Honda Civic Type R: Das HotHatch kommt mit 310 Pferden

Honda hat es verstanden, seine sportiv angehauchten Civic-Kunden hinreichend auf die Folter zu spannen. Doch die Mauer brach, wie bei so vielen anderen Konkurrenten auch, zum Startschuss des Genfer Autosalons 2015. Jetzt ist immerhin bekannt: Der neue Honda Civic Type R gesellt sich zum 300-PS-Club.

Kann der Honda Civic Type R im 300 PS-Club mithalten?

Es geht voran: Mit sagenhaften 310 PS überzeugt der Honda Civic Type R eindeutig.

Der Vierzylinder-VTEC schaufelt ordentlich Drehmoment

Da wollte man sich im japanischen Sakura wohl nicht lumpen lassen: Der 2.0-Liter-Turbo glänzt nicht nur durch eine effiziente Direkteinspritzung, mit seinen 310 PS bewegt er die Frontschleuder auch beachtlich schnell vom Fleck. In nur 5,7 Sekunden will der Type R die Marke von 100 Km/h knacken, zudem sind stolze Tempo 270 in der Vmax möglich.

Dank der 400 Nm an Drehmoment, die ab 2.500 Touren verfügbar sind, dürften die Zwischensprints sogar etwas knackiger ausfallen als beim derzeitigen Golf R. Der kommt zwar serienmäßig mit Allrad aus der Werkshalle, muss sich allerdings mit 20 Nm weniger begnügen.

Der markante Heckspoiler sorgt für Stabilität

Von schräg hinten wirkt der Honda Civic Type R noch einmal wuchtiger.

Etwas polarisiert der Honda Civic Type R zudem in Richtung eines Hothatches, das es zu stets zu kontrollieren gilt. Genauer gesagt war das auch vorher schon, doch bleibt er seinem bisherigen Charakter treu, eine Kompromiss-Lösung wie beim neuen Allrad-Focus RS steht nicht zur Debatte. Der Antrieb herrscht dort vor, wo genügend Last auf der Achse liegt: Vorn.

Keine simple Herausforderung ohne Differenzialsperre und bei der Leistungsausbeute, doch es kommt noch besser: Puristisch wie man ihn anpreist, wird auch geschaltet – und zwar manuell über sechs Gänge. Mit adaptiver Dämpfung und entsprechender Fahrmodi dürfte die Show auf dem Track aber auch im Type R wohltuend gelingen.

Video: Der neue Honda Civic Type R ist rekordverdächtig

Die Leichtfüßigkeit kommt im Felgenwerk

Doch ohne den magischen +R-Button wäre es um den Honda Civic Type R wohl nicht allzu gut bestellt. Die Dämpfer werden so nochmals um 30 Prozent gestrafft, die Lenkung erfährt eine höhere Präzision bei längerer Übersetzung und die Verteilung des Drehmoments richtet sich abermals sportiver aus. Soweit man es schafft, die seitlichen Wankbewegungen im Zaum zu halten, taugt der Kompaktsportler zweifelsohne für Pistentage:

Die 19-Zoll-Räder setzen auf eine Erleichterung der ungefederten Massen, sein gewaltbereites Exterieur kümmert sich derweil um aerodynamische Einflussfaktoren zur Spurstabilität. Letzteres hat aber nicht allein die funktionale Komponente zur Aufgabe, der Type R sieht mit dem scharf gezeichneten Frontdesign auch einen Tick besser aus als in der Vorgänger-Generation.

Markante Gesichtszüge für den Honda Civic Type R

Der Honda Civic Type R sieht in der Frontansicht schärfer aus als je zuvor.

Last but not least: Eine performante Brembo-Bremsanlage mit 350-Millimeter-Scheiben plus Vier-Kolben-System. Sie nimmt die Vorderräder gezielt in die Mangel, hinten dürften die Dimensionen nicht viel geringer ausfallen. Damit schaffen die Asiaten vor allem einen gefürchteten Gegner für Renault Mégane R.S., der bisweilen eine Vormachtstellung auf der Nordschleife einnimmt – jedenfalls unter den Fronttrieblern.

Auch als 275er Trophy-R hat der zwar immer noch ein paar Pferde weniger im Stall, die Rundenzeit von 7:54 Minuten wollte aber erst einmal geknackt werden. Bei bisherigen Tests wurde diese Zeit inoffiziell schon mit 7:50 Minuten unterboten (siehe Video oben). In wenigen Monaten wird der Honda Civic Type R dann aber ganz offiziell zeigen, was wirklich an Fahrgeist in ihm steckt.

Fotocredit: Honda

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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