VÄTH V35 – Daimlers Business-Limousine als Sportgarant

19. Oktober 2010
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Vor nicht allzu langer Zeit nahm sich VÄTH die aktuelle Mercedes C-Klasse zur Brust und jagte dem Mercedes C250 CGI etwas mehr Dampf unter die Haube. Nun soll jedoch nicht nur die obere Mittelkasse von den sportlichen Ambitionen Väths profitieren, auch die Businessriege unter den Daimlerfahrern bekommt jetzt einen neuen Leckerbissen serviert. Mit dem VÄTH V35 bekommt die Mercedes E-Klasse nach der noch kantigeren AMG-Variation endlich wieder ein sportliches Update. Der VÄTH V35 entstand dabei auf Basis der Mercedes E350 CDI Limousine, mit feinen Modifikationen und etwas mehr Motorisierung.

In schwarzer Natur wirkt der VÄTH V35 gar etwas furchteinflößend, die durchweg finstere Lackierung der ehemaligen E350-Basis kommt durch die ebenso dunklen Felgen und Anbauteile besonders zum Tragen. Ein Blick auf die Front des VÄTH V35 verbleibt zunächst schlicht, aus dem Kühlergrill wurde der klassische Mercedesstern ersatzlos entfernt. Die wabenförmigen Kühlgitter in der Frontschürze wirken markant sportlich und bieten formtechnisch etwas Kontrast zum eher unspektakulären Kühlergrill des VÄTH V35. Die schräg angesetzten und kantigen Xenonlichter blieben dem VÄTH V35 glücklicherweise erhalten, auch die L-förmigen Tagfahrlichtbänder erhellen nachwievor Deutschlands Straßen. Es macht sich ein wenig bemerkbar, dass Mercedes in Sachen Design mittlerweile gut nachgelegt hat – wenn den Tunern wie VÄTH da mal nicht die Arbeit ausgeht…

Dezent andeutend aber erheblich funktional prangt an der Front des VÄTH V35 eine neue Frontspoilerlippe. Das aus Carbon gefertigte Stück soll als erstes Teil im Windkanal die Strömungsluft aerodynamisch geschickt an der Karosserie des VÄTH V35 vorbei leiten. Optisch fällt sie, nicht zuletzt aufgrund der schwarzen Lackierung, kaum auf, kostet dafür aber stattliche 1.400 Euro. Farblich geht Väth bei der Limousine des Mercedes E350 CDI keine Experimente ein, ebenso auch bei der Räderwahl, die sich beim seitlichen Anblick des VÄTH V35 bemerkbar macht. Vier formschöne mehrteilige Leichtmetallräder aus eigener Fertigung prangen an den Achsen des VÄTH V35, samt geschmiedeter Felgensterne und (wen wundert es) schwarzem Glanz werden die Schmuckstücke von Hochleistungspneus der Marke Hankook bereift. Auf der Vorderachse des VÄTH V35 rollen neuerdings 245/30 ZR20-Reifen, für den hinteren Part gab es sogar 285/25 ZR20-Pneus – ein ganz klarer Fall von markantem Heckantrieb (Räderset für ca. 7.900 Euro erhältlich). Der fällt bereits beim Mercedes E350 CDI nicht knapp aus, in überarbeiteter Version gibt es ab Werk 265 PS und 620 Newtonmeter aus dem 3.0-CDI-Triebwerk.

Doch das war den Jungs der Tuningschmiede VÄTH aus Aschaffenburg wohl nicht genug, zumindest ein wenig mehr durfte es schon sein. Somit bekam der VÄTH V35 ein Update der Motorsoftware (für ca. 1.200 Euro) und einen zusätzlichen Ladeluftkühler aus Aluminium (1.100 Euro) für eine Endleistung von immerhin 285 PS und 650 Newtonmeter Drehmoment. Die Leistung im VÄTH V35 will wohlgemerkt auch sicher auf die Straße gebracht werden, weshalb für weitere 3.000 Euro noch ein modernes Väth-Gewindefahrwerk mit geliefert wird. Dieses lässt sich sowohl in der Höhe (für die Bodenfreiheit) wie auch in der Härte der Federung verstellen – für garantiert sportlichen und zugleich individuellen Fahrspaß im VÄTH V35. Doch nicht nur die Spurhaltung ist einem solchen Sportwagen der Oberklasse von Interesse, auch für den brummigen Sound sollte beim Diesel-Aggregat wenigstens ein bisschen gesorgt werden. Wenn auch mehr für optische Ansprüche bietet VÄTH für den VÄTH V35 deshalb je zwei doppelte ovale Endrohre aus Edelstahl (822 Euro), die sich bestens in die neue aus Carbon gefertigte Heckschürze (1.774 Euro) integriert – inkl. Diffusor versteht sich!

Auch zum Stehen soll der VÄTH V35 nach ausgiebiger Beschleunigung schnell kommen. Daher wurde neben dem umfangreichen Aerodynamik-Paket von VÄTH auch Stahlflex-Bremsleitungen ins Bremssystem integriert, welches mit Rennbremsöl arbeitet (Aufpreis 465 Euro). Damit sollte dem VÄTH V35 nichts mehr im Wege stehen – notfalls wird mit dem agilen Handling ein Ausweichmanöver gefahren oder der Wagen dank hochwertiger Bremsen zügig angehalten. Der VÄTH V35 bietet somit ein durchaus sportliches und gelungenes Pendant zum Original – dem Mercedes E350 CDI!

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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