Der renommierte Porsche-Tuner Gemballa hat wie immer Großes vor. Mit seinem neuesten Streich namens Gemballa GTP 720 entlocken die Jungs aus Leonberg einem Porsche Panamera Turbo saftige 720 PS. Davon profitiert nicht nur der Kunde beim Kavalierstart, auch die Vmax macht einen gewaltigen Sprung nach vorn.
Ein V8-BiTurbo mit 720 Pferden
Auf den Fahnen des Tuners steht nicht nur die optisch aufwendige Veredlung von Fahrzeugen, ebenso konzentriert man sich auf die technische Raffinesse. Ähnlich erging es auch dem Gemballa GTP 720, der zwar klar als Tuningmobil erkennbar ist, jedoch kaum dicker aufträgt als es der Porsche Panamera Turbo werkseitig schon tut. Das große Augenmerk fiel somit auf den 3.8-Liter-V8 mit einer Turboaufladung je Zylinderbank und vorgeschaltetem Ladeluftkühler. Ab Zuffenhausen wird der Luxus-Viertürer mit 500 PS sowie 700 Nm Drehmoment ausgeliefert, in 4,2 Sekunden werden 100 Km/h erreicht (mit Sport Chrono Paket 0,2 Zähler weniger). Wer es mit dem Dickschiff und seinen knapp zwei Tonnen Leermasse auf Topspeed anlegt, kommt gerade so über die Marke von Tempo 300. Was wäre da schöner, als beim Tuner seines Vertrauens nochmal ordentlich nachbessern zu lassen?
Durch die scheinbar richtigen Modifikationen am Triebwerk des Panameras, wurde folgerichtig der Gemballa GTP 720 geboren. Mit seinen nunmehr 720 PS und sagenhaften 955 Nm an maximalem Drehmoment, das sich auch noch über einen besonders breiten Drehzahlbereich erstreckt, gelangt man schon in 3,2 Sekunden auf Tempo 100. Der Sprint auf die 200 Km/h-Marke wird mit 9,7 Sekunden gegenüber der Serie sogar um drei Zähler unterboten, bis Tempo 300 braucht der Gemballa GTP 720 insgesamt 26,4 Sekunden – und ist damit über eine halbe Minute schneller als das Original. Für einen ordentlichen Vmax-Ausritt ist natürlich ebenso gesorgt, die Sperre liegt reifenbedingt jedoch bei 340 Km/h und verweist den GTP an der Stelle in die Schranken. Auf dem süditalienischen Hochgeschwindigkeitsring von Nardo schaffte schon sein Vorgänger, der GTP 700, stolze 338,8 Km/h und damit knapp 36 Zähler mehr als der echte Panamera.
Video: Der Gemballa GTP 700 im Sprint
Der Gemballa GTP 720 geht auch durch die Kurve
Umso verwunderlicher ist die Tatsache, dass der Gemballaner trotz gut 300 Kg Zuwachs während der Kraftkur dennoch die Performance auszuspielen weiß. Doch auch mit einem neuen Vmax-Level sowie den beachtlichen Sprintzeiten gab man sich in Leonberg nicht zufrieden, ein weiterer Rekord sollte auf dem Sachsenring errungen werden. Tatsächlich schaffte der Gemballa GTP 720 trotz horrender Eigenmasse eine Rundenzeit von 1:37,08 Minuten und hält damit das Zepter unter den Gefährten auf Panamera-Basis.
Nebst der versprochenen Qualität achtet Tuner Gemballa zudem auf authentische Messwerte bei der Leistungsangabe. Daher zählt auch beim Gemballa GTP 720 die Leistung, die an den vier Antriebsrädern gemessen wird, nicht hingegen die am Kurbelwellenabgang mit vermeintlich schöneren Werten.
Fotocredit: Gemballa