VW Jetta – mehr Emanzipation für den einstigen Golf mit Stufenheck

31. Januar 2011
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Vor etwa einem Jahr präsentierte der Volkswagenkonzern auf der NAIAS 2010 in Detroit eine Konzeptstudie namens VW New Compact Coupé, die damals bereits das Zeug zum neuen Jettamodell hatte – von ihrer Zweitürigkeit einmal abgesehen. Die Gerüchte nahmen ihren Lauf, sodass sich bereits im Frühsommer 2010 konkrete Fakten zum neuen VW Jetta abzeichneten. Im gleichen Zeitraum wurde das neue Modell bereits in den USA premiert, seit vergangenem Oktober bietet Volkswagen offizielle Bestellungen des VW Jetta an. Was die überarbeitete und teils neu definierte Limousine im Gepäck hat, soll sich nunmehr aber nicht allein auf den USA-Markt konzentrieren sondern ebenso in Europa für gute Stimmung bei den Jetta-Käufern sorgen.

Neue Linienführung beim äußeren Design
Die Optik der exterieuren Charakterzüge werden sich beim neuen VW Jetta deutlich von denen des VW Golf 6 differenzieren, wenn auch die Formtendenzen Rückschlüsse auf den einstigen Kompaktbruder schließen lassen. Front- und Heckpartie des VW Jetta bleiben wie gewohnt solide und lassen, ebenso wenig wie beim neuen VW Passat B7, wenige Experimente zu. Scheinwerfergläser sowie die Rückleuchten verlaufen spitzeckig in Richtung Karosseriemitte, an den Flanken und der Seitenlinie des VW Jetta verbindet eine Faltkante unter der Fensterlinie Scheinwerfer und Rückleuchten. Bereits in der Trendline-Basisausstattung bekommt der VW Jetta 16″-Alufelgen und Tagfahrlichter unter den Halogenreflektoren. Durch die neue Designrichtung des VW Jetta und der gehobenen Grundausstattung erhofft sich VW höhere Verkaufszahlen in europäischen Märkten, die bisweilen eher polarisiert handeln und sich für den VW Golf oder VW Passat entscheiden. In den USA zählt der VW Jetta unterdessen zu den beliebtesten Limousinen, die solides Auftreten und sportliches Handling miteinander vereinen. Als geschätzte Karosserie ging der VW Jetta in guten Jahren zu über 100.000 Exemplaren an amerikanische Endkunden.

Neue Motoren mit zeitgemäßer Effizienz
Zur Markteinführung bietet der VW Jetta zwei Benziner- und drei Dieselvarianten an. Für die Benzinerriege steht der bereits renommierte 1.2 TSI-Motor mit smarter Turboaufladung und 105 PS bereit, der in 10,9 Sekunden Tempo 100 und in der Spitze bis zu 190 Km/h erreicht. Dieser ist im VW Jetta wahlweise in der Standardausführung (5,7 Liter Durchschnittsverbrauch) oder mit BlueMotion-Technologie (5,3 Liter) erhältlich. Als Ausstattungspakete haben die Benzinerversionen leider nur die Trend- oder Comfortline im Angebot, geschaltet wird ebenfalls ausschließlich mit manuellem Sechsganggetriebe. Für Langstreckenfahrer bietet sich neben dem serienmäßig gewachsenen Radstand (2,65 Meter) auch das Dieselangebot vom VW Jetta an. Ein dezenter 1.6 TDI-Motor mit 105 PS ist als Benzinerpendant in Grund- (4,5/4,7 Liter) oder BlueMotion-Ausführung (4,3/4,2 Liter) erhältlich, die Sprintzeit auf Tempo 100 beträgt mit 11,7 Sekunden etwas mehr. Neben dem Manual-Fünfgang ist für den Diesel aber auch das 7-Gang-DSG verfügbar, welches dem VW Jetta jedoch ein wenig mehr Kraftstoff abverlangt. Für etwas zügigere Fahrten bietet sich zudem der klassische 2.0 TDI-Motor mit 140 PS und nur 4,8 Litern Durchschnittsverbrauch (DSG: 5,3 Liter) an. Die Sprintzeit ist mit 9,5 Sekunden ebenfalls etwas attraktiver wie auch die Endgeschwindigkeit von 210 Km/h.
Im späteren Verlauf von 2011 kommen noch drei weitere TSI-Benzinmotoren für den VW Jetta: Der 1.4 TSI mit 122 PS, der 1.8 TSI mit 160 PS sowie als Topversion ein 2.0 TSI-Triebwerk mit 200 PS Höchstleistung.

Technischer Komfort wird im neuen VW Jetta groß geschrieben
Bereits die Basisausstattung Trendline bietet im VW Jetta ausgiebige und nützliche Features. Neben den optisch ansprechenden 16″-Leichtmetallrädern und der chrom-gezierten Einfassung der Luftöffnungen sorgt beim VW Jetta vor allem ein großes Sicherheitspaket für Zufriedenheit. Im Interieur sind sechs Airbags für die Jetta-Insassen verarbeitet, fünf crash-optimierte Kopfstützen sowie eine Gurtschlosserkennung. Die Warnblinkerautomatik fungiert bei Vollbremsungen als Warnung für die Hintermänner, ein im ABS integrierter Bremsassistent sowie das neue ESP-System mit Gegenlenkfunktion sorgen für erhöhte Sicherheit im VW Jetta. Der Berganfahrassistent unterstützt den Fahrer in bergigen Regionen, beheizbare Außenspiegel sowie eine getönte Wärmeschutzverglasung runden den Komfort im VW Jetta zudem ab. Auch im Armaturenbrett zeigt sich der VW Jetta von seiner besten Seite: Eine Multifunktionsanzeige informiert den Fahrer über die Außentemperatur, eine Klimaanlage samt Pollen- und Luftfilter sorgt für reines Atmen im Innenraum. Darüber hinaus kann man sich auch für die Comfortline oder gar das Highlinepaket entscheiden, letzteres ist zwar für alle TDI-Versionen, für die Benzinerfraktion jedoch erst ab der 1.4 TSI-Variante verfügbar. Die höheren Linien bieten obendrein eine Reinigungsanlage der Scheinwerfer, Abbiegelicht sowie eine komfortable Klimaautomatik, ein Parkpilot und absenkende Außenspiegel zum bequemeren Einparken.

Der VW Jetta überzeugt im kostengünstigen Dauereinsatz
Als Basismodell dient im VW Jetta der 1.2 TSI-Motor mit Trendline, der ab 20.900 Euro verfügbar ist, die BlueMotion-Version kostet lediglich 400 Euro mehr. Für die selbe Ausstattung im 1.6 TDI-Modell zahlt man bereits 23.075 Euro, mit DSG-Getriebe kostet der VW Jetta 25.250 Euro. Das bislang verfügbare Topmodell des VW Jetta beinhaltet den 2.0 TDI mit 140 PS und 6-Gang-DSG und kostet 29.950 Euro – ein durchaus annehmbarer Preis für den gebotenen Komfort. Leider bietet VW für die höhere Dieselversion kein 7-Gang-DSG an, der Verbrauch ist dennoch adäquat. Zur Langstreckentauglichkeit bietet sich wohl auch eher die höhere Motorisierung an, für Autobahnfahrten wird es im eher stadttauglichen 1.6 TDI auf Dauer wohl träge.

Der VW Jetta ist ab sofort bei den VW Händlern verfügbar bzw. bestellbar. Die Abbildungen zeigen sowohl die europäische wie auch die modifizierte USA-Version des neuen VW Jetta.

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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