Skandinavischer Tiguan wächst heran – der Volvo XC60 ab 2010 mit DRIVe und neuen Extras!

7. Februar 2010
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Vor einiger Zeit brachte der skandinavische Autobauer Volvo mit dem Volvo XC60 ein erfolgversprechendes SUV auf den Markt. An Qualität mangelte es weniger, wenn auch die Verarbeitung im Interieur des Volvo XC60 hinter manchen Erwartungen zurückblieb. Vielmehr aber wurde die Motorenpalette kritisiert, bei der nun wohl etwas dran gefeilt wurde. Volvo hält auch beim XC60 weiter an seiner 5-Zylinder-Strategie fest und bietet nun mit insgesamt 5 Motoren für jeden Geschmack etwas brauchbares!

Im Vergleich zu größeren SUV-Versionen und zahlreichen Vorgängermodellen hat sich der Volvo XC60 optisch richtig gut rausgeputzt. Der Volvo XC60 wirkt äußerlich gewohnt stabil, wie man es von den sicheren Volvos seit jeher kennt. Der Wiedererkennungswert liegt zudem ausreichend hoch, insbesondere die Schnauze mit leicht W-förmigem Grill und die klassische Diagonale im Volvo-Logo lassen einen den Volvo XC60 direkt als Volvo erkennen. Ebenso am Heck bietet sich der Anblick einer geschwungenen Rückleuchtenlinie – typisch für die neuen Modelle wie den Volvo XC60!
Die nach unten hin auseinander-laufende Form der Heckleuchten gibt bei genauerem Hinsehen den Ton für die gesamte Karosserie des Volvo XC60 an. Unterhalb der Fensterkante wird der Volvo XC60 breiter als oberhalb, abschließend an der Front für den breiten Verlauf sind die Xenon-Scheinwerfer. Sie werden von der Linie knapp tangiert und leicht von der etwas schräg-zulaufenden Motorhaube des Volvo XC60 abgehoben! Der Volvo XC60 ist zwar nicht der einzige Wagen, bei dem so das Design geprägt wird, aber es ist Volvo durchaus gelungen ein das stämmige SUV Volvo XC60 optisch aufzuwerten. Weniger gelungen wirken dagegen die etwas schmächtigen Alufelgen, hier wird heutzutage leider deutlich mehr erwartet – wenn auch es sich beim Volvo XC60 um ein Gelände- und Nutzfahrzeug handelt!

Mal abgesehen von gelungener Seitenlinie und sauber integrierten Scheinwerfern, wird man im Interieur des Volvo XC60 ziemlich enttäuscht. Die angebotene Farbkombination in den Armaturen vom Volvo XC60 ist zwar nicht gänzlich fixiert, auf den Fotos jedoch mehr als gewöhnungsbedürftig: beiger Lederstil mit teilweise Holzoptik und mattem schwarzen Kunststoff ist nicht unbedingt jedermanns Sache. Insgesamt zuviele Kontraste im Volvo XC60, besonders die Radiobedienelemente auf dem Holzhintergrund und die etwas glänzend wirkende Tachometeranzeige im digitalen Stil verleihen dem Volvo XC60 keinen professionellen und hochwertigen Eindruck. Anders hingegen sieht es bei der Seitenverkleidung der Türen aus. Eine vom Türöffner aus fortgesetzte Chromlinie umgibt im Volvo XC60 die integrierte Armlehne und sämtliche Bedienknöpfe für Fensterheber und Verrieglung. Das schwarz-beige Wechselspiel macht sich in der inneren Türverkleidung zwar recht gut, aber spätestens im Fond vom Volvo XC60 wird der Stil einfach zu unruhig – erneut zuviel Kontrast im Farbspiel. Zudem lassen sich unsauber vernähte Stellen im Lederbezug erkennen, was nicht unbedingt für den Volvo XC60 spricht. Als Konkurrent zum VW Tiguan oder vielleicht sogar zum BMW X1 bleibt der Volvo XC60 bislang eher auf der Strecke in Sachen Verarbeitung, nicht aber in der äußeren Optik!

