Mercedes-Benz E 63 AMG (W 212) Facelift 2013

Mercedes E63 AMG (W212) – gelifteter Businessliner rollt mit bis zu 585 PS vom Band

Mercedes-Benz E 63 AMG (W 212) Facelift 2013

Getreu dem Motto der sogenannten “Driving Performance” geht Mercedes beim gelifteten E63 AMG sogar einen Schritt weiter: Nicht nur die Optik der immer weniger bieder wirkenden E-Klasse hat sich zum dynamisch Besseren hin verändert, ebenfalls die Leistungswerte streben nochmals nach höherem. Damit setzt Mercedes sogar ein dezentes aber klares Zeichen gegenüber der direkten Konkurrenz aus München und Ingolstadt.

Optische Aufwertung für das E-Klasse-Gewand
Mercedes-Benz E 63 AMG 4MATIC S-Modell (S 212) Facelift 2013Es braucht nicht mal viele Blicke, um der “neuen” Mercedes E-Klasse die optischen Veränderungen bestätigen zu können. An der Front senkt der Mercedes E63 AMG sanft seine Schnauze gen Asphalt, der Kühlergrill beugt sich zudem mehr nach unten hin, um die Frontspoilerlippe in eine dynamische Schwunglinie zu bringen. Besonders auffällig bei der Neuauflage der W212-Baureihe zeigt sich aber das Zusammenspiel von Scheinwerfer und Kühlergrill: Die integrativen Leuchtmodule setzen ihre diagonale Form nun über den mit altbekanntem Stern versehenen leicht ovalen Twin Blade-Grill weiter fort, das stark aneckende Design des Mercedes E63 AMG von 2010 ist mehr oder minder passé. Durch die etwas schlanker wirkenden Scheinwerfer, welche allerdings nach wie vor durch Konturlinien optisch unterteilt werden, kommen die unterhalb angebrachten Lufteinlässe stärker zum Tragen – der neue Mercedes E63 AMG erscheint somit insgesamt ein Stück weit dynamischer als die zwar deutlich modernere aber etwas zu eckig geratene Außenform der ursprünglichen W212-Version.

Die Heckpartie dagegen kann nur weniger auffällige Anpassungen verzeichnen: Passend zu den weiterhin trapezförmigen AMG-typischen Doppelendrohren bleibt das Hinterteil näher am Ursprungsdesign angelehnt, lediglich die Heckschürze ist durch abgerundete Falzen ebenfalls reicher an Dynamik geworden. Die Rückleuchten des Mercedes E63 AMG wurden zudem leicht gestreckt, tragen den Klarglasblinker nun am unteren Rand, sind in ihrer Grundform aber gleich geblieben. Das Räderwerk wirkt ebenfalls sportlich ausgelegt, ist aber gleichzeitig im Design eher zurückhaltend als ein wirklicher Hingucker. Das 10-Speichen-Design präsentiert sich in der Basisausführung mit 18-Zoll-Leichtmetallrädern am Mercedes E63 AMG, hier werden vorne 255/40 R18 und hinten 285/35 R18-Räder montiert. Für den Mercedes E63 AMG S 4MATIC geht Daimler auf eine 19-Zoll-Optik und bestückt die Achsen mit Pneus der Dimension 255/35 R19 (Vorderachse) bzw. 285/30 R19 (Hinterachse).

Gehobene Motorleistung aus selbigem 5.5-Liter-V8-Block
Mercedes-Benz E 63 AMG 4MATIC S-Modell (S 212) Facelift 2013Ein nicht allzu herber aber dennoch ärgerlicher Schlag ist die Verkündung der neuen Motorleistung des Mercedes E63 AMG. Die aus dem 5.5-Liter-V8-Motor zuvor gewonnenen 525 PS waren nicht mehr zeitgemäß, hingegen entschied man sich in der Grundausführung des Mercedes E63 AMG für die 557 PS-Variante, die zuvor noch als “AMG Performance Package” gehandelt wurde. Ein Stück weit schneller geht es damit ebenfalls voran: Dank stolzer 557 PS und 720 Newtonmeter Drehmoment kommt die Hecktriebler-Limousine in 4,2 Sekunden auf 100 Km/h, als 4MATIC-Variante dauert der Sprint sogar nur noch 3,7 Sekunden (3,8 Sekunden beim T-Modell). Beide Ausführungen bewegen sich laut Testwerten im Bereich von durchschnittlichen 10 Litern Superbenzin, was in Anbetracht der Leistungskultur und des Hubraums des Mercedes E63 AMG nahezu einzigartig wirkt. Entscheidet man sich hingegen für den Mercedes E63 AMG S 4MATIC, darf man sogar einen Schlitten mit satten 585 PS und 800 Newtonmeter maximalem Drehmoment sein Eigen nennen, welches nochmals 0,1 Sekunden weniger benötigt beim Kavaliersprint. Allesamt werden sie jedoch bei der obligatorischen Marke von Tempo 250 an weiterem Vortrieb gehindert, was zuvor durch das AMG Performance Package immerhin noch auf 280 Km/h erweitert werden konnte.

Seinen Vortrieb verdankt der aktualisierte Mercedes E63 AMG aber nicht allein dem satten Hubraum von 5.5 Litern sowie der Biturbo-Aufladung, sondern abermals dem überarbeiteten AMG SPEEDSHIFT MCT-Getriebe mit sieben Stufen. Hier wird durch verschiedene Modi (Controlled Effiency, Sport, Sport+ und Manual) ganz die Fahrfreude des E63-Fahrers in den Mittelpunkt gestellt. Im ökonomischen Betrieb würgt der V8 an jeder Ampel automatisch ab, bei den Sport-Modi hingegen zeigt er sich etwas energischer und bleibt stehts angriffsbereit. Zudem macht sich bei der Controlled Efficiency eine deutlich weicher ausgelegte Getriebekennlinie bemerkbar, sodass Gangwechsel komfortabel und frühzeitig geschehen sowie stehts im zweiten Gang angefahren wird.

Sportlich ausgelegte AMG 4MATIC für den Mercedes E63
Mercedes-Benz E 63 AMG 4MATIC S-Modell, (S 212) Facelift 2013Weil der Heckantrieb zwar an Sportlichkeit kaum zu überbieten ist, die Traktion bei voller Leistung nicht allein über zwei Räder realisiert werden kann, bietet auch Mercedes beim E63 AMG die Allradversion an. Der an dieser Stelle sehr performance-orientierte Vierräder-Antrieb kann mit einer 33:67 Verteilung zwischen vorderer und hinterer Achse aufwarten, was verglichen mit Audis Quattrophobie aufgrund der fixierten Verteilung allerdings etwas steif wirkt. Dennoch trumpht das 4MATIC-Programm mit dem kombinierten ESP-System auf, welches dreistufig die sportliche Fahrhaltung des Mercedes E63 AMG unterstützt. Besonders im Modus “SPORT Handling” überzeugen die radselektiven Bremseingriffe bei schnellem Einlenken in die Kurven, wodurch störendes und destabilisierendes Untersteuern der E-Klasse verhindert wird. Zusätzlich arbeitet die Lamellenkupplung mit einer 50-Newtonmeter-Sperrwirkung an der optimalen Traktion des Businessliners. Beim Mercedes E63 AMG S gesellt sich obendrein noch ein Sperrdifferenzial auf der Hinterachse hinzu, welches die entstehenden Kräfte des 585 PS starken Achtenders gezielt über die Hinterräder verteilt.

Fotos: Daimler Media

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

Leave A Comment