Das Wichtigste gleich vorweg: Der Renault Mégane R. S. 275 Trophy-R schafft mit 7:54.36 Minuten die Nordschleife in einer neuen Rekordzeit – wohlgemerkt als Frontantriebler…
Selbe Leistung – besseres Leistungsgewicht
Eigentlich würde man sich solch positive Neuigkeiten häufiger bei Renault wünschen, wo es doch in der Formel 1 aktuell weniger gut läuft im Red Bull-Stall. Das trübt die Stimmung der limitierten Sonderedition Renault Mégane R. S. 275 Trophy-R jedoch keineswegs. Der 2.0-Liter-TCe mit arbeitsfreudigem Turbolader faucht nach wie vor fröhlich aus allen Öffnungen und schaufelt bis zu 273 PS sowie 360 Nm Drehmoment auf die Vorderachse. Auf Basis des aktuellen Renault Mégane R. S. dürfen sich nun 250 Exemplare als “275 Trophy-R”-Edition bezeichnen und vor allem optisch in Erscheinung treten.
Leistungsdaten gibt der Hersteller bislang nicht bekannt, ein Topspeed von 250 Km/h ist aber wohl zu erwarten. Ein durchschnittlicher Verbrauch soll derweil bei 7,5 Litern (und damit ein Stück weit unterhalb der R. S.-Serie) liegen. In Relation zum Serienmodell, was für den Sprint auf Tempo 100 6,1 Sekunden verlangt, dürfte der Renault Mégane R. S. 275 Trophy-R wohl deutlich unter 6 Sekunden liegen.
Abgespeckt wo es nur geht
Um flink und agil zu bleiben, wurde dem Renault Mégane R. S. 275 Trophy-R zurecht kein größeres Aggregat zuteil. Doch wo keine Mehrleistung zu erwarten ist, sollte zumindest das Leistungsgewicht seinen Auftritt bekommen. Gesagt, getan: Alle getroffenen Maßnahmen lassen den Trophy um 100 Kg erleichtern.
Im Interieur des Renault Mégane R. S. 275 Trophy-R sind die Eingriffe wohl am auffälligsten: Die Fondsitze sind nicht mehr existent, stattdessen gibt es eine Schutzstange mit Sicherheitsnetz für den gelegentlichen Gepäcktransport. Vorne wichen die Seriensitze neuen Recaro “Pole Position” Rennsitzen mit Polycarbonat-Schale, was bereits 42 Kg Ersparnis ausmacht. Eine neue Lithium-Ionen-Batterie wiegt 16 Kg weniger als die herkömmliche, auch der Verzicht von Dämm- und Isoliermaterial schafft bis zu 18 Kg Einsparung.
Im Exterieur geht die Diät des Renault Mégane R. S. 275 Trophy-R derweil weiter: Die bisherige Abgasanlage wurde gegen ein Akrapovic-Modell aus Titan samt Kohlefaser-Endrohr getauscht, was wiederum 4 Kg weniger wiegt. Zur Verringerung der ungefederten Massen tragen sowohl Bremsen wie auch das Räderwerk bei. Die Aluminium-Stahl-Bremsanlage samt der 350-Millimeter-Bremsscheiben spart 3 Kg ein, die 19-Zoll-Speedline Turini-Räder des Renault Mégane R. S. 275 Trophy-R bedeuten weitere 5 Kg weniger Lasten.
Obligatorisches Cup-Fahrwerk und hinreißende Optik
Was beim Serien-R. S. nicht selbstverständlich ist, kommt im Renault Mégane R. S. 275 Trophy-R verpflichtend hinzu: Das deutlich sportlichere Cup-Fahrwerk. Eine mechanische Differenzialsperre sorgt an der Vorderachse für die optimale Traktion, was besonders beim Herausbeschleunigen aus Kurven zum Tragen kommt. Die Fahrwerksfedern sind (zumindest an der Vorderachse) aus Verbundmaterial, die Rennsport-Stoßdämpfer des Renault Mégane R. S. 275 Trophy-R kommen vom schwedischen Hersteller Öhlins mit Doppelströmungsventil. Dadurch funktioniert die Dämpfung beim Ein- und Ausfedern gleichermaßen dynamisch, sodass die Michelin Pilot Sport Cup 2-Reifen flott wieder Boden unter den “Füßen” zu spüren bekommen bei Unebenheiten. Zudem können die Dämpfer vorne mit 20 und hinten sogar mit 30 Einstellmöglichkeiten individuell justiert werden.
Die grundlegende Lackierung des Renault Mégane R. S. 275 Trophy-R ist in Perlmutt-Weiß. Der stärkste Kontrast zeigt sich beim hochglänzend schwarzen Dach, die 19-Zoll-Räder sowie das geschwungene Luftleitelement in der Frontschürze präsentieren sich hingegen in hellem Rot. Ein Badge mit “Trophy-R”-Schriftzug weist zudem auf die exklusiven Umstände dieses Gefährts hin. Das Heck bekennt sich knackig und durch das mittig positionierte Trapezendrohr zur erhofften Sportlichkeit. Im Interieur zieren rote Sicherheitsgurte und Ziernähte an Sportlenkrad und Alcantara-Handbremshebel das Geschehen.
Als Preis ruft Renault für Mégane R. S. 275 Trophy-R (zumindest in Frankreich) stolze 45.000 Euro auf. Verglichen mit einem Audi RS3 und unter Berücksichtigung des aktuellen Nordschleifen-Rekords mag die Summe angemessen erscheinen. Die Auslieferung an die deutschen Händler ist für September 2014 angesetzt, die Stückzahl für den deutschen Markt steht hingegen noch nicht fest.
Fotos: Renault Presse
