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Roding Roadster R1 – Carbonrenner aus der Oberpfalz mit 320 Pferden

3. September 2014
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Gar nicht übel, was die Firma Roding Automobile aus dem gleichnamigen Städtchen in der Oberpfalz da auf die Räder gestellt hat: Der Roding Roadster R1 ist ein Sportwagen in seiner wohl reinsten Form. Geprägt von einem konsequenten Leichtbaukonzept und bestückt mit einem R6-Motor aus dem Hause BMW bewegt sich dieser Roadster gnadenlos schnell durch Stadt, Land und Kurve.

Aufgeladener BMW-Reihensechszylinder für den Roding Roadster R1

Optimale Balance: Die Gewichtsverteilung des Roding Roadster R1 ist vorbildlich

Optimale Balance: Die Gewichtsverteilung des Roding Roadster R1 ist vorbildlich

Wer ein besonders leichtfüßigen Flitzer auf den Weg bringen will, sollte auch beim antreibenden Aggregat nicht zu dick auftragen. Dennoch braucht es genügend Kraft und Hubraum, um den Fahrspaß in einem Roding Roadster R1 einkehren zu lassen. Deshalb – und möglicherweise auch aufgrund der nicht allzu großen geographischen Distanz – fiel die Wahl wohl auf ein BMW-Triebwerk, um den eigens kreierten Roadster zum Geschoss zu machen. Die Rede ist von einem 3.0-Liter-Reihensechszylinder des Typs “BMW N55” samt TwinPower-Turboaufladung, wie er beispielsweise auch im BMW M135i zum Einsatz kommt. Dieses Aggregat wurde für den Roding Roadster R1 abermals modifiziert und mit den sonstigen Fahrzeugkomponenten abgestimmt. Letztendlich werden in der Spitze bis zu 320 PS sowie 450 Nm auf der Hinterachse bereitgestellt.

Handling pur: Mit 950 Kg ist der Roding, Roadster, R1, Supersportler, Coupé, Cabriolet, Roding Roadster R1 eine Straßenwaffe

Handling pur: Mit 950 Kg ist der Roding Roadster R1 eine Straßenwaffe

Das Triebwerk wird als Mittelmotor quer zu Längsachse des Roding Roadster R1 verbaut, was unter anderem für eine gute Balance des Kurvengewichts zwischen linker und rechter Spur sorgt. Zudem ist der N55-Motor von BMW maßgeblich gegenüber seinem Vorgänger verbessert worden: Das Ansprechverhalten ist mit der TwinTurbo-Technologie noch deutlicher als beim N54, zudem kann mit der VALVETRONIC der Hub der Einlassventile stufenlos reguliert und der Verbrauch nochmals gesenkt werden. Entscheidender sind beim Roding Roadster R1 aber sicherlich die Leistungsdaten: Wo beim BMW M135i mit manueller Schaltung und reinem Heckantrieb für den Sprint auf Tempo 100 satte 5,1 Sekunden vergehen, erreicht der Roding Roadster R1 die 100-Km/h-Grenze bereits in 3,9 Sekunden. Ob das wohl am rekordverdächtigen Leistungsgewicht liegt?

 

Federleichtes Carbon-Chassis für den Roding Roadster R1

Alltagstauglich: Der Roding Roadster R1 bietet neben Leistung auch etwas Platz

Alltagstauglich: Der Roding Roadster R1 bietet neben Leistung auch etwas Platz

Die Leistungswerte des Zweisitzers klingen erst einmal überzeugend, aber nicht beunruhigend. Das ändert sich jedoch, wenn man einen Blick auf das Leergewicht des Roding Roadster R1 wagt: Schmalspurige 950 Kg veranschlagt die Sportwagenmanufaktur aus der Oberpfalz für den Carbonrenner. Der Kniff liegt indes beim Chassis des Roding Roadster R1, welches gänzlich aus Carbon besteht und für ein Leistungsgewicht von weniger als 3 Kg/PS verantwortlich zeichnet. Damit zeichnen den Roding Roadster R1 maßgebliche Vorteile in puncto Fahrdynamik aus: Die Beschleunigung benötigt deutlich weniger Zeit als bei konkurrierenden Gefährten, in Kurven ist mit einer Querbeschleunigung bis zu 1,4 G ein hohes Tempo möglich und auch bei der Verzögerung kommt ein Roding Roadster R1 schneller zum Stehen – bzw. er kann später bremsen und ist länger schnell. Für einen regelmäßigen Einsatz auf der Rennstrecke hat er die Nase damit eindeutig vorn.

