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RUF Rt 35 S: Ein Porsche 911 auf Turbokur

8. Dezember 2014
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Tuner RUF aus dem süddeutschen Pfaffenhausen ist bekannt für seine stark motorisierten Porsche-Umbauten und einhergehende umfangreiche Sicherheitsausstattungen. Mit dem aktuellen Porsche 911 der 991-Generation knüpft sich RUF folglich auch den neuen 3.8-Liter-Boxermotor vor und bringt mit 650 Pferden den RUF Rt 35 S auf die Straßen…

Neue Kräfte für den Turbo-Boxer im RUF Rt 35 S

Stramme Ausrichtung: Der RUF Rt 35 S wirkt giftig

Stramme Ausrichtung: Der RUF Rt 35 S wirkt giftig

Schluss mit dem Saugrohr, her mit der Direkteinspritzung: Die aktuelle 991-Generation des Porsche 911 arbeitet durchweg mit direkter Kraftstoffeinspritzung, wovon sich auch Tuner RUF nicht beirren ließ. Basierend auf dem Porsche 911 Turbo, der bereits die aufgeladene Version des 3.8-Liter-Boxers in sich trägt, stellen die Pfaffenhausener einen 650 PS starken RUF Rt 35 S auf die Beine. Das sportive Monstrum, das in Serienausführung maximal 560 PS bereitstellen kann, hat anstelle der 700 auch gleich bis zu 840 Nm Drehmoment mit an Board. Mit dem permanenten Allradantrieb des Turbo-911ers gelingt dem RUF Rt 35 S derweil auch ein Kavalierstart in nur 2,9 Sekunden (Serie Turbo S: 3,1). Der angenehme Beigeschmack: Wer statt Top-Beschleunigung lieber auf Kurvendynamik setzt, bekommt vom Tuner auch die Hecktriebler-Version aus dem GT3 bereitgestellt.

Knackiges Hinterteil: Heckdiffusor und Spoiler bestimmen das Bild

Knackiges Hinterteil: Heckdiffusor und Spoiler bestimmen das Bild

Leichte Einbußen nimmt man beim RUF Rt 35 S aber so oder so in Kauf: Das maximale Drehmoment steht lediglich in der Spanne von 3.000 bis 3.500 U/Min zur Verfügung, der Seriensportler ist hingegen etwas ausdauernder (wenn auch auf niedrigerem Niveau). Die Leistungssteigerung erfolgt hier mit Twin-VTG-Turboladern und Twin-Ladeluftkühlern sowie einer Aufbereitung des elektronisch gesteuerten Motormanagements. Ferner bietet RUF im Eigenfabrikat alternativ zur 7-Gang-PDK sogar eine manuelle 6-Gang-Schaltung an, wenn es der Kunde nicht so komfortabel mag. Für ein stabiles Fahrverhalten auch in Kurvenlagen ist im RUF Rt 35 S zudem das Porsche Torque Vectoring (als Differenzialsperre für die Hinterräder) mit an Board.

Video: RUF Rt 35 im zivilen Verkehr

Motorsport-Equipment für den RUF Rt 35 S

Alt gegen neu: Der RUF Rt 35 S auf 991-Basis gegenüber einem Urahnen

Alt gegen neu: Der RUF Rt 35 S auf 991-Basis gegenüber einem Urahnen

RUF gibt sich beim überarbeiteten 991er alle Mühe und überlässt in Sachen Performance und Sicherheit nichts dem Zufall. Die schlichten Fünf-Speichen-Leichtmetallräder zieren die Radhäuser des RUF Rt 35 S mit 20-Zoll-Durchmesser, besohlt sind sie mit 245/30 ZR20- bzw. 305/30 ZR20-Reifen. Vorn arbeitet eine McPherson-Federung, hinten eine Mehrlenker-Konstruktion als Aufhängung. Die Räder des RUF-Porsches werden durch ein Brems-Differenzial situationsbedingt einzeln angebremst, zudem gibt es die serienmäßige Stabilitäts- und Traktionskontrolle. Vorn arbeitet eine 6-Kolben-Bremse mit 380-Millimeter-Scheiben, hinten eine 4-Kolben-Bremse mit 350er-Scheiben – das Bosch ABS 8.0 ist im RUF Rt 35 S ebenfalls mit von der Partie.

Bekanntermaßen auffällig trägt der RUF Rt 35 S zusätzliche Lufteinlässe an den hinteren Kotflügeln, die die Ladeluftkühler besser versorgen sollen. Ein Heckspoiler mit Carbonlippe beruhigt bedarfsgerecht die Hinterachse, ein Frontspoiler sowie sportivere Außenspiegel verbessern ebenfalls die Aerodynamik. Der Carbon-Heckdiffusor trägt abermals seinen Teil zur Verringerung der Luftverwirbelungen bei, integriert sind hier zudem die vier Edelstahl-Endrohre mit einem Boxer-typisch kernigen Akustikbild. Sicher darf man sich im RUF Rt 35 S aber ebenso fühlen: Ein Überrollkäfig im Innenraum versteift die Karosserie zusätzlich und schützt die Passagiere bei Überschlägen des Fahrzeugs.

Die Höchstgeschwindigkeit des RUF Rt 35 S wird vom Tuner mit knapp 340 Km/h angegeben, ein moderater Verbrauch von etwa 12 Litern Super Plus soll hingegen auch möglich sein. Wer sich für eine Anschaffung dieses Supersportlers erwärmen kann, wird zudem mit knapp 300.000 Euro zur Kasse gebeten. Alternativ zum Coupé bietet Tuner RUF auch eine Cabrio-Version des RUF Rt 35 S an.

Fotocredit: RUF

Unser Hauptautor und Chefredakteur. Hat eine Schwäche für Hothatches, Audi RS-Modelle und sonstige V8-Boliden. Privat bleibt er bislang der Marke VW treu.

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