Mit dem Audi RS 5 Cabriolet durch die Schweiz

5. Oktober 2015
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Mit der Zeit ist er etwas in die Jahre gekommen, doch die letzten Sonnenstrahlen lassen sich im Oktober nochmal bestens mit ihm einfangen: Dem Audi RS 5 Cabriolet. Im Idealfall kombiniert man den sportiven Ausflug mit gutem Wetter und der gediegenen Berglandschaft der Schweiz.

Macht optisch noch auf Understatement: Das Audi RS 5 Cabriolet in ibisweiß.

Macht optisch noch auf Understatement: Das Audi RS 5 Cabriolet in ibisweiß.

Über Land kennt das Audi RS 5 Cabriolet seine Vorzüge

Mit solch einem kraftvollen Auftritt braucht es kaum mehr als das authentische Badge im Singleframe-Grill um zu wissen: Es ist wahrhaftig ein Audi RS 5 Cabriolet. Dicke Backen, RS-Stoßfänger und eine von ovalen Endrohren gezeichnete Heckpartie. In ibisweiß wirkt das Sportfabrikat aus Ingolstadt erstaunlich zurückhaltend, die farblichen Kontraste kommen durch Schmiederäder, Lufteinlässe sowie das Stoffverdeck aber hinreichend zur Geltung.

Sonnenschein trifft Schneelandschaft: Das Audi RS 5 Cabriolet ist für beides gerüstet.

Sonnenschein trifft Schneelandschaft: Das Audi RS 5 Cabriolet ist für beides gerüstet.

Wer genau hinsieht, erkennt die Tieferlegung um 20 Millimeter gegenüber der A5-Serie. Mit einer 265er-Bereifung und einem beinahe eleganten 10-Speichen-Design, schwingt man sich als Redakteur doch gerne hinter’s Steuer. Auf den ersten Kilometern (von insgesamt 1.400) wirkt das Audi RS 5 Cabriolet jedoch noch etwas behäbig. Sage und schreibe 1.920 Kg bringt der offene Viersitzer auf die Waage.

Für die Fahrzeugklasse beinahe Rekord, wobei die Last auf der Vorderachse nicht zu unterschätzen ist: Der handgefertigte 4.2-Liter-FSI-Sauger trägt zwar ordentlich Aluminium in sich, dürfte aber eines der entscheidenden Schwergewichte darstellen. Durch die Cabrio-typische Karosserieversteifung verfügt der RS 5 zudem über einen angenehm niedrigen Schwerpunkt, der sich bei ungeduldiger Serpentinenfahrt angenehm durch dezentes Übersteuern bemerkbar macht.

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Bereits im normalen Fahrbetrieb gibt das quattro-Modul eine Momentverteilung von 40:60 vor, im Kurvengrenzbereich gelangen sogar bis zu 85 Prozent der Kräfte auf die Hinterachse. Das Ergebnis: Ein angenehmes Übersteuern im ESC-Sportmodus, ohne dabei die Kontrolle über das Audi RS 5 Cabriolet zu verlieren. Hier machen sich die 450 PS freudig bemerkbar, wenn auch das Drehmoment von 430 Nm erst bei hoher Drehzahl zum Tragen kommt.

Ein Sound, der seinesgleichen sucht

So ganz ohne Turbo braucht es halt ein Weilchen, bis die acht Töpfe auf dem Höhepunkt ihres Zündfeuerwerks angelangt sind. Dem Fahrspaß tut dies jedoch kein Abriss, weiß man um die notwendige Drehzahlfreude des V8-Saugers bescheid. Dank zügig agierender 7-Stufen-S tronic schafft man es sogar binnen 4,9 Sekunden auf Tempo 100, mit Biegen und Brechen befördert uns das Audi RS 5 Cabriolet sogar mit 275 Km/h über die German Autobahn.

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Vielmehr lässt sich der Ingolstädter aber als sportlich ausgelegter Cruiser oben ohne klassifizieren, ein typischer Vmax-Jäger ist er nicht unbedingt. Den Striptease legt das Softtop binnen 15 Sekunden ab, was eine sonnige Ausfahrt zum Genuss werden lässt. Für unsere Stationen am Flüelapass bei Davos, Graubünden sowie am Vierwaldstättersee haben wir schließlich nicht ohne Grund ein Cabrio ausgesucht.

Obendrein sorgt der kultivierte Achtenderklang für eine ebenbürtige Akustikkulisse, welche durch die optionale Sportabgasanlage mit schwarzen ovalen Endrohrblenden vollendet wird. Doch ebenso mächtig wie der Sound des Audi RS 5 Cabriolet, gestaltet sich leider auch sein Verbrauch: Die laut Hersteller veranschlagten elf Liter entpuppen sich mehr als Formsache denn als realistisch – wer über 40 Km im Stop-and-Go verbringt, kann auch schon mal eine halbe Tankfüllung dahinraffen.

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Wem die Anschaffung von gut 90.000 Euro kein Dorn im Auge ist, wird sich im Audi RS 5 Cabriolet denkbar wohlfühlen. Vorausgesetzt die Temperaturen spielen einem etwas in die Karten. Als Viersitzer taugt der Sportschlitten zudem durchaus als Daily Car, sein Durst dürfte manch einem aber gleichzeitig Kopfschmerzen bereiten. Dennoch hat uns der innewohnende Lifestyle von Grund auf gepackt, der entfernt an ein temperamentvolles Muscle-Car erinnert…

Fotocredit: P. Lehmann

2 Comments

  1. Der S5 ist schon ein Knaller. Würde mich schon interessieren wie die 120 PS Unterschied bemerkbar machen. Beim S5 dürfte es ruhig ein wenig mehr sein ;)

    • Hallo Rene,
      ja da trennt sich in der Tat nochmal die Spreu vom Weizen. Ein V6 Kompressor gegen einen der letzten wunderbaren V8 Sauger – das ist Fauchen Vs. Donnergrollen. Und ebenso wie das Fahrgefühl ein völlig anderes ist, macht sich auch die Mehrleistung beim RS 5 bemerkbar. Eine Bergregion ist da nicht die schlechteste Ausfahrmöglichkeit ;-)

      Beste Grüße von der Redaktion,
      Philip

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