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Opel Corsa OPC: Der Giftzwerg ist mit 207 PS zurück

Ganze acht Jahre sind zwischen den Generationen D und E des Corsas vergangen. Seit Ende 2014 ist der Kleinwagen in neuem Look auf dem Markt, nun darf auch der sehnsüchtig erwartete Opel Corsa OPC an den Start gehen. Sein aufgefrischter Vierzylinder-Turbo legt dabei leicht zu, vor allem aber kommt jetzt das neue Design zum Tragen.

Kompakte Proportionen beim neuen Opel Corsa OPC

Die Formgebung wirkt beim Opel Corsa OPC knackig und stimmig.

Opel Corsa OPC mit ECOTEC-Turbo

Einfach traumhaft, diese OPCs der (mittlerweile nur noch) Rüsselsheimer, und dann noch die neue Designlinie vom Insignia. Mit dem Opel Corsa OPC der E-Generation macht der Autohersteller mit dem Blitz schon mal einiges richtig, das Gesamtpaket wirkt auf den ersten Blick äußerst stimmig: Vierzylinder-Turbomaschine, Sportsitze, Handschalter und ein Performance-Paket mit 18-Zöllern und Differenzialsperre verlangen förmlich nach einem Rennstreckenbesuch.

Und das dürfte keineswegs Zufall sein: Alle Modelle mit dem dreistelligen Zusatzkürzel wurden auf der Nordschleife getestet und abgestimmt. Dennoch bleibt anzumerken: Bahnbrechend wirkt der Opel Corsa OPC nicht unbedingt, seine Leistungs- und Verbrauchsdaten stehen nah an denen seines Vorgängers, dem Corsa D.

Bugansicht des neuen Opel Corsa OPC

Die Frontschleuder bekommt auf Wunsch auch eine Differenzialsperre für die Vorderachse.

Bestückt ist er mit einem 1.6-Liter-Turbo-ECOTEC, welcher bis zu 207 PS und im Drehzahlbereich zwischen 1.900 und 5.800 U/Min ein Drehmoment von 245 Nm abliefert. Dank des Overboosts kommt der Opel Corsa OPC zwischenzeitlich sogar auf die 280 Nm-Marke, was ihm einen Kavalierstart in 6,8 Sekunden erlaubt – wohlgemerkt mit einer Sechsgang-Handschaltung samt knackig kurzer Schaltwege. Wer auf der Landstraße zum Überholen ansetzen möchte, kann binnen 6,6 Sekunden von Tempo 80 auf 120 kommen – es genügt der fünfte Gang.

Das mit den 7,5 Litern Verbrauch ist zwar mehr Formsache denn Realismus (man denke wieder an die Nordschleife), damit liegt der Corsa aber im gesunden Bereich zur Konkurrenz eines Renault Clio R.S., lediglich beim brandneuen VW Polo GTI will man mit fast zwei Litern weniger auskommen (trotz höheren Drehmoments). Der Topspeed des Opel Corsa OPC ist mit 230 Km/h mehr als hinreichend.

Video: Der Opel Corsa OPC auf dem Nürburgring

Neues FSD-Sportfahrwerk für den OPC

Doch Kraft allein reicht nicht, der geübte Opel Corsa OPC braucht auch ein Ziel für seine zahlreichen Antriebsmomente, nämlich die Vorderachse. Zur tatkräftigen Unterstützung bietet man dem in den Werken Eisenach und Saragossa gefertigten Fronttriebler noch ein Performance-Paket aus Rüsselsheim an: Hier setzt der Giftzwerg statt der serienmäßigen Michelin-Bereifung von 215/45 R17 auf 18-Zoll-Räder, die Standard-Bremsen werden gegen Brembo-Exemplare mit 330-Millimeter-Scheiben getauscht und die treibende Vorderachse erhält zusätzlich eine Drexler-Lamellen-Differenzialsperre.

Neue Fahrwerkskomponenten für den Opel Corsa OPC

Abstimmung für die Nordschleife: Der Opel Corsa OPC greift mit neuem FSD-Fahrwerk an.

Gepaart mit den notwendigen Hochleistungspneus steht einem Ausritt in die Eifel wohl nichts mehr im Wege, auch das ESP lässt sich für solche Zwecke gänzlich deaktivieren. Im weniger riskanten “Competition Mode” unterbindet man auf Wunsch nur die Traktionskontrolle, der Schleuderschutz greift dennoch (mit Verzögerung) ein.

Das neue FSD-System (Frequency Selective Damping) dosiert die Dämpfkräfte je nach Bewegungsfrequenz der Karosserie, um gemäß Tempo und Straßenbelag stets eine Brücke zwischen sportiver Linie und Restkomfort zu schlagen. Das neue Fahrwerk legt den Opel Corsa OPC per se schon mal um 10 Millimeter tiefer, seine Turbinen-Design-Felgen schmiegen sich passgenau in die Radhäuser. Überhaupt macht der Kleine im Stand eine gute Figur: Die Front hat große Lufteinlässe verpasst bekommen, die horizontale Spange des Insignias steht auch dem Corsa gut zu Gesicht.

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Am Heck wirken die zwei Endröhrchen zwar weniger ansprechend, doch der umgebende Heckdiffusor sowie ein Dachkantenspoiler sorgen für Abtrieb und Stabilität an der Hinterachse. Die nicht zu übersehenden Seitenschweller bilden obendrein eine formschöne Verbindung zwischen Front- und Heckpartie – gut gemacht, Rüsselsheim!

Wer den Opel Corsa OPC bereits in Kürze aus nächster Nähe bewundern möchte, sollte schon mal ein Ticket für den Genfer Autosalon buchen (der am 5. März beginnt). Ein weiterer schöner Akzent findet sich an den Corsa-Scheinwerfern wieder: Die neue blitzähnliche Linienführung am unteren Teil grenzt schon fast an Corporate Identity und tut den Opelanern definitiv gut. Wer es indes richtig krachen lassen möchte, bekommt auch einen noch mächtigeren Heckspoiler am Corsa montiert.

Fotocredit: Opel

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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