Lamborghini Sesto Elemento Concept 2011

Lamborghini Sesto Elemento – Dampfhammer auf leichtem Fuß

Eine Traumfigur würde dem künftigen Lamborghini Sesto Elemento wohl nur dank seines Sportwagendaseins attestieren, wirklich schlank wirkt er nicht. Doch das wäre weder für die stabile Asphaltlage noch für seine Kunden vorteilhaft, beim italienischen Sportwagenhersteller Lamborghini sind PS-Boliden mit Falzen, Ecken und Kanten gefragt. Somit lässt sich der Lamborghini Sesto Elemento schon eher als Supersportler bezeichnen, denn dank einer konsequenten Leichtbaustrategie fällt das Leergewicht auf knapp unter einer Tonne – dem gegenüber steht aber ein bärenstarker V10-Motor.

Lange Zeit wurde vermehrt auf Sicherheit gesetzt bei Neuentwicklungen schmackhafter Fahrzeuge, derzeit macht sich eher der leichtfüßige Bau im Automobilmarkt breit. Auch die Sportwagenhersteller haben längst begriffen, dass eine reine Leistungssteigerung zur Kompensation des wachsenden Gewichts keine langfristige Lösung ist – zu sehr würde dauerhaft damit der Kraftstoffverbrauch in die Höhe gehen, dem eine immer grüner denkende Gesellschaft gegenüber steht. Somit griff der VW-Konzern beim Lamborghini Sesto Elemento auch zur knallharten Leichtbaumaßnahme, und die heißt Kohlefaser im Verbund mit Kunststoffen.

Technisch hochgradig versiert wurde der Lamborghini Sesto Elemento bereits vom obersten Chef Stefan Winkelmann der Öffentlichkeit präsentiert. Sein Leergewicht misst die psychologische Grenze von 999 Kilogramm und hält sich damit dank einer satten Carbon-Kur noch deutlich unter den gängigen Mittelklasseautos wie einem VW Golf. Jedoch behält der Lamborghini Sesto Elemento die gewohnte Power, unter der Haube arbeitet der renommierte Zehnzylinder-Motor aus dem Lamborghini Gallardo, der gemeinsam mit Allradantrieb satte 570 PS auf die Räder bringt. Die absehbare Folge: Etwa 2,5 Sekunden sollen bis Tempo 100 vergehen. Das liegt jedoch nicht allein am Fliegengewicht des Lamborghini Sesto Elemento, sondern ebenso an seiner ausgefeilten Aerodynamik mit lang gezogener Frontschnauze und technischen Raffinessen.

Front- und Heckteil des Lamborghini Sesto Elemento wurden dank der modernen kohlefaserverstärkten Kunststofffertigung aus einem Guß geformt, was die Verwindungssteife des Fahrzeugs und vor allem auch die Stabilität der gesamten Karosserie ungemein erhöht. Seinem Namen macht der Lamborghini Sesto Elemento dabei allerlei Ehre: Genau wie das sechste Element des chemischen Periodensystems (Kohlenstoff) nennt der neue Supersportler der Italiener Carbon als Hauptbestandtteil sein Eigen. Die Front setzt zum Teil auf doppelten Boden, sein großes Maul lässt den Lamborghini Sesto Elemento wie gewohnt bissig und agressiv aussehen. Die abflachende Motorhaube trägt viele Kanten und ein dreiecksförmiges Design mit sich, die beiden Scheinwerferelemente – eingelassen in die Ränder der Haube – wirken filigran und ebenfalls kantig. Der Lamborghini Sesto Elemento zeigt ein gewohntes Ebenbild seiner Lamborghini-Brüder, das Concept jedoch sieht noch einen Schlag mehr an Kanten und Falzen vor als bislang. So wollen die Italiener beim Lamborghini Sesto Elemento der Zukunft den Takt angeben und bestimmen das Design der Neuzeit durch zahlreiche Charakterlinien entlang der Karosserie.

Nicht nur das Exterieur des Lamborghini Sesto Elemento wurde durch Leichtbau zum Fliegenfuß, auch in der Fahrgastzelle findet sich die zukunftsträchtige Strategie Lamborghinis wieder. Profitierend vom Know-How der Konzerntochter Audi besteht die gesamte Fahrgastzelle des Lamborghini Sesto Elemento aus einer Monocoque-Konstruktion. Nicht einmal die Sitze sind separat eingelassen, sie bauen direkt auf dem Monocoque auf und bestehen elementar gesehen lediglich aus farblich abgegrenzten Sitzpolstern. Auch die Bordinstrumente des Lamborghini Sesto Elemento sind ebenso wie das gesamte Fahrzeug äußerst puristisch ausgestellt, Verkleidung rundum die Bordelemente wird man im Lamborghini Sesto Elemento vergeblich suchen – das Auto soll hier klar dominieren.

Für den garantierten Fahrspaß wurde auch bei der Radaufhängung und der Bremsanlage auf Carbon bzw. eine Carbon-Keramik-Kombination gesetzt. Sogar die eigentlich nach Aluminium schreienden Leichtmetallfelgen bestehen aus dem hochwertigen Verbund von Kohlefasern. Nur so schafft es der Lamborghini Sesto Elemento seine Diät bis unter die Marke von einer Tonne zu bringen. Nur dank Allradantrieb und elektronischer Differenzialsperren lässt sich die geballte Kraft des V10-Motors mit 570 PS im Lamborghini Sesto Elemento auf die Räder bringen, hinsichtlich des Leichtgewichts fehlt es dem Supersportler etwas an Anpressdruck auf der Hinterachse. Dem soll ferner ein markanter Heckspoiler entgegenwirken und sich die Luftverwirbelungen am Heck zu eigen machen.

Ob und wann der Lamborghini Sesto Elemento kommen wird, bleibt weiterhin abzuwarten. Auf dem Genfer Autosalon im kommenden Frühjahr 2011 wird zunächst einmal der Lamborghini Murcielago mit V12 und rund 700 PS vorgestellt, er könnte ferner dem Lamborghini Sesto Elemento den Weg weisen – wenn auch das Concept eher dem Stil eines Lamborghini Reventon folgt. Genauere Angaben zum Lamborghini Sesto Elemento sind bisweilen nicht bekannt, ebenso wenig wird bislang über Preise gesprochen. Aufgrund des atemberaubenden Verhältnis zwischen Gewicht und Leistung dürfte dieser für den Lamborghini Sesto Elemento aber recht hoch ausfallen, sicherlich im satten sechs-stelligen Eurobereich!

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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