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Der Nissan Juke-R 2.0 wird auf Nismo-Level getrimmt

Die Kombination aus Juke und Nismo ist schon länger bekannt. Bisweilen zog der Crossover-Sprössling aber lediglich mit vier Zylindern um die Häuser. Das wahre Nismo-Gefährt hört seit Sommer auf den Namen Nissan Juke-R 2.0 – und begibt sich damit in die Höhle des GT-R

Dezent brutal: Der Nissan Juke-R 2.0 hebt sich zwar deutlich vom bisherigen Nismo ab, übertreibt aber nicht.

Dezent brutal: Der Nissan Juke-R 2.0 hebt sich zwar deutlich vom bisherigen Nismo ab, übertreibt aber nicht.

Volle Nismo-Power: Der Nissan Juke-R 2.0 mit 600 PS

Es wirkt beinahe etwas grotesk, dass die Japaner ihrem eher kompakt anmutenden Crossover Juke einen 3.8-Liter-V6 aus dem Nissan GT-R eingepflanzt haben. Zieht man einen optischen Vergleich, könnte an seiner Stelle auch ein MINI Countryman oder dergleichen Platz nehmen: So kompakt und doch so brutal bestückt ist der Nissan Juke-R 2.0.

Die Endrohre verraten allerdings schnell, dass beim Nissan Juke-R 2.0 wenig der Normalität entspricht.

Die Endrohre verraten allerdings schnell, dass beim Nissan Juke-R 2.0 wenig der Normalität entspricht.

Und dabei müssen die Fans des gepflegten Drag Race keineswegs auf Leistung verzichten. Der Nissan Juke-R 2.0 bekommt die vollen 600 Pferde in seinen Stall gestellt, das Drehmoment dürfte ähnlich hoch ausfallen wie beim großen Godzilla-Bruder (652 Nm). Im Sprint gibt der Juke bisherigen Tests zufolge sogar kurzweilig den Ton an, d. h. er müsste den GT-R in seinem 2,7 Sekunden-Kickstart knapp schlagen – nicht zuletzt dank eines flott arbeitenden Doppelkupplungsgetriebes.

Ein wundervoll bulliger Anblick: Der Nissan Juke-R 2.0 gehört ganz klar ins Trackday-Geschehen.

Ein wundervoll bulliger Anblick: Der Nissan Juke-R 2.0 gehört ganz klar ins Trackday-Geschehen.

Bullig im Design, lautstark im Abgang

So klobig das wulstige Mini-SUV auch wirken mag: Bei dem modifizierten Design traut man ihm sofort die verschriebenen Nismo-Gene zu. Am Bug sind die Lufteinlässe beinahe doppelt so groß wie in der Serie, seitlich lassen wuchtige Schweller auf die 600 Pferde schließen. Zudem zeigt sich beim Nissan Juke-R 2.0 auch von hinten, dass er kein Kind von Traurigkeit ist: Für die Endrohre gibt es großzügige Einfassungen in der Heckschürze.

Nicht weniger auffällig gibt sich der zweigeteilte Heckspoiler, welcher als Verlängerung der Dachkante wohl etwas mehr Abtrieb auf die Hinterachse bringen dürfte. Im Hinblick auf den zwingend notwendigen Allradantrieb verkörpert der Spoiler den gesunden Konterpart zur dezenten Frontspoilerlippe.

Aufgrund seiner rund 1.700 Kg Eigengewicht, darf der Nissan Juke-R 2.0 ein Stück weit besser vom Fleck kommen als der GT-R – auch wenn die Turbos des Sechsenders erst ordentlich Luft holen müssen um auf Touren zu gelangen. Nach Tempoaufnahme muss er die Führung jedoch an den großen Bruder abgeben, der aufgrund seiner Coupé-ähnlichen Formgebung den Kampf gegen den Wind gewinnen darf.

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Die V6-Operation beim Nissan Juke-R 2.0 ist geglückt

Teuer als sein Konzernverwandter wird der Nissan Juke-R 2.0 übrigens auch, und zwar sehr: Über 200.000 Euro sind bisweilen für das Nismo-Crossover veranschlagt worden, damit liegt der Juke deutlich über dem gut 50.000 Euro günstigeren GT-R. Die Transplantation des großen V6 scheint ohnehin ein Kraftakt neuer Dimension gewesen zu sein, der reichlich Arbeit für die Ingenieure bedeutet hat und dafür zu wenige Käufer finden dürfte.

Dennoch lässt sich konstatieren: Mut zum Kraftpaket, der sich auszahlt – wie auch immer. Gut gemacht, Nissan!

Fotocredit: Nissan

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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