Die neue Volkswagen Studie XL Sport

VW XL Sport Concept – neuer Effizienzträger pfeift auf zwei Ducati-Zylindern

8. Oktober 2014
2.763 Views

Die neue Volkswagen Studie XL Sport

Am Anfang stand das Spritsparmobil namens VW XL1, das mit gut einem Liter Kraftstoff aber dafür in Miniaturform einmal betrieben werden soll. Aus dem Grundgedanken neuer Effizienz, hat Volkswagen nun eine deutlich sportlichere Studie resultieren lassen: Den VW XL Sport. Flache Silhouette, breite Front und ein knackiges Heck sind dabei nur einige Vorzüge, die die Wolfsburger in Planung haben.

Der VW XL Sport mit V2-Ducati-Motor schafft 200 PS

Knackige Formgebung: Der VW XL Sport will mehr als das XL1-Geschwisterkind

Knackige Formgebung: Der VW XL Sport will mehr als das XL1-Geschwisterkind

Futuristisch, modern, exklusiv: All das trifft bislang auf den VW XL Sport zu. Doch die Basis, auf der das neue Sportmobil fußt, ist breiter als man so denken mag. Nicht nur der VW XL1 als effizientestes Fahrzeug weltweit bietet dem Sportkonzept eine Vorlage, auch die Technologie aus dem stärksten Zweizylinder-Motorrad namens Ducati 1199 Superleggera erhält hier Einzug. Der V2-Motor aus dem Zweirad wurde zu diesem Zwecke leicht modifziert und wird künftig beim VW XL Sport mit saftigen 200 PS sowie 134 Nm seine “Runden drehen”. Da die Zweirad-Aggregate bekanntermaßen mit kleinem Hubraum (hier 1.2 Liter) und dafür horrender Drehzahl arbeiten, bekommt der VW XL Sport ein Zwischengetriebe eingebaut, welches die Touren um den Faktor 1,86 reduziert.

Drehzahlen wie im Motorsport: Der VW XL Sport hat einen V2-Ducati-Motor unter seinem Kleid

Drehzahlen wie im Motorsport: Der VW XL Sport hat einen V2-Ducati-Motor unter seinem Kleid

Sportlich geht es im VW XL Sport voran, wie der Name schon vermuten lässt. Der V2-Ducati-Motor arbeitet mit leichten aber robusten Titanpleuel und bringt den VW XL Sport in nur 5,7 Sekunden auf Tempo 100. Die Kraftübertragung erfolgt per 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) auf die Hinterräder. Auch wenn das Leistungsgewicht vom VW XL Sport längst nicht dem der Ducati 1199 Superleggera (177 Kg Leergewicht) entspricht, so kann sich der Wolfsburger dennoch als neue Speerspitze unter den Sportwagen betrachten: Seine 890 Kg Eigenmasse werden mit 200 PS bis auf 270 Km/h gebracht – bisweilen ein einmaliger Wert. Für weitere Leichtigkeit des Aggregats sorgen abermals ein Kupplungs- und Zylinderkopf sowie ein Ölwannendeckel aus einer Magnesiumlegierung.

Leichtbauweise durch CFK-Karosserie am VW XL Sport

Purer Leichtbau: Mit einer CFK-Karosserie wiegt der VW XL Sport nur 890 Kg

Purer Leichtbau: Mit einer CFK-Karosserie wiegt der VW XL Sport nur 890 Kg

Als Schwestermodell zum VW XL1 kann sich der VW XL Sport kein Speck erlauben. Seine Karosserie besteht daher aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) inklusive eines Monocoque, deren Komponenten nach dem RTM-Verfahren (Resin-Transfer-Moulding) herstellt werden und folglich nur etwa 20 Prozent des Gewichts einer ebenbürtigen Stahlkonstruktion haben (wohlgemerkt bei vergleichbarer Steifigkeit und Belastung). Die Frontpartie des VW XL Sport zeigt schlitzförmige Scheinwerfern mit LED-Modulen und Tagfahrlicht, eine markante Spoilerlippe sowie seitliche Lufteinlässe für eine optimale Aerodynamik. Zusätzlich trägt der VW XL Sport Luftschächte vor den hinteren Radhäusern, um dem hinten verbauten V2-Triebwerk die nötige Erfrischung zu gewähren.

Auf Augenhöhe mit der Konkurrenz: Der VW XL Sport kommt bis Tempo 270

Auf Augenhöhe mit der Konkurrenz: Der VW XL Sport kommt bis Tempo 270

Seine Bereifung zielt klar auf eine sportliche Verwendung ab: Die Vorderachse ist besohlt mit Pneus der Maße 205/40 R18, auf der hinteren respektive antreibenden Achse rollt der VW XL Sport auf 265/35 R18-Reifen. Das Innenleben ist derweil gefüllt durch geschmiedete Magnesium-Räder mit einer sagenhaften Lastenersparnis von 23,9 Kg gegenüber Alu-Felgen. Und auch die Bremseinheit ist beim VW XL Sport eindeutig auf Einsparung aus: Mit Keramikscheiben werden nicht nur ungefederte Massen reduziert, auch die momentane Geschwindigkeit sinkt spürbar beim Zupacken. Als Einstieg dienen den max. zwei Fahrgästen des VW XL Sport übrigens nach vorn schwingende Flügeltüren, was die sportive Optik abermals unterstreicht.

Aerodynamik als Hauptaugenmerk beim VW XL Sport

Ein Zweisitzer mit Flügeln: Der VW XL Sport weist neue Wege in der Technologie

Ein Zweisitzer mit Flügeln: Der VW XL Sport weist neue Wege in der Technologie

Wer solch ein geringes Eigengewicht von weit unter einer Tonne bei gleichzeitigen 200 PS Spitzenleistung auf die Straße bringt, muss sich gegen jegliche physikalische Einflussnahme in Acht nehmen. Daher wurde das Design samt der Karosserie-Komponenten des VW XL Sport maßgeblich der Aerodynamik gewidmet. Neben den seitlichen Air Curtains der Frontpartie verhindern weitere Luftführungskanäle gefährliche Auftriebe, der optimierte Unterboden und ein ausfahrbarer Heckspoiler (inklusive des Antriebs vom Lamborghini Aventador) halten den VW XL Sport mit gewachsenem Radstand ruhig in der Spur. Zur Entlüftung des hitzigen Triebwerks gibt es am Heck zudem adaptive Abwärmeöffnungen.

Seine längere und deutlich breitere Karosserie gegenüber dem XL1 zeichnen beim VW XL Sport nicht nur das Design sondern auch die Funktionalität aus. Der Radstand bietet mehr Ruhe im Geschehen bei Tempo 270, die breite Front bietet zusätzlichen Platz für notwendige Luftzufuhr. Doch trotz der gewachsenen Maße, kann sich der VW XL Sport in Sachen Windkanal bestens behaupten: Ein cW-Wert von 0,26 sowie die geringe Stirnfläche machen den VW XL Sport zwar beim Kavalierstart noch nicht zum Gewinner, ermöglichen aber das sonderbar hohe Tempo.

Fotos: VW MediaServices

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

Leave A Comment