Audi A7 – die Lücke zwischen A6 und A8 schließt sich coupéförmig

18. August 2010
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Der Ingolstädter Autokonzern Audi überrascht seit längerem immer wieder seine gut betuchten Kunden durch moderne Formen mit dennoch klassischen Ansätzen. Bereits die Einführung des neuen Audi A8-Modells hat einige Steine in Richtung Zukunft gelegt, die nun der neue Audi A7 Sportback für sich nutzen kann. Doch viel Zeit bleibt dem Audi A7 nicht mehr, endlich die Lücke der renommierten Modelle Audi A6 und Audi A8 zu schließen.

Mit reichlich Luxus wird der Audi A7 als Sportback-Typ im Herbst seine Kunden begeistern. Wie bereits erwartet und langfristig angekündigt soll der neben dem Luxus einer Audi-Limousine auch die Vorteile eines Kombis und die sportlichen Aspekte eines Coupés herausarbeiten. Ähnlich zum Porsche Panamera ist der Audi A7 ein Viersitzer mit zwei Einzelsitzen im Fond. Trotz der schwer abfallenden Dachlinie räumt der Audi A7 seinen Fondreisenden genügend Fahrkomfort und Kopffreiheit ein. Seine strenge Linienführung lässt die Frontpartie äußerst hochwertig aussehen, der leicht finstere Blick der verdunkelten Xenonscheinwerfer bzw. LED-Scheinwerfer weist in Kombination mit der breiten Schnauze deutliche Parallelen zum Audi A8 auf. Da stellt sich die Frage: Ist der Audi A7 mehr ein sportliche Kombination aus Audi A6 Limousine und dem Avant-Pendant oder doch eher ein flach verlaufender Audi A8?

Platz bietet der Audi A7 in beiderlei Hinsicht, das Grundvolumen des Kofferraums beträgt immerhin 535 Liter, mit umgeklappten Fondsitzen sogar 1340 Liter. Trotz großen Laderaums und des massiven Auftretens soll der Audi A7 deutlich leichtfüßiger unterwegs sein. Ermöglicht wird dies laut Entwicklungsvorstand Michael Dick durch konsequenten Aluminium-Leichtbau, der im Vergleich zur konventionellen Edelstahlkarosserie 15% leichter ist. Das soll in Verbindung mit innovativem Thermomanagement des Motors sowie Bremsenergie-Rückgewinnung und einer Start-Stopp-Automatik zu deutlich niedrigerem Kraftstoffverbrauch führen.

In Sachen Motorleistung gibt der Audi A7 einen sportlichen Ton an, wie es sich für ein gutes Coupé gehört. Bisweilen wurden ausschließlich V6-Motoren für den Audi A7 angekündigt, darunter zwei Benziner- und zwei Dieselaggregate. Der “kleine” Benziner mit 2.8 Litern Hubraum kommt mit 204 PS nicht besonders kräftig daher, soll dafür aber einen adäquaten Benzinverbrauch von nur 8 Litern aufweisen. Sein großer Bruder, das kompressor-aufgeladene 3.0-V6-Triebwerk, setzt dafür mit saftigen 300 PS und 440 Newtonmetern deutliche Maßstäbe. Die Sprintzeit auf 100 Km/h liegt mit 5,6 Sekunden zudem deutlich unter der des 2.8-Liter Aggregats (8,3 Sekunden). Beide Motoren werden im Audi A7 ausschließlich im quattro-Modus betrieben.

Die Dieselmotoren gehen weiterhin kräftig ans Werk. Zunächst soll es den renommierten 3.0-TDI mit 245 PS geben (ebenfalls nur quattro), der mit 500 Newtonmeter und 6,5 Sekunden Sprintzeit eine gute Figur macht. Seine Kräfte enden jedoch bei 250 Km/h, denn hier kommt der Spielverderber namens elektronischer Abbriegelung ins Spiel. Sein kleinerer Bruder, der neue 2.8-TDI-Motor, kommt hingegen verzögert auf den Markt – als einziger optional auch als reiner Frontantriebler erhältlich. Der 2.8-TDI leistet im Audi A7 ebenso wie das Benziner-Pendant 204 PS und immerhin 450 Newtonmeter (bzw. 400 Nm ohne quattro), seine Kräfte enden nach 235 Km/h. Besonders herausragend hingegen ist beim Audi A7 mit 2.8-TDI-Aggregat ein sparsamer Verbrauch von 5,3 Litern – der 3.0-TDI-Bruder benötigt ebenfalls nur 6 Liter auf 100 Km.

In Sachen Sportlichkeit und feinfühligem Grip gibt es beim Audi A7 ebenfalls Fortschritte zu vermerken. Im Fahrwerk wurde eine rad-variable Momentensteuerung integriert, die in Verbindung mit einem optional erhältlichen Sportdifferenzial sogar eine aktive Kräfteverteilung an der Hinterachse des Audi A7 ermöglicht. Die neue elektro-mechanische Servolenkung soll im Audi A7 zudem präziser und feinfühliger arbeiten als die Vorgängertechnologie. Für den gehobenen Komfort können Audi A7-Interessenten auch eine luftgefederte Dämpfung dazu bestellen, von Niveauregulierung ist bislang leider nicht die Rede.

Wem ein Audi A7 mit gut bestücktem Motorraum einfach nicht genug ist, der darf sich ferner gerne am Extras-Büffet bedienen und noch den einen oder anderen Euro dazulegen. Neben der automatischen Abstandskontrolle für bequeme Autobahnfahrten bietet der Audi A7 auch Assistenten für die Einhaltung der Fahrspur, zur besseren Sicht bei Dunkelheit und einen Einparkassistenten. Das Highlight des Audi A7 macht jedoch ein neues Head-Up-Display aus, welches die wichtigsten Informationen aus der Armatur auf die Frontscheibe projeziert – somit kann das Fahrerauge kontinuierlich auf der Straße bleiben ohne abzuschweifen.

Die Preise für den im Herbst 2010 kommenden Audi A7 liegen zwischen 51.650 Euro und enden circa bei 58.600 Euro. Die zu bestellenden Extras dürften jedoch nochmals vierstellig zu Buche schlagen. Wer noch ein wenig warten möchte auf die höher gezüchteten Varianten, soll den Audi A7 in näherer Zukunft auch als Audi S7 mit dem 4.2-Liter-V8 (420 PS) aus dem Audi R8 oder gar den Audi RS7 als V10-Version (520 PS) geboten bekommen.

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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