Marder und Tuningautos: Davor solltet Ihr Euch schützen

6. April 2018
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Die stolzen Besitzer eines getunten Autos oder eines Sportwagens sind stets um dessen Glanz und Funktion bemüht. An Pflegemittel wird nicht gespart und auch nur der Mechaniker des Vertrauens darf unter die Haube des Wagens sehen. Wenn man es nicht gleich selbst in die Hand nimmt. Doch auf den sportlichen Tuning-Liebling lauern auch andere Gefahren, schließlich kann der Besitzer nicht rund um die Uhr Wache stehen: Marder zum Beispiel.

Eine davon sind die scharfen Zähne eines Marders. Die machen sich nicht nur an Schläuche und wichtigen Elektrikkabeln im Motorraum zu schaffen. Auch Gummischläuche sind vor ihnen ebenso wenig sicher wie ein frisch polierter Lack. Zudem steigt die Marder-Population generell weiter an, was nicht nur Autotunern zu schaffen macht. Wie kann man solchen Beschädigungen also vorbeugen?

Schutz für den Motorraum: Vor allem Nagetiere wie Marder sind eine große Gefahr für die Kabel.

Schutz für den Motorraum: Vor allem Nagetiere wie Marder sind eine große Gefahr für die Kabel.

Schadenhöhe und Versicherung gegen Marder

Schlägt ein Marder erst einmal zu, so können die verursachten Schäden schnell höhere Beträge erreichen. Der durchschnittliche Schadensbetrag liegt bei etwa 300 Euro. Wird allerdings eine Wäsche des Motorraums notwendig und entstehen andere Folgeschäden, kann die Summe schnell vierstellig werden. Besonders gefährdet sind Fahrzeughalter in der bayrischen Region. Dort werden pro Jahr etwa 7.000 Schäden durch Steinmarder verursacht. Dagegen fällt die Marder-Population in Bremen besonders gering aus, hier werden lediglich 40 Fälle pro Jahr gemeldet. Die meisten Schäden treten dabei in den Frühlingsmonaten wie Mai auf.

Sogar die Lackierung eines Tuningautos wird gerne mal von Mardern beschädigt.

Sogar die Lackierung eines Tuningautos wird gerne mal von Mardern beschädigt.

Da Marderschäden auch häufiger und wiederholt auftreten können, ist eine angemessene Versicherung generell ratsam. Die meisten Teilkaskoversicherungen decken solche Schäden bereits ab, solange nicht anders vereinbart. Generell sollten Tuningfreunde daher auf die genaue Auswahl des Versicherungsanbieters achten.

Die Selbstbeteiligung liegt in der Regel bei 150 Euro, eine Vollkaskoversicherung übernimmt die Kosten für die Reparatur teilweise sogar komplett. Die einfache Kfz-Haftpflichtversicherung hingegen versichert leider keine Marderschäden. Tuning-Fahrzeughalter, für die keine Teil- oder Vollkaskoversicherung in Frage kommt, sollten zumindest über eine Zusatzversicherung nachdenken.

Sind die Kabel erst einmal angenagt, funktioniert auch die Boardelektronik nicht mehr einwandfrei.

Sind die Kabel erst einmal angenagt, funktioniert auch die Boardelektronik nicht mehr einwandfrei.

Schutzmaßnahmen für Tuningliebhaber

Wer nachts einen Marder über die Straßen laufen sieht, dürfte an verschiedene Hausmittel denken, welche die Tiere vertreiben könnten: Hundehaare, Wasserflaschen oder auch bestimmte Gerüche sollen die Nagetiere davon abhalten, Zündkabel, Schläuche oder Ummantelungen anzunagen. Die genannten Hausmittel sind aber größtenteils komplett unwirksam. Gefragt ist ein wirklich guter Marderschutz für das Auto.

Nur Hochspannung vertreibt die Nager wirklich zuverlässig. Der Einbau einer Hochspannungsleitung oder -matte ist in kürzester Zeit getan und versetzt unbeliebten Gästen einen kleinen aber wirksamen Stromschlag. Die Funktionsweise ist hierbei ähnlich einem Weidenzaun, für Menschen aber ungefährlich.

Besonders Tuning-Liebhaber wissen um den Wert ihres Autos Bescheid.

Besonders Tuning-Liebhaber wissen um den Wert ihres Autos Bescheid.

Alternativ können im eigenen Tuningauto auch Ultraschallmodule zum Einsatz kommen. Diese Module senden dauerhaft hochfrequente Töne aus, welche Menschen zwar kaum wahrnehmen können, umso mehr aber die sensiblen Ohren des Marders. Auf diese Art wird das Nagetier nicht verletzt aber dennoch vom eigenen Fahrzeug ferngehalten.

Auch mechanische Schutzmaßnahmen wie das Verschließen des Motorraums sind durchaus möglich. Hierbei sorgt eine Drahtkonstruktion für die nötige Sicherheit. Allerdings ist diese Art des Schutzes nicht zu jedem Fahrzeughersteller und Modell kompatibel. Die sogenannten Mardergitter existieren in verschiedenen Ausführungen, auch Varianten mit Hochspannung sind erhältlich.

Eine weitere Möglichkeit zum Schutz des eigenen Tuningexemplars, stellt das Einziehen von Marderschutzschläuchen dar. Diese speziellen Ummantelungen halten den scharfen Zähnen des Marders stand. Die Schutzschläuche schützen allerdings nur die wichtigsten Verkabelungen. Wird eine Investition für solche Maßnahmen getroffen, können sich diese durchaus wertsteigernd beim Autoverkauf auswirken.

Fotos: pexels.com

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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