6 Gründe, warum Ihr auf der IAA 2015 vorbeischauen solltet

23. September 2015
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Wie in beinahe jedem zweiten Jahr, lohnt sich auch diesmal ein Tagesausflug zur (laut VDA) weltweit wichtigsten Mobilitätsmesse nach Frankfurt: Der IAA 2015. Neben etlich sportlichen Serienfabrikaten stehen in 2015 vor allem neue Elektroableger, autonomes wie vernetztes Fahren und sogar ein paar Tuningmobile im Fokus der Messe.

Auch wenn die Menge an ausgestellten Modellen beinahe erschlagend wirkt, haben wir die IAA 2015 an den Pressetagen unter die Linse genommen – und die sportlichsten Eindrücke für Euch festgehalten.

Zur Begrüßung bei Mercedes: Der G 500 4x4² mit neuer Power auf der IAA 2015.

Zur Begrüßung bei Mercedes: Der G 500 4×4² mit neuer Power auf der IAA 2015.

1. Mercedes & Smart begrüßen Euch in Halle 2

Startet man am Ost-Eingang des Messegeländes, sollte man am besten direkt auf die Halle 2 zusteuern. Nicht allein, weil sie direkt zu erreichen ist, sondern vielmehr weil in Halle 1 wenig lohnenswertes steht – genauer gesagt gar nichts!

Das Mercedes-AMG C 63 Coupé bekommt mit der Edition 1 die Speerspitze der Mittelklasse verliehen.

Das Mercedes-AMG C 63 Coupé bekommt mit der Edition 1 die Speerspitze der Mittelklasse verliehen.

Daimler tritt dafür gleich im Doppelpack auf: In der Festhalle 2 präsentieren sich das neue C 63 AMG Coupé (inkl. Edition 1), der verfeinerte A 45 AMG mit 381 PS sowie das autonome Concept und Luxusschiff F 015. Im oberen Trakt sind auch der Vision Gran Turismo und ein paar sportliche Sondermodelle wie ein folierter Mercedes SL zu finden.

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Nebenan, im Forum der Halle 2, stellt die Daimler AG ihre aktuellen Smart-Modelle in sämtlichen Ausführungen und schier unendlicher Quantität zur Schau. Besonders interessant schien uns der Smart forgigs mit eleganter Audio-Beschallung durch JBL-Komponenten. Wirklich schöner ist der Smart aber auch in neuer Generation nicht geworden, da braucht es definitiv noch Feinschliff.

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2. Audi zieht auf der IAA 2015 alle Register – naja fast!

Eines muss man der VW-Premiummarke aus Ingolstadt für die IAA 2015 zugute halten: Imposanter kann man einen Messeauftritt nicht gestalten – einmalig für die IAA 2015. Die mobile AGORA-Halle wurde direkt gegenüber der smarten Stadtflitzer (zwischen Forum und Halle 4) platziert, äußerlich jedoch ganz auf Understatement bedacht. Hat man dann einmal den einzig zulässigen Besuchereingang gefunden, fühlt man sich beinahe wie im 3D-Kino.

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Eine akustische Rundum-Versorgung, rotes sowie kühl-blaues Lichtgewitter (ganz im Sinne des markentypischen Interieurs) und frei schwebende Motoreinheiten genügen für den Ersteindruck. Der Ausstellungsraum selbst wirkt durch eine Beleuchtung mit flächendeckendem Blaustich, sodass die in selbiger Farbe ausgestellten Renner Audi RS 7 Sportback sowie der nagelneue Audi S4 wenig Kontrast ausrichten können. Auch der frisch gebackene Audi RS 3 reiht sich farblich brav in die Reihe ein.

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Und genau beim Rundgang durch die vielen Audi-Exemplare der IAA 2015 fehlen die besagten Register: Es gibt nicht allzu viel neues, was Ingolstadt hier zu zeigen hat. Den in grau lackierte und eher trist wirkende Audi R8 V10 plus findet man am Rande platziert, allein A4 und S4 bekommen das Podest was sie verdienen. Mit dem Audi e-tron quattro gibt es allerdings noch ein Schmankerl für die Fans des gepflegten Futurismus. Manche sprechen bereits vom elektrisierenden Audi Q6 für 2017, bislang spielt da aber noch Zukunftsmusik.

Frisch gebacken zur IAA 2015: Der neue Audi S4.

Frisch gebacken zur IAA 2015: Der neue Audi S4.

3. Das Volkswagen-Sammelsurium in Halle 3

Während die Audianer im Messe-Penthouse residieren dürfen, teilt sich der Rest vom VW-Konzern brav die Halle 3. Bei Porsche gibt es mit dem technisch (neue Turbo-Boxermotoren!) wie optisch gelifteten 911 Carrera und dem Elektrokracher Mission E zwar auch nicht mehr Neues als bei Audi – der Marke dürfte so eine Sammelhalle aber nicht gerade gut tun. Oder anders gesagt: Volkswagen gibt klar zu erkennen, welche süddeutsche Premium-Schiene im Fokus der Konzernförderung steht.

Auch dieser Giftzwerg ist auf der IAA 2015 vertreten: Der Porsche Cayman GT4.

Auch dieser Giftzwerg ist auf der IAA 2015 vertreten: Der Porsche Cayman GT4.

