BMW 6er Cabrio F12 – startklar für den Sommer 2011

28. Januar 2011
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Nachdem das letzte Modell eines BMW 6er Cabrio sehr wuchtig und sportlich ausfiel, erscheint die für März 2011 angesetzte Neuauflage eher elegant und komfortabel. Nicht nur die Optik des BMW 6er Cabrio verspricht durch den sichtbar langsam Radstand bequeme Langstreckenfahrten. Neue Features im Fahrwerksbereich werden wie andere Innovationen aus der neuen BMW 5er-Reihe ebenfalls ihren Weg zum BMW 6er Cabrio finden. Nach Aussagen der Entwicklungsabteilung von BMW soll die Noblesse aber auch ihren Preis haben, für den schmalen Geldbeutel wird das neue BMW 6er Cabrio also nicht zu haben sein. Die Zielgruppe spricht indes für sich…

Interieur
Wie bereits äußerlich erkennbar ist der neue BMW 6er zwar flacher, aber auch länger und breiter geworden. Das wiederum nagt am Übergewicht und spricht gegen ein sportliches Handling. Dafür bekommt der Kunde eines neuen BMW 6er Cabrio satte 7,5 Zentimeter mehr Radstand, insgesamt fasst das BMW 6er Cabrio eine Länge von 4,89 Metern. Die Platzausbeute im Interieur sowie im Kofferraum ist indes etwas mager: Trotz der Länge von annähernd fünf Metern und einem Gepäckvolumen von 300-350 Litern darf sich das Fond nur als Notsitzreihe bezeichnen. Dafür bekommen die beiden vorderen Insassen das volle Cabriofeeling. Mit tief eingelassenen Sitzen mag der Einstieg ins BMW 6er Cabrio etwas unbequem ausfallen (zumindest bei geschlossenem Dach), dafür bietet eine kurze und knackige Frontscheibe beste Atmosphäre. Dank der senkrecht einlassbaren Heckscheibe und gezielter aerodynamischer Verbesserungen bleiben im BMW 6er Cabrio Luftverwirbelungen bis zu hohen Autobahngeschwindigkeiten unbemerkt. In den Armaturen wurde indes deutlich investiert: Hochwertigere Materialien als je zuvor wurden im BMW 6er Cabrio verbaut, das Cockpit besitzt formschöne Elemente, eine Analoguhr und das mittlerweile unerlässliche Headup-Display. Für das entspanntere Fortbewegen im BMW 6er Cabrio konzentriert sich das Cockpit fahrerseitig-gerichtet auf seinen Fahrer, nicht umgekehrt.

Exterieur
Doch der Luxus zum zweisamen Ausfliegen beschränkt sich im BMW 6er Cabrio nicht allein auf den Innenraum. Auch die Außenschale ist eine Wonne, nicht zuletzt aufgrund der kurzen Überhänge und filigranen Linienführung. Im Vergleich zum Vorgänger fällt das neue BMW 6er Cabrio rundlicher aus und wirkt zugleich smarter. Die sanft abfallende Motorhaube wird zur mittleren Front geführt, in der sich die klassische Doppelniere befindet. Auch die leuchtstarken Scheinwerfer tun es ihr nach, unter der Prämisse sanft abgerundeter Ecken. Der untere Teil der BMW 6er Cabrio-Front weist einen horizontal durchgehenden Lüftungsschlitz auf, der nicht unbedingt für die große Klappe aber immerhin ein breites Maul des BMW 6er Cabrio spricht. Die Formführung beweist knackiges Auftreten und elegante Form zugleich, fast schon etwas sexy. Im Einklang dazu steht der Cabrio-Striptease, der sich beim BMW 6er Cabrio in nur 19 Sekunden vollzieht – bis zu einer Geschwindigkeit von 40 Km/h. Selbiges gilt fürs ‘Anziehen’ des BMW 6er Cabrio, welches aber fünf Sekunden länger dauert.

Technik
In technischer Hinsicht basiert das BMW 6er Cabrio voll und ganz auf der aktuellen BMW 5er F10-Serie. Die Fahrwerkseinstellungen erlauben zwar eine M5-ähnliche hartfedernde Einstellung, manch einer wird aber doch eher komfortabel-weich fahren wollen. Insgesamt gibt es vier Stufen zur Auswahl. Obwohl der Radstand im Vergleich zur BMW 5er F10 Limousine deutlich kürzer ausfällt, macht sich das BMW 6er Cabrio doch klar im Gewicht bemerkbar: Ganze 2.015 Kilogramm im Leergewicht lassen sich nicht vertuschen und machen das BMW 6er Cabrio daher auch eher zu einem Cruiser-Fahrzeug als zum Sportgeschoss. Ein weiterer Punkt für den Komfort: Die optionale Vierradlenkung. Die elektrische Lenkung arbeitet anders als die elektro-hydraulische im Vorgänger BMW 6er eher seicht.

Doch auch wer komfortabel mag, muss nicht auf schnell verzichten. Zum Marktstart bietet BMW für sein neues BMW 6er Cabrio zwei potente Benzinmotoren: Der Reihensechszylinder namens BMW 640i arbeitet mit einem 3.0 Liter Hubraum und TwinTurbo-Aufladung. Mit geschmeidigen 320 PS und 450 Newtonmeter bewegt er das BMW 6er Cabrio in gerade mal 5,7 Sekunden auf Tempo 100, sein Verbrauch soll indes bei nur 7,9 Litern im Schnitt liegen. Wem die Potenz eines Achtenders aber eher liegt und ohnehin den dumpfen Klang nicht missen will, wird zwangsläufig beim BMW 650i landen. Letzteres BMW 6er Cabrio arbeitet mit dem neuen 4.4 Liter V8-TwinTurbo aus dem BMW X6 M, der mit seinen 407 PS zwar in stattlichen 5,0 Sekunden den 0-100-Sprint schafft, aber gleichzeitig auch 10,7 Liter dafür verlangt. Letztendlich dürfte der V8-Motor im BMW 6er Cabrio aber die emotional besser Wahl sein, allein des Klangs wegen im offenen Cabrio. Beide Varianten des BMW 6er Cabrio sind indes mit einer innovativen und sehr feinfühligen Achtgang-Automatik ausgestattet. Die Start-Stopp-Automatik hingegen wird nur für den BMW 640i verfügbar sein – wo der durstigere V8-Motor es doch eigentlich nötiger hätte…

Preise
Das BMW 6er Cabrio blüht leider nicht nur im Glanz der südafrikanischen Sonne, sondern ebenso im finanziellen Licht. Wer das Schmuckstück eines BMW 640i Cabriolet gerne sein eigen nennen möchte, muss immerhin 83.300 Euro auf den Tisch legen. Bei der V8-Version des BMW 650i wächst der Grundpreis sogar auf 94.300 Euro. Dafür lässt sich BMW beim BMW 6er Cabrio aber nicht alles extra bezahlen, im Grundpreis sind bereits hochwertige und üppige Leichtmetallräder, eine potente Hifi-Anlage (wie sie im Cabrio eigentlich nicht fehlen darf) sowie eine edle Lederausstattung enthalten. Hält man das BMW 6er Cabrio gegen die Konkurrenten der Oberklasse, könnte man fast meinen, der Preis würde dezent ausfallen. Für einen Mercedes SL500 mit 388 PS fallen bereits üppige 111.979 Euro an, greift man zum 440 PS-starken Maserati GranCabrio werden sogar 132.770 Euro fällig.

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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