Folierung oder Autolack

Autolack oder Folierung: Das sind die Vor- & Nachteile

11. August 2022
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Autotuning umfasst durchaus viele Möglichkeiten. Leistungssteigerung, auffällige Felgen mit breiten Pneus oder ein sportives Fahrwerk für die Rennstrecke. Aber was ist eigentlich mit der Wagenfarbe? Für viele muss der Autolack nicht erst ab sein um dem Wagen neuen Glanz zu verleihen. Und neben einer durchaus teuren Lackierung könnte man ihn auch etwas günstiger folieren lassen…

Der Klassiker: Autolack hält ewig, bindet aber

Ab Werk wird jedes Auto mit klassischem Autolack überzogen. Das Farbspektrum ist über die Jahre durchaus vielfältig geworden. Doch wer sein Auto etwas länger fährt oder gar ein gebrauchtes kauft, bekommt vielleicht mal Lust auf was Neues. Das biedere silber metallic in knalliges blau hüllen? Klar warum nicht – nur: wie lange findet man selber Gefallen an dem Experiment?

Die Neulackierung hat den Vorteil, dass sie langlebig ist und fest mit der Karosse verheiratet wird. Hartgesottene Offroader mal ausgenommen, hält der Autolack so lange wie das Auto selbst. Kleine Macken oder Kratzer sowie Steinschläge lassen sich oft leicht rauspolieren oder dezent nachlackieren. Mit regelmäßiger Politur oder Konservierung bleibt der Lack sogar noch länger schön und behält seinen ursprünglichen Glanz.

Wer sich für Autolack entscheidet, trägt aber auch die Kosten dafür. Je nach Fahrzeuggröße und Farbgeschmack kommen hier mehrere Tausend Euro zusammen. Zudem sollte dies ein erfahrener Fachbetrieb mit passenden (staubfreien) Räumlichkeiten erledigen. Andernfalls könnte das Ergebnis leiden.

Die Moderne: Folieren statt Lackieren?

Seit einigen Jahren greifen viele Autoliebhaber auch zu einer günstigen Autolack-Alternative: der Folierung. Der Kreativität sind bei derzeitigen Mustern und Farbspielen keine Grenzen gesetzt. Von einfacher Mattfolie bis hin zu Tattoo-ähnlichen Tribals oder Stickerbombing geht alles. Durch die noch größere Vielfalt hat die Folierung gleich einige Vorteile auf ihrer Seite.

Wesentlich für die Folierung ist jedoch der vergleichsweise günstige Preis. Die Kosten für die professionelle Anbringung werden zwar auch hier vierstellig. Unterm Strich kann man aber (je nach ausgefallenem Geschmack) gut und gerne 30 bis 50 Prozent günstiger wegkommen. Der Preis ist durchaus eine entscheidende Hürde, um sich zu einer neuen Fahrzeugoptik durchzuringen.

Ein weiterer Vorteil ist gleichzeitig auch ein Nachteil der Folierung: die zeitliche Bindung. So schnell die Folie auf intaktem Autolack aufgetragen wird, so schnell lässt sie sich auch wieder entfernen – und die alte Farbe ist wieder da. Ihre Lebensdauer liegt bei geschätzt fünf Jahren, danach machen sich Alter und Beschädigungen stärker bemerkbar. Zudem lässt sich die Folie mit längerer Nutzung auch deutlich schwer wieder entfernen.

Unterm Strich: Folie für Experimentierfreunde, Autolack für die Langweiler

Wer sich dauerhaft für dieselbe Farbe begeistern kann, wird mit der Lackierung besser fahren. Etwas teurer, dafür langlebig und kompromisslos. Ein U-Turn ist aber ausgeschlossen, die Entscheidung wirkt lange nach. Für die weniger Entschlussfreudigen ist die Folierung die richtige Wahl: günstiger, vollständig entfernbar und ohne Beschädigung des bisherigen Lacks.

So oder so solltet Ihr immer daran denken: spart nicht an der falschen Stelle! Lasst die Profis arbeiten, bevor Ihr Euch über halbgare Ergebnisse ärgert (vor allem bei der Lackierung). Zudem gilt: Eintragung der neuen Wagenfarbe nicht vergessen (ja, so etwas steht sogar im Fahrzeugschein…).

Fotocredit: unsplash.com

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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