Glücklicherweise lässt man bei den Hausfabrikaten keine Wünsche offen, alle nennenswerten Modelle sind auf der IAA 2015 vertreten: Der 265 PS starke Golf GTI Clubsport, der Golf GTE Sport mit Flügeltüren und auch der neue Tiguan laden zum Look & Feel ein. Etwas dünner fallen dagegen die Stände von Seat und Skoda aus, die neben den Kompaktsportlern von Ibiza und Leon Cupra aber vor allem den heiß ersehnten Skoda Superb (Combi) im Gepäck haben.

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Für die exklusive Modelloffensive stehen zudem die Marken Bentley, Bugatti und Lamborghini bereit: Das neue Briten-SUV hört auf den Namen Bentayga und ist von der Form her noch etwas gewöhnungsbedürftig (oder anders gesprochen: VW hält sich mit seiner Handschrift bisweilen zurück). Der Nachfolger des Überautos Veyron ist bislang nur vom Concept her zu erahnen, welches sich leidenschaftlich motorsportlich darstellt. Passend zur Herbstsaison (pardon: zum italienischen Spätsommer) gibt es nun auch den Lamborghini Huracán Spyder zu erwerben – und natürlich auf der IAA 2015 zu bewundern.

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4. Die Tuner-Riege der IAA 2015 gibt’s in Halle 5

Wer es lieber ausgefallen und nicht so serienmäßig hat, kommt in Halle 5 (wenn auch nur da) auf seine Kosten. Mit Alpina, BRABUS, Mansory und STARTECH stehen hier gänzlich die Premiumfahrzeuge im Fokus – nicht selten mit exotischer Tuning-Note. Als BMW-Liebhaber mit Gespür für’s Understatement ist man bei Alpina eigentlich immer gut aufgehoben, egal ob es ein frisierter 3er, 4er oder ein BMW 6er Coupé sein soll.

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Deutlich aggressiver sind die Exemplare am Stand von Westfalen-Tuner BRABUS: Ganz der Marke Mercedes respektive Mercedes-AMG treu bleibend, bleiben hier weder Modell- noch Leistungswünsche offen. Allen voran durfte eine S 65 AMG Limousine für das Projekt BRABUS Rocket 900 herhalten, dessen V12-Triebwerk nun ordentlich Dampf in sich trägt. Wer eine Schwäche für carbonisierte Lambos hat, muss zwingend beim Stand von Mansory vorbei: Der Lamborghini Huracán trägt ab sofort den Namen Mansory Torofeo.

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5. Der neue Opel Astra OPC wartet in Halle 8

Zwischen etlichen Toyota-, Peugeot- und Lexus-Modellen gibt es in Halle 8 zwei spannende Neuheiten, die im Trudel der diesjährigen Weltpremieren beinahe untergegangen sind: Der neue Opel Astra sowie ein gelungener Neustart des Renault Mégane.

Die Rüsselsheimer (Bochumer sagen wir lieber nicht mehr) haben technisch wie auch beim Design ein geschicktes Händchen bewiesen. Zudem haben sie zur IAA 2015 gleich die OPC-Ausführung des Kompakten mitgebracht. Optisch keine Überraschung, aber wer Experimente liebt ist bei Opel sowieso an der falschen Adresse.

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Etwas spannender dagegen ist die Neuauflage vom Renault Mégane GT. Als richtige Sportvariante á R.S. steht der Franzose leider noch nicht auf der Messe, das neue Gesicht ist aber eine eindeutige Liebeserklärung an die Kunden. Dem ebenfalls neuen Renault Talisman wirkt der Mégane zwar wie aus dem Gesicht geschnitten, eigenständig aufzutreten weiß er aber dennoch. Nur beim Interieur hätten wir uns etwas mehr Qualitätszuwachs erhofft.

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6. Die “Außenseiter” bieten einen Hauch von JDM auf der IAA 2015

Für einen unserer Lieblinge mussten wir einmal quer über das Messegelände stiefeln. In Halle 9 befinden sich nämlich die asiatischen “hidden champions”, zu denen insbesondere der neue Honda Civic Type R gehört. Die über 300 PS starke Frontschleuder hat in neuester Generation einen gravierenden Fehler behoben, der zuvor große Tristesse bei größeren Fahrern auslöste: Der Fahrersitz ist endlich hinreichend höhenverstellbar, sodass auch Menschen mit 1,90 Metern und mehr bequem Platz nehmen können.

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Wer sich mit den Koreanern anfreunden möchte, bekommt zudem die dezent geliftete Modellreihe des Kia cee’d GT präsentiert. Nachdem der 204 PS starke GT bislang ein 6-Gang-Handschalter war (so wie in unserem Test), wird er neuerdings auch mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ausgeliefert. Ein paar etwas europäischere und ausgefallenere Fabrikate gibt es unweit des Kia-Standes…

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Der neue Ford Mustang GT ist ebenfalls auf der IAA 2015 zu bewundern, als geschlossener Fastback wie auch als Cabriolet (war beides ein Vernügen im Test!). Zudem bringen die Kölner noch zwei weitere Schmuckstücke mit nach Frankfurt: Den legendären Ford GT, der Ende 2016 in die Fertigung gehen soll, sowie den im Frühjahr vorgestellten Ford Focus RS, erstmals mit Allradantrieb ausgestattet.

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Die äußeren Bezirke haben wir dank des schönen Regenwetters weitestgehend gemieden, im Freigelände F12 gibt es jedoch die eine oder andere Möglichkeit zur Probefahrt neuer Modelle – nur so als kleiner Tipp.

Fotocredit: P. Hünteler / Tuning-Stories.de

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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