbeiten jedoch nicht fahrlässig handeln. Wer zudem Lärm verursacht (z. B. durch Schweiß- und Flexarbeiten), sollte sich im Vorfeld ggf. mit seinen Nachbarn darauf verständigen.

Welcher Standort eignet sich für meine Kfz-Werkstatt?

Wer in jeder freien Minute oder zumindest häufig seine Autowerkstatt aufsuchen möchte, sollte auf die Distanz zum eigenen Wohnort achten. Im Stadtgebiet bieten größere Werkstätten oftmals Platz zur Miete an, der sich zum Schrauben am eigenen PKW eignet. Allerdings ist man damit auf das Einverständnis des Besitzer sowie ggf. die geltenden Öffnungszeiten angewiesen.

Der Standort der eigenen Autowerkstatt kann unterschiedlich ausfallen. Allerdings sollte das Gebäude dem Rost wenig Chance lassen.

Der Standort der eigenen Autowerkstatt kann unterschiedlich ausfallen. Allerdings sollte das Gebäude dem Rost wenig Chance lassen. © unsplash.com

In ländlicheren Gebieten ist die Anmietung einer Autowerkstatt deutlich schwieriger. Dafür findet man öfter leerstehende Gebäude oder größere Garagen, die sich leicht umfunktionieren lassen. Der entscheidende Vorteil: Man kann sich vor Ort selbst und nach eigenem Belieben einrichten. Nachteilig ist jedoch, dass sämtliche Ausstattung erstmal beschafft werden will – und das kostet.

Eignet sich jedes Gebäude zum Schrauben?

Abgesehen vom Standort sollte man bei der Wahl des richtigen Gebäudes auch auf die Bausubstanz achten. Eine hinreichende Belüftung sollte für längere Arbeitstage gegeben sein. Allerdings eignet sich für eine Autowerkstatt keine zu hohe Feuchtigkeit: Abgesehen von Schimmel im Gebäude leidet mittel- und langfristig auch das teuer angeschaffte Werkzeug darunter.

Hege und Pflege auch bei schlechtem Wetter: So ein Dach über dem Kopf wird auch das eigene Kfz zu schätzen wissen.

Hege und Pflege auch bei schlechtem Wetter: So ein Dach über dem Kopf wird auch das eigene Kfz zu schätzen wissen. © kaboompics.com

Zudem sollte man auf ein möglichst einbruchsicheres Gebäude setzen, das nicht bei nächstbester Gelegenheit aufgebrochen und ausgeräumt werden kann. Die Nachrüstung einer gesicherten Tür und eines durchdachten Schließsystems kann sich also durchaus lohnen.

Gibt es genügend Platz zum Arbeiten?

Bevor man die Entscheidung zur Anmietung einer Halle trifft, sollten neben der Bausubstanz und dem Standort noch weitere Punkte beachtet werden.

Ebenso entscheidend ist die zum späteren Arbeiten benötigte Fläche der Autowerkstatt. Wer viel und gerne am eigenen Kfz rumschraubt und ggf. sogar mehrere Autos vorübergehend beherbergen möchte, braucht genügend Raum. Insbesondere die Ausstattung ist ausschlaggebend: Werkzeugbank, Hochregale und nicht selten eine Hebebühne fordern ihren festen Platz und lassen sich nur bedingt von links nach rechts bewegen.

Schafft Euch in der Autowerkstatt am besten stets den nötigen Freiraum.

Schafft Euch in der Autowerkstatt am besten stets den nötigen Freiraum. © gratisography.com

Zudem ist bei einer Hebebühne die Deckenhöhe mitunter entscheidend, um sich im Vorfeld nicht zu sehr einzuschränken. Und wer auch zur dunkleren Jahreszeit gerne am Kfz schraubt, macht sich im Vorfeld besser Gedanken über die ausreichende Beleuchtung seiner Autowerkstatt.

Die richtige Ausrüstung muss her – aber was und wie?

Wenn die richtige Location gefunden ist, kann man sich endlich an die Einrichtung der Autowerkstatt machen. Eine grobe Vorstellung haben die meisten bereits vor Anmietung schon. Aber was für Werkzeug sollte man konkret anschaffen?

Ausschlaggebend dafür ist, welche Art von Reparaturen, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden sollen. Dabei sind einige Teile jedoch so essentiell, dass man auf sie ohnehin nicht verzichten sollte. Jede halbwegs gut ausgekleidete Werkstatt sollte einen Satz Schraubenschlüssel, eine Werkzeugkiste, einen Werkzeugwagen sowie eine Werkbank vorweisen können. Zudem wird für die Lagerung verschiedener Baugruppen und Ersatzteile ebenso ein stabiles Regal benötigt.

Nur mit dem richtigen Werkzeug und entsprechender Qualität ist Spaß bei der Arbeit garantiert.

Nur mit dem richtigen Werkzeug und entsprechender Qualität ist Spaß bei der Arbeit garantiert. © unsplash.com

Ferner sollte für grundlegende Arbeiten, die häufig anfallen, ebenso das nötige Werkzeug vorhanden sein. Dazu zählen z. B. Radwechsel, Ölwechsel und der Wechsel von Zündkerzen. Wer häufiger am Unterboden seines PKWs zu tun hat, freut sich zudem entweder über eine Grube im Boden (die jedoch eher selten zu finden bzw. sehr aufwendig auszuheben ist) oder eine Hebebühne. Damit gehen die Handgriffe nicht nur deutlich schneller, man nimmt auch eine wesentlich gesündere Körperhaltung ein.

Ob sich zusätzlich die Anschaffung von Spezialwerkzeug lohnt, liegt ganz am eigenen Kfz. Wer stets an ein und derselben Automarke schraubt, für den können sich die zusätzlichen Ausgaben lohnen. Repariert man jedoch Fahrzeuge verschiedener Marken, wird diese Spezialausrüstung auf Dauer eher kostspielig. Nach Möglichkeit sollte man sich solches Werkzeug dann lieber leihweise beschaffen.

Darüber hinaus sollte man sich stets darüber im Klaren sein, dass Baumarkt-Artikel kein hochwertiges Equipment darstellen und keine längere Freude am Basteln versprechen. Getreu dem Motto „Wer billig kauft, kauft zweimal“ setzt der ambitionierte Schrauber auf etablierte Markenqualität.

Fotocredit: pexels.com

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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