Kompakte Bauweise: Kurze Radstände sorgen für knackigen Fahrspaß im Roding Roadster R1

Kompakte Bauweise: Kurze Radstände sorgen für knackigen Fahrspaß im Roding Roadster R1

Doch auch im Alltagsgebrauch schafft das Leichtbaukonzept des Roding Roadster R1 zu überzeugen. Der Verschleiß ist auch bei sportiver Fahrweise geringer als bei gewichtigeren Sportwagen, zudem kommt der Roding Roadster R1 dank seiner hohen Effizienz mit weniger Kraftstoff aus. Abgesehen von den kostenrelevanten Punkten macht sich der Fahrspaß in solch einem Carbonrenner natürlich prächtig: Eine Gewichtsverteilung von 40:60 zwischen Vorder- und Hinterachse spricht klar für den reinen Heckantrieb, in Kombination mit aerodynamischen Bauteilen wie Frontsplitter und Heckdiffusor sind zudem Abtrieb und Traktion garantiert. Seine sportive Auslegung ermöglicht dem Fahrer somit auch ein sicheres Handling bis zum Topspeed von 285 Km/h.

Sportives Fahrwerk und erstaunlich viel Platz im Roding Roadster R1

Sportliches Interieur: Die Insassen des Roding Roadster R1 nehmen in Sitzschalen Platz

Sportliches Interieur: Die Insassen des Roding Roadster R1 nehmen in Sitzschalen Platz

So individuell die Manufaktur Roding ihre Projekte und Produkte auslegt, so sehr lässt auch der Roding Roadster R1 noch genügend Spielraum, um den Vorzügen des Kunden gerecht zu werden. Allem voran bietet der Supersportler viele Möglichkeiten zur Abstimmung des Fahrwerks. Versehen mit hochwertigen Bauteilen bei der Einzelradaufhängung, CNC-gefrästen Querlenkern und Radträgern ist Standfestigkeit bereits garantiert – von der Zweikreis-Bremsanlage samt ABS ganz abgesehen. Ferner kommen Stoßdämpfer mit Ventiltechnologie zum Einsatz, die in Zug- und Druckstufe separat einstellbar sind. Auch bei der Spur, dem Radsturz sowie den Stabilisatoren an beiden Achsen ist eine individuelle Anpassung möglich. Obendrein gibt es die Zahnstangenlenkung für den Roding Roadster R1 mit optionaler Servounterstützung, je nach primärem Einsatzgebiet des Mittelmotorsportlers.

Auch im Dunklen eine Augenweide: Der Roding Roadster R1

Auch im Dunklen eine Augenweide: Der Roding Roadster R1

Beinahe noch erstaunlicher ist das Angebot an Verstauraum im Roding Roadster R1. Wie es sich für einen Sportwagen mit Mittelmotor-Einbau gehört, befindet sich der Kofferraum vorne – und dort sind stolze 330 Liter Stauvolumen enthalten. Aufgrund der Durchlademöglichkeit im Mitteltunnel können passionierte Golf- oder Wintersportler auch problemlos einen Golfbag oder Skier im Roding Roadster R1 unterbringen. Und um zu guter letzt auch den unterschiedlichen Jahreszeiten gerecht zu werden, hat sich die Sportwagenmanufaktur für den Roding Roadster R1 noch ein Sahnehäubchen überlegt: Da das Dach aus zwei herausnehmbaren Carbon-Schalen besteht, lässt sich der grundlegend als Coupé bereitstehende Renner im Handumdrehen zu einem Cabriolet umfunktionieren. Die zwei Dachschalen lassen sich dazu manuell entriegeln und in einem separaten Fach der Frontklappe verstauen.

Fotos: Roding Automobile

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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