Lexus GS F: Der Leistungsträger unter den Limousinen

Der Premiumteil von Toyota weitet seine sportive F-Serie aus: Mit dem Lexus GS F folgt nach dem Sport-Coupé RC F nun auch eine deutlich knackigere Viertürer-Limousine. Leistungstechnisch soll sie nahe am Geschehen des Coupés sein, optisch kann aber auch eine wohl strukturierte Formgebung den Limousinen-Charakter nicht ganz vertuschen.

Auch der Lexus GS F setzt auf Saugkraft

Die Dachansicht des künftigen Lexus GS F

Macht auch als F-Limousine eine schnittige Figur: Der Lexus GS F.

Keine Sorge, die Premiumklasse der Staubsauger bleibt auch weiter bei Dyson und Vorwerk. Der Lexus GS F dagegen entscheidet sich gegen den Turbo und für einen hubraumstarken V8-Saugmotor, der in puncto Leistung auf Augenhöhe mit dem RC F konkurriert: Seine 473 PS sowie 527 Nm Drehmoment sind eine klare Ansage an die Gegner BMW M3 und Audi RS 5 Sportback, den Kavalierstart dürfte somit auch der Lexus in unter 5 Sekunden meistern (beim RC F sind es gar nur 4,5 Sekunden). Gleichermaßen kombiniert der Lexus GS F auch Otto- und Atkinson-Zyklus in seinem Triebwerk, wobei letzterer längere Ventilöffnungszeiten ermöglichen und durch geringere Pumpverluste Kraftstoff sparen soll. Im Fokus wird aber auch beim Viertürer klar der sportive Fahrspaß stehen, nicht umsonst sind reiner Heckantrieb und Torque Vectoring das Aushängeschild des Lexus GS F.

Die Heckpartie des Lexus GS F wirkt äußerst knackig

Klar definierte Formen geben dem Lexus GS F eine sportliche Note mit auf den Weg.

Bei Frontmotor und Heckantrieb kommt schon mal etwas Schlupf auf die Räder zu, doch der Lexus GS F sieht sich hier gut gewappnet: Seine achtstufige Automatikschaltung erlaubt neben der Schaltmodi Normal, Eco, Sport S und Sport S+ auch manuelle Eingriffe, zugleich ist das Getriebe in seinen Übersetzungen feinfühlig abgestimmt. Das ermöglicht einerseits, im Stadtverkehr immer den optimalen Drehzahlbereich zu bedienen, andererseits genügen im siebten und achten Gang auch bei hohem Tempo noch gemäßigte Touren auf der Autobahn. Gleichzeitig wechselt das System aber blitzschnell die Gänge durch, der Lexus GS F ist schließlich ein Sportwagen. Wenn der Fahrer aber doch mal flotter unterwegs ist, als es die Gesetze der Physik so hinnehmen wollen, greift das Torque Vectoring Differential (TVD) an der Hinterachse ein und ermöglicht unterschiedliche Antriebsmomente an den einzelnen Rädern.

Video: Premiere des Lexus GS F auf der NAIAS in Detroit

Auf der Nordschleife getestet und perfektioniert?

Ab Werk trägt der Lexus GS F schon große Pneus

Serienmäßig gibt es ein wuchtiges 19-Zoll-Räderwerk für den Lexus GS F.

Wie schon im RC F, wo es optional zum Torsen-Differenzial angeboten wurde, soll das TVD im Lexus GS F den Schlupf so gut es geht mindern. Der Fahrer hat die Wahl zwischen den Modi Standard, Slalom und Track – also zwischen ausgewogenem und höchst agilem Verhalten der Sperre je nach Einsatzgebiet. Auf der Rennstrecke ist die Rückmeldung der Hinterachse am direktesten, der Komfort sinkt jedoch spürbar (und den wollen die Japaner scheinbar nicht ganz auf der Strecke lassen). Die gesamte Fahrwerksabstimmung ist indes im Heimatland erfolgt, aber in der Eifel nochmal mit Feintuning versehen worden – der Lexus GS F könnte also doch das Zeug zum Geheimtipp unter den Supersportlern haben. Optisch steht dem zumindest nichts im Wege: Aggressive Frontpartie mit L-förmigen LED-Tagfahrlichtern, 19-Zoll-Leichtmetallräder mit Sportbereifung und Brembo-Bremsen sowie ein knackiges Heck mit Carbonspoiler und vier Endrohren zeugen von “gewusst wie”.

Digitale Anzeigen für das Interieur des Lexus GS F

Modernes Innenleben: Die Armaturentafel wird jetzt digital angezeigt.

Wer hinterm Steuer des Lexus GS F Platz nimmt, erfährt die konsequent sportive Auslegung des Mobils. Durchgehende Sportsitze bieten perfekten Seitenhalt, das F-Sportlenkrad legt sich ergonomisch und griffig in die Hände des Fahrers und auch die notwendigen Bedienelemente sind allesamt nah an der Steuereinheit platziert. Die digitale Armaturentafel kann der Fahrer per Fahrmodi (Normal, Eco, Sport S und Sport S+) in ihrem Aufbau bestimmen, in der Mittelkonsole befindet sich ein Touch-Display für die weitere Konfiguration. Für einen luxuriösen aber satten Klang kann optional das Mark Levinson Premium-Audiosystem mit 17 Lautsprechern gebucht werden, serienmäßigen V8-Sound gibt es bereits bei den Fahrstilen Sport S und Sport S+ (bei denen der Motorsound verstärkt in die Fahrgastzelle geleitet wird).

Ein offizieller Preis für den Lexus GS F wurde noch nicht genannt, unter 70.000 Euro dürfte dieser aber wohl nicht betragen.

Fotocredit: Lexus

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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