Schnittiger an der Front, leichter im Gerüst, flotter im Abgang: Der neue Chevrolet Camaro SS soll in der sechsten Generation so einiges besser machen als sein Vorgänger. Die Zahlen sprechen prinzipiell für sich, optisch mutet man ihm ebenfalls etwas mehr Fortschritt zu. Gleichzeitig setzt GM aber auch auf altbewährte Tugenden.
Nicht ohne meinen V8!
Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Chevrolet Camaro SS hat weiterhin Bestand, Downsizing bleibt bei GM glücklicherweise nur eine Zugabe. Wer künftig in GTI-Manier unterwegs sein möchte, wird dazu auf einen neuen 2.0-Liter-Turbobenziner zurückgreifen können, der mit 275 PS sowie 400 Nm Drehmoment nicht gerade schwach bestückt ist.
Für die Unentschlossenen gibt es einen Kompromiss-V6, der sichtlich kultivierter daherkommt als der zwangsbeatmete Reihenvierzylinder. In puncto Leistung reißt der 3.6-Liter-Sechsender allerdings wenig vom Hocker: Mit 335 Pferden und 385 Nm darf er sanftmütig über die Hinterachse schieben ohne großen Schaden anzurichten.
Interessant ist und bleibt also nach wie vor der Chevrolet Camaro SS. Das LT1-V8-Triebwerk wurde laut GM gründlich überarbeitet, mit wunderbaren 6.2 Litern Hubraum und Direkteinspritzung. Ganz ohne Kompressor und Turbodruck bewegt sich die Speerspitze so in gut vier Sekunden von 0 auf Tempo 100. Mit Leistungsdaten von 455 PS sowie 617 Nm maximalem Drehmoment ist Fahrspaß vorprogrammiert.
Chevrolet Camaro SS mit Heckpower
Und wie man es von einem Chevrolet Camaro SS gewohnt ist, bleibt es beim guten alten Heckantrieb. Dank der überarbeiteten Fahrwerkskomponenten mit Fünflenker-Hinterachse soll der Ami vor allem bei der Fahrstabilität punkten. Für die Hinterräder wird so unter Volllast der Schlupf reduziert, was sich vor allem beim Kavalierstart zeigt.
On top ist beim Chevrolet Camaro SS mit der Magnetic Ride Control auch eine aktive Dämpfersteuerung erhältlich. Auf Basis der Straßenbeschaffenheit und Fahrbedingungen wird 1.000 Mal pro Sekunde nachjustiert, um Komfort und Kontrolle ermöglichen.
Serienmäßig gibt es für den neuen Chevrolet Camaro SS nicht nur wuchtige 20-Zöller mit breiter Sohle, sondern auch performante Brembo-Bremsen. Vorn gehen 345 Millimeter-Discs für die Negativbeschleunigung ans Werk, hinten sind es 338er mit jeweils Vier-Kolben-Sätteln.
6-Gang-Handschalter Vs. 8-Stufen-Automatik
In Sachen Getriebe bleibt einem bei allen drei Leistungsstufen des smarten Muscle Cars die Wahl offen. Ein Handschalter mit sechs Gängen ist gleichermaßen erhältlich wie auch eine deutlich modernisierte Hydra-Matic-Automatik mit acht Stufen. Letztere kommt im Chevrolet Camaro SS mit obligatorischen Schaltpaddles am Lenkrad zum Einsatz.
Darüber hinaus bringt der Camaro noch eine wesentliche Neuigkeit mit sich: Je nach Konstellation von Motor und Getriebe, hat er im Vergleich zum Vorgänger bis zu 200 Kg abgespeckt. Das schmeckt nicht nur der Physik sondern ebenso auch den sportlich angehauchten Insassen. Die äußeren Proportionen fallen in sechster Generation ebenfalls kompakter aus.
Wer mit dem US-Boliden auch mal auf die Rennstrecke möchte, bekommt exklusiv im Chevrolet Camaro SS auch einen Track-Modus mit auf den Weg. Für den alltäglicheren Gebrauch stehen zudem die Modi Tour und Sport sowie eine Konfiguration für den Winter namens Snow/Ice zur Verfügung.
Fotocredit: Chevrolet / GM