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Noble M600: Britischer Rennsportanzug mit puristischen Zügen

Eines muss man unseren britischen Nachbarn ja lassen: Neben einer grandiosen Autosendung verstehen sie auch etwas von edlen Manufakturen. Mit dem Noble M600 hat sich Noble Automotive eine Stellung als puristisch geprägter Sportwagenspezialist gemacht.

Leichtbau trifft auf einen Volvo V8

Das Hinterteil des Noble M600

Knackig aber exotisch: Das Hinterteil des Noble M600 wirkt eher schlicht, aber auch sportiv.

Optisch mutet der Noble M600 leicht an wie ein Ferrari, insbesondere seine Heckpartie mit Rückleuchten in Düsenjet-Optik erinnert schwer an die südeuropäischen Artgenossen. Doch messen lassen will man sich im ländlich gelegenen britischen Leicestershire keineswegs mit der Konkurrenz. Im Gegenteil: Es gibt für den noblen Supersportler keine Kontrahenten, genau das ist der Anspruch der Manufaktur Noble. Exklusiv, puristisch, einzigartig. Wer einen Noble M600 bewegen möchte, braucht immerhin gute Nerven. Denn elektronische Helferlein sucht man hier beinahe vergeblich. Dafür lässt er seine Muskeln gegen die Grenzen der Physik antreten.

Frontpartie vom Noble M600

Auffällige Formgebung an der Frontpartie des Noble M600, erkennbar ein Supersportler.

Unter dem Kleid brummt ein von Volvo stammender 4.4-Liter-V8 mit TwinTurbo-Aufladung, dessen Ladedruck sich vom Fahrer sogar in drei Stufen bestimmen lässt. Im Alltagsmodus arbeitet der Garrett-Lader mit 0,6 bar und lässt bereits hier satte 456 PS auf die Hinterachse los. Wem das trotz des leichtfüßigen Eigengewichts von etwa 1.200 Kg nicht genügt, schaltet im Interieur des Noble M600 einfach auf den Trackmodus mit 558 PS oder gar auf die Racestellung für ultimative 659 Pferde. So kommt man im besten Fall in nur 3,1 Sekunden auf Tempo 100, die Vmax ist mit 362 Km/h sogar jenseits von Gut und Böse.

Video: Der Noble M600 im Top Gear-Test

Ganz schön flink der Noble M600

Der Noble M600 in der seitlichen Ansicht

Die Proportionen sind knackig, die Gewichtsverteilung zugunsten des Antriebs ausgelegt.

Das Leistungsgewicht des Zweitürer-Coupés liegt im Racemodus bei nicht einmal 2 Kg/PS. In Verbindung mit fehlendem ABS und ESP sollte man sich nicht allzu blauäugig hinters Steuer begeben. Bedient wird der Antrieb über ein manuelles 6-Gang-Getriebe in Transaxle-Bauweise, das V8-Herzstück ist als Mittelmotor platziert – die Antriebsachse hat also hinreichenden Anpressdruck für schmerzhafte Kavalierstarts. Das geringe Leergewicht schafften die Ingenieure des Noble M600 durch den Einsatz von dünnen Edelstahl-Baugruppen und hochfester Carbonfaser, folglich ein Garant für horrende Kurvengeschwindigkeiten. Nicht umsonst konnte der Brite auf dem Top Gear-Track den Pagani Zonda F und sogar einen Bugatti Veyron hinter sich lassen.

So puristisch und individuell wie der Noble M600 anmutet, so gestaltet sich auch der Preis. Stolze 300.000 Pfund kostet ein Exemplar des Supersportlers, der selbstverständlich ein Rechtslenker ist. Für Exportzwecke gibt es natürlich auch Linkslenker, gegen weiteren Aufpreis versteht sich.

Fotocredit: Noble Automotive

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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