Lamborghini Aventador LP700-4

Lamborghini Aventador LP700-4 – neuer Supersportler wird Murciélago-Nachfolger

Die erfolgreiche italienische Baureihe des Lamborghini Murciélago ist ein Auslaufmodell. Die Einstellung der Produktion wurde seitens Lamborghini bereits angekündigt, gleichzeitig zum Glück auch die Fortsetzung des Erfolgsmodells in neuer Montur: Der Lamborghini Aventador soll ab dem Spätsommer auf der Überholspur rollen und bringt dabei erhebliche Fortschritte in Sachen Rennsporttechnik und Leichtbau mit. Zuvor wurde er im Vorfeld mit der Lamborghini-Studie Sesto Elemento erstmals angekündigt…

Nicht gerade schlank, dafür aber leichtfüßig

Dem Namen nach zu urteilen würde man beim Lamborghini Aventador eigentlich kein leichtfüßiges Gefährt erwarten. Schließlich trägt der Murciélago-Nachfolger den Namen eines tapferen spanischen Kampfstieres aus Saragossa. Doch das feine Gespür für den Karosseriebau kommt unmittelbar nach dem einen oder anderen Audi auch dem Lamborghini Aventador zugute. Die gesamte Karosse des Lamborghini Aventador LP700-4 besteht somit aus einer Kohlefaser-Monocoque-Konstruktion samt Aluminiumanbaurahmen. Die innovative Architektur aus dem hochfesten Kohlefaserstoff senkt beim Lamborghini Aventador nicht nur das Gewicht, sondern ebenso auch den Schwerpunkt. Damit beginnt Lamborghini die neue Generation an Sportlichkeit auf der Rennstrecke. Zudem sorgen eine neue Aufhängung aus Aluminium und oben-liegende Dämpfer für reichlich Fahrspaß. Das gesamte Monocoque des Lamborghini Aventador kommt gerademal auf 147,5 Kilogramm, der Supersportler insgesamt auf schlanke 1.575 Kilogramm.

Überarbeitete Murciélago-Optik mit typischem Eck-Design

Die Außenhaut des Lamborghini Aventador deutet klar auf die Nachfolge des Murciélago, dennoch gibt sich das Design überarbeitet und eigenständig. Klassische Falzkanten sind weiterhin das Markenzeichen von Lamborghini, die markante Linienführung setzt sich sowohl außen wie auch im Innenraum des Lamborghini Aventador fort. Mit einer Fahrzeughöhe von lediglich 1,14 Metern kann der Lamborghini Aventador sowohl durch niedrigen Schwerpunkt, äußerst sportliche Optik sowie durch ein perfektionierte Aerodynamik punkten. Die Frontpartie des Lamborghini Aventador wird durch zwei markante Lufteinlassgitter, eine überstehende Motorhaubenkante und bissig vorausblickende Xenonlichter. Im Vergleich zur Gesamtbreite des Lamborghini Aventador von 2,03 Metern fällt die Dachpartie recht schmal aus, die seitliche Fensterlinie wurde indes angeschrägt. Unmittelbar hinter den zwei Flügeltüren befinden sich weitere üppige Lufteinlässe im Lamborghini Aventador, die ungleich größer wirken als die gesamte Fensterlinie.

High-Performance in Sachen Technik und Motorleistung des Lamborghini Aventador

Kaum anders zu erwarten, durfte der Lamborghini Aventador keineswegs bei der Motorisierung einstecken. Die Topversion des Vorgängers, Lamborghini Murciélago Superveloce, brachte dem Asphalt bereits stolze 670 PS entgegen. Das galt es natürlich im Lamborghini Aventador zu toppen: Der längs eingebaute 6.5-Liter-V12-Motor leistet saftige 700 PS in der Spitze und dazu 690 Newtonmeter im Drehmoment. Dank des ultra-schnellen und bisweilen weltweit rekordversehenen ISR-Getriebes (Independent Shifting Rod) schafft es der Lamborghini Aventador in nur 2,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100, womit er nochmal 0,4 Sekunden schneller als der Murciélago Superveloce ist. Im Vergleich zum DSG-Getriebe aus dem Volkswagenkonzern, welches die Schaltautomatik mit einem Doppelkupplungs-Räderwerk bewerkstelligt, besitzt der Lamborghini Aventador ein gänzlich eigenes sequenzielles Schaltgetriebe mit getrennten Schaltstangen. Letzteres arbeitet blitzschnell und wechselt in nur 50 Millisekunden zwischen den sieben Gängen des Lamborghini Aventador. In Verbindung mit einem permanenten Allradantrieb avanciert das automatisierte Schaltgetriebe ISR im Lamborghini Aventador zum schnellsten und sportlichsten Getriebe der Welt.

Optimierte Kraftverteilung und Spurlage durch elektronische Assistenz

Sportlichkeit im Fahrzeugbereich bezieht sich zwar in aller Regel auf die Hinterachse, doch sämtliche Lamborghini-Modelle präferieren aufgrund der Motorleistung gerne den permanenten Allradantrieb. Letzteres gilt ebenso für den Lamborghini Aventador, um die 700 Pferde gezielt dem Asphalt zuzuführen. Die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse erfolgt dabei durch eine elektronisch gesteuerte Haldex-Kupplung (bekannt aus dem VW-Konzern). Zur Verteilung der achseigenen Kräfte sorgt zudem ein selbst-sperrendes Differenzial auf der Hinterachse. Das ebenso serienmäßige ESP-System sowie die dadurch gesteuerte elektronische Differenzialsperre greifen dem Lamborghini Aventador in der Kurve bei Bedarf unter die Reifen.

