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Lexus RC F: Asiatischer V8-Konkurrent für den BMW M4

10. Dezember 2014
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Die japanische Premiummarke versucht weiterhin, ihr behäbiges Image bei der sportiven Fahrzeugflotte abzuschütteln und einen echten Zweitürer-Konkurrenten ins Spiel zu bringen. Der Lexus RC F scheint so ein Kandidat geworden zu sein, der mit Coupé-Silhouette, V8-Power und schnittigem Design ab Januar 2015 an den Start gehen darf…

V8-Frontmotor mit 477 PS im Lexus RC F

Heckpower für den Lexus RC F: Die schräg angesetzten Doppelendrohre sind auffällig

Heckpower für den Lexus RC F: Die schräg angesetzten Doppelendrohre sind auffällig

Gar nicht übel, was Toyotas Luxus-Label da auf die Beine gestellt hat: Der Lexus RC F glänzt durch einen vorn eingebauten 5.0-Liter-V8 mit satten 477 PS sowie 530 Nm Drehmoment für die Hinterräder. Die 4,5 Sekunden für den Kavalierstart schafft der Asiate dank einer gut abgestimmten 8-Gang-Automatik sowie eines Sperrdifferenzials, das in zwei Ausführungen angeboten wird. Als Topspeed blüht dem Lexus RC F nicht etwa die obligatorische Sperre bei Tempo 250, er darf bis 270 Km/h frei rollen. Auskommen soll das V8-Triebwerk ferner mit gut 11 Litern Super Benzin im Schnitt, obgleich die Drehzahlfreude ohne Turbolader etwas größer ist und im realen Betrieb der Verbrauch deutlich höher liegen dürfte.

V8-Triebwerk mit 477 PS für den Lexus RC F

V8-Triebwerk mit 477 PS für den Lexus RC F

Zur Sparsamkeit erziehen die Japaner ihren Lexus RC F aber zusätzlich durch den Atkinson-Zyklus, der Einfluss auf die variable Ventilsteuerung VVTI-iE nimmt und durch längere Ventilöffnungszeiten Pumpverluste beim Kraftstoff minimiert werden. Selbst bis Tempo 220 verspricht das Label eine moderate Verbrauchsrate für den Lexus RC F, wer sich genügsam im Reiseverkehr verhält soll derweil sogar mit gut 8 Litern über die Runden kommen. Etwas spaßiger wird die Fahrt aber beim regen Einsatz des 8-Gang-Sports Direct Shift-Automatikgetriebe, was blitzschnelle Gangwechsel mit geringem Zugkraftverlust ermöglichen soll. Die feine Abstimmung der acht Gänge dient ferner einer geschmeidigeren Verteilung des Drehmoments über sämtliche Tempozonen hinweg.

Dynamische Eigenschaften des Heckantriebs

Reichlich Unterstützung für den Heckantrieb an Board des Lexus RC F

Reichlich Unterstützung für den Heckantrieb an Board des Lexus RC F

Da die Gewichtsverteilung bei Frontmotor und Heckantrieb selten geschickt gewählt ist, bedarf es auch im Lexus RC F einiger Assistenz um das Hinterteil unter Kontrolle zu halten. Vorne rollt das Coupé auf 255/35 R19-Reifen, die hinteren Pneus fallen mit einem 275/35 R19-Format typischerweise etwas breiter aus und sollen erste Schritte zu einem optimalen Grip gehen. Wer den Anfahrtsgrip erstmal bewältigt hat, geht auch gerne mal über die Schwelle von 80 Km/h, bei der automatisch ein Heckspoiler am Gepäckraumdeckel des Lexus RC F ausfährt und das Hinterteil stabilisiert. Optional kann der Fahrer diesen auch manuell beeinflussen, ohne sich auf den Fahrmodus verlassen zu müssen (bei dem übrigens zwischen Eco, Normal, Sport S und Sport S+ gewählt werden darf).

Das 19-Zoll-Räderwerk steht dem Lexus RC F gut in den Kasten

Das 19-Zoll-Räderwerk steht dem Lexus RC F gut in den Kasten

Die geschmiedeten 19-Zoll-Leichtmetallräder des Lexus RC F machen sich in harscher Kurvenlage ebenso vorteilhaft wie das serienmäßige Torsen-Differenzial an der Hinterachse. Getreu den Wünschen des Fahrers, wird der Schlupf bei Geradeausfahrt wie auch bei Ein- und Ausfahrt in bzw. aus der Kurve heraus durch die 100-prozentige Verteilung des vorherrschenden Antriebsmoments zwischen linkem und rechten Hinterrad begrenzt. Optional gibt es von Lexus auch ein Torque Vectoring Differential (TVD), welches elektronisch über eine Mehrscheibenkupplung eingreift und abhängig von aktuellen Fahrzeugdaten wie Gaspedalstellung, Tempo und Lenkbewegung agiert. Zusätzlich zur Momentverteilung kann das TVD auch die Bremsen ansprechen, es zeigt die aktuelle Verteilung im Cockpit-Display an und lässt sich für den Alltag (STANDARD), für agilere Landstraßenfahrten (SLALOM) sowie für Rennstrecken-Tage (TRACK) vorkonfigurieren.

Video: Der Lexus RC F auf Track und Straße unterwegs

Sicherheit und Fahrspaß durch Stabilitätskontrolle VDIM

Alles auf einen Blick: Die Multifunktionsanzeige im Cockpit

Alles auf einen Blick: Die Multifunktionsanzeige im Cockpit

Kombiniert mit dem Differenzial, arbeitet im Lexus RC F auch ein elektronisches Stabilitätsprogramm, welches das Coupé bei drohendem Ausbrechen und Übersteuern unterstützt. Dazu sind abermals vier Modi für den Fahrer des Lexus RC F wählbar: NORMAL für weiche alltägliche Eingriffe mit hohem Sicherheitsbefinden, SPORT für etwas mehr Spielraum, OFF für den rein manuell kontrollierten Einsatz sowie der OFF plus EXPERT-Modus für Bewahrung vor einer Drehung des Fahrzeugs um die eigene Achse. Vereint im VDIM sind auch die Assistenten ABS, VSC (für die Vertikalbeschleunigung) und TRC (als Traktionskontrolle für die Antriebsräder). Ein verbauter G-Sensor erfasst stets die Querbeschleunigung des Lexus RC F und ermöglicht so auch den optimalen Bremsdruck für die Fahrstabilität zu ermitteln.

Auffällige Farbwahl im Interieur: Die Sportsitze des Lexus RC F

Auffällige Farbwahl im Interieur: Die Sportsitze des Lexus RC F

Ein Blick ins Interieur setzt das sportive Prinzip des Leistungsträgers gekonnt fort: Sportsitze mit hohen Seitenwangen für Oberschenkel und Schulterpartie versprechen sicheren Halt bei scharfen Kurven, das kompakte Sportlenkrad liegt durch seine ergonomische Form gut in der Hand und die Multifunktionsanzeige ist für den Fahrer gut erkennbar. Letztere zeigt übrigens auch den Monitor zum G-Sensor, eine Stoppuhr für Track-Rundenzeiten und die Infos zur aktuellen Verteilung der Antriebsmomente. Mithilfe der Schaltwippen wird ferner die 8-Gang-Direktschaltung betätigt, ohne im Lexus RC F die Finger vom Lenkrad nehmen zu müssen.

Der Lexus RC F ist ab Januar 2015 in Deutschland erhältlich, den Basispreis gibt Lexus mit 75.000 Euro an.

Fotocredit: Lexus

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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