Fett, protzig und alles andere als Understatement: Der Bentley Continental GT Speed macht auch als Convertible-Version eine durchweg starke Figur, nicht zuletzt aufgrund der erstarkten Leistungsdaten. Dennoch wirkt er mit seinem W12-Motorblock alles andere als agil, doch braucht ein Bentley das bei der Figur eigentlich?
Ein Hauch von Effizienz im Continental-Zwölfender
Gegenüber seiner Basisversion (dem Bentley Continental GT) hat der neue Bentley Continental GT Speed auch als Convertible weiter nachgelegt. Das nach wie vor üppig bestückte W12-Biturbo-Aggregat bringt mit seinen 625 Pferden nun nochmals 50 Zähler mehr auf die PS-Waage, auch das Drehmoment kann sich bei 800 Newtonmeter (und damit 100 Einheiten im Plus zum Serien-GT) nicht gerade beklagen. Gleichzeitig treffen die stolzen Leistungswerte auf gnadenlosen Luxus, auch bei der Antriebstechnik: Seine serienmäßige Achtgang-Automatik sowie der permanente Allradantrieb bewegen das Bentley Continental GT Speed Convertible sowohl schwermütig gemütlich wie auch in nur 4,4 Sekunden auf Tempo 100, wirklich sportlich wirkt der W12-Brummer aber eigentlich nur dank seiner Doppelturboaufladung – ansonsten gehört der Bentley Continental GT Speed eher in die Kategorie “Schneller Brummbär”. Dennoch arbeitet das Triebwerk zielstrebig und effizient an der Bewegung des 2,5 Tonnen schweren Schlachtschiffs, indem binnen einer Sekunde das Motormanagement bis zu 180 Millionen Berechnungen anstellt und durchweg die bestmögliche Entscheidung für den Bentley Continental GT Speed-Fahrer trifft. Davon profitiert (wenn auch in geringerem Maße) auch der Verbrauch, welcher mit 14,9 Litern Super plus fast schon sparsam wirkt. Wer es mit dem Gemüts-Bentley dennoch auf die Spitze treiben will, durchbricht auf Wunsch auch die Marke von 300 Km/h – doch dann fällt selbst der 90-Liter-Tank des Continental GT Speed etwas dürftig aus…
Komfortable Federung und straffe Lenker sorgen für Bentley-Imposanz
Wenngleich der Bentley Continental GT Speed schnell und optisch sportlich daherkommt, so gehört zum Luxus-Briten immer auch eine mehr als gesunde Portion Komfort. Vorne wie auch hinten arbeiten die Achsen mit Stabilisatoren sowie mit einer computergesteuerten Luftfederung samt Niveauregulierung. Damit liegt der Bentley Continental GT Speed nicht nur gleichmäßig straff in der Spur, auch die ungleichmäßige Belastung und Beladung kann dem Luxusliner wenig anhaben. Rundum wird dem Bentley Continental GT Speed ein Reifenset mit 275/35 ZR21-Dimension spendiert. Zudem rollt der GT Speed mit charakteristischen 21-Zoll-Bentley-Rädern (silbern oder dunkel getönt) vom Band, welche in Verbindung mit dem um 10 Millimeter abgesenkten Fahrwerk die Radkästen bestens ausfüllen. Seine angespannten Muskeln zeigt der Brite zudem durch die zugleich gestrafften und verbreiterten Aluminium-Kotflügel, die Frontpartie überzeugt dabei mit getöntem Chrom im Matrixgrill (plus schwarzem Einsatz) und beim Stoßfänger. Die Heckpartie weiß zudem durch die beiden elliptisch geformten Endrohre zu überzeugen, anstelle eines üppigen Heckspoilers weist die Kofferraumklappe lediglich eine dezente Abrisskante als Abtriebs-Finish auf.
Wer den Viersitzer und Zweitürer samt seiner Luxuselemente und Leistungsmerkmale einmal sein Eigen nennen möchte, legt ohne Extras bereits knapp 230.000 Euro auf den Verkaufstisch. Doch im Vergleich zu weiteren Supersportlern wie dem Mercedes SL 65 AMG (ca. 240.000 Euro) fällt der Bentley Continental GT Speed gar nicht mal allzu teuer aus…
