Ford Mustang GT 2018: Progressiv unterwegs mit neuer 10-Gang-Automatik

Wer hätte gedacht, dass eine so wählerische Automatikschaltung so viel Freude bereiten kann…? Die Kölner haben es hinbekommen – im neuen Ford Mustang GT 2018 mit einem 10-Stufen-Galopp-Getriebe. Fein abgestimmt, ruckfrei im Gangwechsel aber umso eifriger im Vortrieb. Prädikat: Fahrenswert!

Konsequentes Triebwerk: Der 5-Liter-V8 bekommt etwas Zuwachs

Eigentlich keine News mehr wert, aber es trägt weiterhin Früchte. Seit August 2017 wurde der 5.0 Ti-VCT Achtender etwas aufgemöbelt. Mit dem Ford Mustang GT 2018 sind nunmehr 450 PS an Board, bei allerdings gleichbleibendem Drehmoment. Der Leistungspolitur (mit leichter Hubraumvergrößerung) bekommt dem Mustang gut: Der Antritt aus dem Stand geht in 4,6 Sekunden bis Tempo 100 (-0,2 gegenüber dem “alten” V8), mit der 10-Gang-Automatik im Testwagen sogar in 4,3 Sekunden.

Wirklich entscheidend ist das im Alltag aber eher selten. Deutlich spaßiger wird’s im Ford Mustang GT 2018 dafür bei zwischenzeitlichem Gasfuß auf der Landstraße. Blitzschnelle aber sehr geschmeidige Gangwechsel machen den Ritt durch’s bergische Land zur Vergnügungsfahrt. Unterstützt wird der Spaß zudem durch die serienmäßige Klappenabgasanlage, die jeden Wechsel wohltuend akustisch begleitet.

Antrittstärke und Drehzahlfreude inklusive

Man soll’s ja nicht glauben, aber so ein 450 PS-Ganove kann durchaus genügsam dahingleiten. So sportlich das neue Getriebe des Ford Mustang GT 2018 auch agiert, so sanft kann es gleichzeitig auch sein. Seine zehn Gänge sind knapp abgestimmt, der geschmeidige Drehzahlbereich wird beim Stadttempo bestens eingehalten. Somit muss es selten laut zugehen wenn die Nachbarschaft mithört . Die konventionelle Handschaltung mit straffer Kupplung dagegen fällt im Stadtverkehr verhältnismäßig lästig aus.

Glücklicherweise bietet die Umgebung im bergischen Land viel Auslauf für große Ponys. Seine Antrittstärke spielt der Ford Mustang GT 2018 besonders bei kurz entschlossenen Überholmanövern aus – mit entsprechendem Kickdown. Die 530 Nm Drehmoment bringen die rund 1,9 Tonnen flott und lautstark auf Passiertempo. Der Vortrieb erfolgt markant über die Hinterachse, die auch starke Gierwinkel mit einem Hinterachsdifferenzial komponsieren kann. Begleitet von markantem Donnergrollen gibt es nur wenig, was der Mustang nicht gekonnt rechts stehen lässt. Allerdings verhält sich der Achtender beim Beschleunigen etwas drehzahlfreudiger als es erforderlich wäre.

Neues Fahrwerk für den Ford Mustang GT 2018

Dabei geht ihm auch bei kurvigem Straßenverlauf nicht die Lust am Galopp. Das neue Fahrwerk, das mit dem 2017er Facelift eingeführt wurde, bringt deutlich mehr Spurtreue mit sich. Dank des Heckantriebs gibt es auch bei hoher Antriebslast kein Verziehen, was den Bergaufritt im Slalom zu einem perfekten Parcour macht. Obendrein bringt das Testfahrzeug noch das optionale Magnetic Ride-Fahrwerk mit sich, das den Ford Mustang GT 2018 wunderbar auf dem Asphalt kleben lässt.

Das Handling bereitet mehr Freude als es so ein Flaggschiff erwarten lässt, auch die Lenkung ist erstaunlich präzise und deutlich besser als beim Vorgänger. Zudem lassen sich – ganz im Sinne der Moderne – die wichtigen Infos aus dem neuen digitalen Display ablesen. Das dürfte die Käuerschar des Ford Mustang GT 2018 aber weiterhin spalten: Die Alt-68er ergöttern sich weiterhin an den etwas rustikalen Elementen der Mittelkonsole während sich junge Fans an den verspielten Tachoelementen erfreuen. Facelift bedeutet eben doch immer auch: Veränderung. Gut gemacht, Mustang!

Fotos: P. Hünteler

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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