VW Jetta – die Stufenlimo macht jetzt ihre eigene Show

21. Juni 2010
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Lange Zeit galt der VW Jetta als biederer Stufenheckableger des VW Golf, doch in der 6. Generation soll für den VW Jetta einiges anders laufen. Mit mehr Länge, mehr Komfort und mehr äußerer Eleganz fährt der neue VW Jetta starkes Geschütz auf. Dabei soll mit dem neuen VW Jetta mehr Distanz zum Golf-Charakter und damit ein deutlich eigenständigeres Modell geschaffen werden.

Hierzulande wurde der VW Jetta bislang großteils belächelt, das leicht biedere Design des VW Jetta konnte dem des VW Golf selten das Wasser reichen. Die etwas kompaktere und sportlichere Form des Golf-Designs findet in weiten Teilen Europas die größere Zustimmung, vor allem bei jungen Käufern. Dennoch findet sich für den VW Jetta in den USA eine weitaus größere Begeisterung. Etwa 50% der gesamten dort verkauften VW-Modelle bestanden in den letzten Jahren im VW Jetta. Ein Grund mehr, die neue Mittelklasse-Limousine vorzeitig im amerikanischen Kontinent einzuführen.

Bereits in Kürze soll es soweit sein: Nach deutlich erfolgreicher Premiere des VW Jetta am New Yorker Times Square dürfen sich die Amerikaner bereits jetzt auf ihren neuen Jetta-Liebling freuen. In Deutschland und Europa soll die Markteinführung des VW Jetta erst Anfang 2011 erfolgen, hier hat der VW Golf eindeutig die Vorhand. Dennoch soll auch hierzulande der neue VW Jetta zum eigenständigen Modell avancieren. Laut offizieller Aussage von Volkswagen wird der VW Jetta mit dem VW Golf keinerlei Karosserieteile mehr gemein haben – alles Marke Eigenbau. Was beide jedoch ein VW werden bzw. bleiben lässt: das designierte Markengesicht mit eckigen Scheinwerfermodulen.

Seine Form hat der VW Jetta im Gegensatz zum Vorgänger markant überholt, mit 4,64 Meter besitzt er deutlich mehr Länge als zuvor. Gemeinsam mit ebenfalls verlängertem Radstand kommt das dem Komfort im Fond zugute. Durch seine neue Designlinie entlang der Flanken lässt den VW Jetta zudem in neuem Marketinglicht erscheinen. Er ist ganz offensichtlich kein typisch Golfverwandter mehr, vielmehr stellt sich der neue VW Jetta zwischen den sportlich Kompakten und den höherklassigen VW Passat – mit Tendenz nach oben. Damit könnte einerseits das eingeschlafene deutsche Interesse am VW Jetta zum Leben erweckt werden, andererseits hält man die Jetta-Liebhaber in den USA bei Laune. Optisch macht das zwar keinerlei Unterschied, doch die Kultur für Autos zeigt sich spätestens in der Motorisierung.

Somit bekommt der VW Jetta verschiedene Motorpaletten für Europa und die USA. Da Downsizing bei Amerikanern tendenziell weniger Verständnis findet, bleiben die Hubräume entsprechend komfortabel. Zwischen 2 und 2,5 Litern werden 115 bis 170 PS erreicht, lediglich ein Dieselmodell geht mit an den Start. Unter deutschen Modellen kommt der VW Jetta als einziger auf nennenswerten Absatz im Dieselsegment. In Europa hingegen wird sich etwas mehr Innovation bei den Aggregaten des neuen VW Jetta abzeichnen: Als Startversion soll der VW Jetta einen 1.2-Liter-TSi bekommen, insgesamt sollen sechs Motoren (vier Benziner, zwei Diesel) den Bereich von 105 bis 200 PS abdecken. Als bahnbrechendes Highlight preist Volkswagen für seinen VW Jetta die wohl sparsamte 4,60-Meter-Limousine mit nur 4,1 Liter Verbrauch (für den kleinsten Dieselmotor) an.

Preislich soll sich, zumindest in den USA, ebenfalls etwas tun: der VW Jetta wird mit ca. 16.000 $ günstiger ausfallen als zuvor – wohl entgegen vieler Erwartungen. Doch das ist laut Aussage von Volkswagen notwendig, um sich gegen den Hauptkonkurrenten Toyota Corolla zu behaupten. In Europa hingegen werden innovative Veränderungen an Motortechnik, Fahrwerksvarianten und der Bordelektronik stärker zubuche schlagen, sodass der VW Jetta wohl nicht unter 20.000 € zu bekommen sein wird. Weiteres bleibt abzuwarten…

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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