Auto China 2014

VW Golf R 400 – Extremsportler als Studie mit 400 PS

22. Juli 2014
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Auto China 2014

Ein heisser Feger aus dem Hause Volkswagen soll dem bisherigen Kompaktsportler neue Grenzen aufzeigen: Der VW Golf R 400. Ganz recht: Die Zahl steht für brutale 400 PS, die vor allem optisch bei der auf der Auto China 2014 gezeigten Studie unterstrichen werden.

Basis des VW Polo WRC-Rennmotors für den VW Golf R 400

Auto China 2014Geht nicht, gibt’s nicht: Auch ein VW Golf R mit seinen mittlerweile 300 Pferden (auf Golf 7-Basis) wird noch längst nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein. Die neueste hausinterne Konkurrenz, welche bislang aber nur eine Konzeptstudie ist, schimpft sich VW Golf R 400. Basierend auf dem 2.0-TSI-Aggregat, welches auch in der Rennsportversion des VW Polo WRC zum Einsatz kommt, werden mithilfe des permanenten 4MOTION-Antriebs saftige 400 PS (bei 7.200 U/Min) sowie 450 Nm Drehmoment (2.400 bis 6.000 U/Min) auf die Räder des VW Golf R 400 geliefert. Verglichen mit dem VW Golf R, der zuvor 4,9 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 benötigte, ist die Studie des VW Golf R 400 um eine ganze Sekunde schneller. Unterm Strich wird der 400er bis zu 280 Km/h schnell (unter elektronischer Abriegelung), was der Golf-Reihe mehr und mehr das Potenzial für einen echten Supersportler attestiert.

Auto China 2014Die sportive Leistung kommt nicht von ungefähr: Der schlanke Vierzylinder-Turbo in Kombination mit dem ähnlich leichten 6-Gang-DSG sowie einer generell leichten Karosserie schaffen ein Leergewicht von 1.420 Kg. Damit liegt das Leistungsgewicht des VW Golf R 400 bei nur 3,55 Kg je PS. Die innovative Haldex-5-Kupplung verteilt zudem die entstandenen Kräfte zwischen Vorder- und Hinterachse nach Bedarf, bei geringer Last arbeitet lediglich die Frontachse. Mit einer elektro-hydraulischen Ölpumpe betrieben, wird die Kupplung in Sekundenbruchteilen aktiv und verhindert sogar präventiv Schlupf. Damit ist geballter Vortrieb im VW Golf R 400 schon einmal gesichert.

ESC Sport-System für die Rennstrecke

33 GTI-Treffen am WoertherseeDas wünschen sich doch etliche bei einem Sportwagen: Ein gänzlich deaktivierbares ESC-System. Der VW Golf R 400 bietet mit seinem ESC Sport eine Abstellung in zweistufigem Vorgehen: Ein kurzer Druck auf die ESC-Taste bringt das System in den Sportmodus mit verzögertem Eingreifen an den Rädern. Betätigt man den Knopf im Innenraum mehrere Sekunden, erfolgt die komplette Deaktivierung der Stabilitätskontrolle. Zeitgleich verfügt der VW Golf R 400 – wohlgemerkt an beiden Achsen wie auch der VW Golf R – über Differenzial- bzw. Quersperren mit XDS+. Bei schneller Kurvenlage werden die inneren Räder ggf. angebremst für optimalen Grip und präzises Lenkverhalten.

Auto China 2014Das Sportfahrwerk vom VW Golf R 400 entspringt dem des VW Golf R, da Volkswagen wohl hinreichendes Potenzial in seiner vorangehenden Arbeit gesehen hat. Beide Modelle sind gegenüber der VW Golf 7-Basis um 20 Millimeter abgesenkt, sodass die Bereifung der Dimension 235/35 ZR19 ebenfalls an Board bleibt. Neu entwickelt, jedoch optisch kaum zu unterscheiden, wurden die Leichtmetallräder des VW Golf R 400. Orientiert am Design “Cadiz”, das auch beim VW Golf R zum Einsatz kommt, sind die modifizierten Exemplare mit Einsätzen in Hochglanz-Schwarz versehen, die als Luftschaufeln die Kühlung der ebenfalls performanteren Bremsanlage mit übernehmen.

Wuchtiges Exterieur mit eindeutigen VW Golf R 400-Details

Auto China 2014Aufgrund ihrer vergrößerten Einpresstiefe, ragen die 19-Zoll-Felgen des Konzepts deutlich weiter nach außen als zuvor. Adäquat besitzt der VW Golf R 400 daher um 20 Millimeter breitere Kotflügel als seine Basis. Bereits die Frontpartie verrät die leistungsstarken Charakter des Renners, der vor allem unter der Haube steckt. Unterhalb des mit einem R400-Badget versehenen glanzvoll schwarzen Kühlergrills verläuft eine lemongelbe Horizontallinie bis zu den Flanken der Schürze (die im übrigen beim VW Golf R als Chromlinie sowie beim VW Golf GTI als rote Linie eingesetzt wird). Unterhalb der Bi-Xenon-Scheinwerfer zieren große Lufteinlässe die Front, die U-förmigen Leuchtmodule bleiben dem VW Golf R 400 dabei treu. Am Heck wird die wuchtige Optik fortgesetzt: Ein doppelschichtiger Dachkantenspoiler trägt die LED-Bremsrückleuchten in sich, die einzelnen Endrohre des VW Golf R 400 sind mittig platziert. Die Heckschürze wartet zudem mit einem markanten Diffusor, mit Carbon versehenen Luftauslässen an den Flanken und wabenförmigen Inlays in den Endrohren auf.

Im Interieur des VW Golf R 400 findet sich weiterhin zahlreiches Carbonmaterial. Die Sportsitze verfügen derweil über hochwertiges Carbonleder und Alcantara, die Rückseiten sind mit dem R400-Schriftzug bestickt. Der Anthrazit-Farbton wird hier (ähnlich zum Exterieur) erneut durch ein exotisches Lemongelb bei den Ziernähten und Biesen kontrastiert. Mittelkonsole, die Einfassung des Cockpit und die Blenden der Luftauslässe überzeugen durch glänzend-schwarze Klavierlack-Optik.

Fotos: VW MediaServices

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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