In Sachen innovativer Motorisierung scheint sich im Hause Volvo weiterhin nicht allzu viel zu tun, wenn man den Volvo XC60 mal mit deutscher Konkurrenz vergleicht. Volvo setzt auch beim Volvo XC60 weiter auf renommierte 5-Zylinder-Dieselmotoren, die beim Volvo XC60 in 3 Versionen zu bekommen sind: Ein 2.4D AWD mit Direkteinspritzung und 163 PS, ebenso ein 2.4D AWD ohne Direkteinspritzung aber mit satten 205 PS (beide Allrad) sowie das Sparmodell 2.4D DRIVe mit 175 PS und Frontantrieb. Alle Motoren vom Volvo XC60 haben (seltsamerweise) das gleiche Drehmoment von 420 Nm, ihr Kraftstoffverbrauch liegt zwischen 6,9 und 7,5l (für Automatikgetriebe) jedoch bei lediglich 6 bis 6,9l für den Schaltwagen – auch hier etwas zurückliegend zwischen mancherlei Erfindung von deutschen Autoherstellern. Im Benziner-Segment hält der Volvo XC60 insgesamt 2 Versionen parat: ein 3.2 AWD mit 238 PS sowie den T6 AWD (3.0 Hubraum) mit Turbolader und 285 PS – beide haben Allradantrieb. Hier liegt der Verbrauch zwischen 11,2 und 11,7l, verfügbar für den Volvo XC60 mit V6-Motor ist lediglich ein Automatikgetriebe.

Die Motoren im Volvo XC60 bieten zwar ausreichend Leistung, aber sind dabei nicht unbedingt sparsam. Jedoch kommen die Benziner beim Volvo XC60 noch recht gut weg, das Highend-Modell T6 schafft den Sprint auf 100 Km/h in nur 7,5 s und bietet eine Maximalgeschwindigkeit von 210 Km/h. Zu dem neuen DRIVe-Motor kommt im Jahr 2010 für den Volvo XC60 nun noch etwas mehr Ausstattungsvariation dazu. Neben den bestehend bleibenden Linien “Basis”, “Kinetic”, “Momentum” und “Summum” bietet der Volvo XC60 nun noch 4 weitere Pakete an:
Das Komfort-Sicherheitspaket beinhalter den Personal-Car-Communicator sowie Keyless-Vehicle zum Einsteigen und Motorstarten, ohne den Schlüssel aus der Tasche zu holen. Darüber hinaus bekommt der Volvo XC60 hier eine üppige Alarmanlage mit Fernsteuerung dazu. Das Fahrerassistenz-Paket hat den Bremsassistent Pro (aktive Geschwindigkeits- und Abstandsregelsystem) sowie Driver Alert (Warnung bei Übermüdung und unbeabsichtigtem Verlassen der Spur). Beim Fahrdynamik-Paket gibts die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung dazu sowie Four-C-Technologie, das Familienpaket im Volvo XC60 bietet in das Fond integrierte höhenverstellbare Kindersitze!

Alles in allem also kein schlechtes Auto, der Volvo XC60, auch durchaus familien- und reisetauglich (besonders in Geländezonen). Jedoch fehlt es dem Volvo XC60 etwas an Innovation und besserer Verarbeitung. In der Basislinie des 2.4 DRIVe gibt es den Volvo XC60 schon für 32.900 €! Bei der Motorisierung von 175 PS sicher nicht unverschämt, aber es wird lediglich ein Volvo XC60 mit Frontantrieb geboten – vielleicht doch etwas wenig für einen SUV dieser Klasse….

Bilder via Volvo XC60

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

3 Comments

  1. Edel schon, aber es fehlt halt die Feinfühligkeit beim Sitzbezug und der Farbwahl der Armaturen!

  2. Sieht ja vom Interior ziemlich edel aus. Aber es ist ein Volvo…

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