Als gekonnter Gegenspieler zur Kräfteverteilung in Kurven gilt die innovative Pushrod-Radaufhängung. Dadurch werden die vorne und hinten quer-liegenden Monotube-Dämpfer nicht nur leichter, sondern können im Lamborghini Aventador auch agiler intervenieren. Der Hersteller verspricht beim Lamborghini Aventador damit höhere Kurvengeschwindigkeiten, was die Freunde der Rennstrecken freuen dürfte. Für die rasante Beschleunigung von nur 2,9 Sekunden für 0-100 Km/h sorgt das 6.5-V12-Triebwerk, die nötige Bremsanlage trägt hingegen eine neue Symbiose aus Carbon und Keramik. Damit wird auch bei den Bremsscheiben einerseits Gewicht eingespart, andererseits sind die Teller gewohnt robust und hitzebeständig. Auf der Vorderachse des Lamborghini Aventador kommen 400 Millimeter große Carbon-Keramik-Scheiben zum Einsatz, hinten sind es mit 380 Millimeter gewohntermaßen etwas kleinere.

Komfort und sportliche Eleganz sind im Lamborghini Aventador nach wie vor unerlässlich

Glänzend schwarze Leichtmetallfelgen im Lamborghini-Stil zieren den Lamborghini Aventador und seine Bremsen dahinter im 19- (vorn) bzw. 20-Zoll-Format (hinten). Insbesondere die Reifenbreite auf der Hinterachse zeugt von sportlichem heck-betonten Vortrieb des Lamborghini Aventador. Die Vorderachse des Lamborghini Aventador wird mit 235/35 ZR19-Pneus bereift, hinten sind es mit stolzen 335/30 ZR20 nicht nur größere sonderen auch deutlich breitere Räder. Soviel Sportlichkeit will zwar ausgereizt aber auch kontrolliert werden. Daher bietet der Lamborghini Aventador seinem Fahrer über das Drive Select Mode-System zahlreiche Einstellmöglichkeiten für den V12-Motor, das ISR-Getriebe, Differenzial sowie die Fahrdynamik. Um deren Charakteristika dem eigenen Geschmack anzupassen gibt es drei Stufen zur Auswahl. Strade (Straße), Sport und Corsa (für die Rennstrecke). Entsprechend des Fahrstils und der Drive Select-Einstellung bewegt sich auch der in drei Stufen geregelte bewegliche Heckspoiler des Lamborghini Aventador.

Modernes Interieur mit kleiner Revolution

Der Innenraum des Lamborghini Aventador zeigt sich der äußeren Form entsprechend. Angeschrägte Formen und der eckige Verlauf der Applikationen versprechen hohen Wiedererkennungswert. Dennoch hat die Optik des Interieurs ebenso einen Satz nach vorn gemacht wie die technologische Ausstattung des Lamborghini Aventador. Ein ergonomisch geformtes Lenkrad erinnert schnell an die RS-Modelle von Audi, ein dezenter Farbkontrast zwischen schwarzer und grauer Armatur wirkt dezent wie hochwertig. Herausstechend geben sich jedoch die leder-bezogenen Sportsitze des Lamborghini Aventador: Ein sanftes Rot-Orange mit geschwungenen Nähten auf der Sitzfläche fügt sich den ebenso grauen Seitenpolstern. Der Innenraum wirkt insgesamt eher geräumig, was auf den ersten äußeren Blick nicht vermutet würde. Die Bedienelemente des Lamborghini Aventador sitzen geordnet und gut erreichbar an ihren Plätzen – hier herrscht der aufgeräumte Einfluss aus dem Hause Volkswagen. Die nach vorn hin ansteigende Mittelkonsole kommt der Bedienbarkeit durch den Fahrer entgegen, sie erinnert hingegen an die Rennsportmodelle von Porsche (zur Zeit beispielsweise an den Porsche 918 Spyder). Lediglich das Einschubfach für den CD-Player hat der Lamborghini Aventador etwas ungeschickt im Fußraum des Fahrersitzes untergebracht.

Teurer Fahrspaß trifft auf exquisiten Status

Der Lamborghini Aventador wird nicht unbedingt als Unikat gehandelt, jedoch darf sich jeder Besitzer eines Lamborghini Aventador wohl als Fahrer eines exquisiten Fahrzeugs bezeichnen. Das moderne und zugleich klassische Design sowie der Lamborghini Aventador als Statussymbol zeugen nach außen von einmaligem Fahrerlebnis. Die satten 700 PS und 690 Newtonmeter im Supersportler wollen jedoch auch bezahlt werden: 303.450 Euro werden für den Lamborghini Aventador aus Sant’Agata Bolognese fällig. Dafür bekommt der Kunde ein Geschoss mit 349 Km/h Spitzenleistung und einem (angeblich) dezenten Durchschnittsverbrauch von nur 17,2 Litern Superbenzin. Die offizielle Weltpremiere fand vor einigen Tagen auf dem Genfer Autosalon statt.

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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